Quotencheck

«Ray Donovan»

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Nach ihrem Wechsel zu ZDFneo kam die Showtime-Serie um Hollywoods Top-‚Fixer‘ nur beim älteren Publikum gut an.

«Ray Donovan» im ZDF

Die erste Staffel von «Ray Donovan» floppte am ZDF-Freitag auf ganzer Linie. Die gefeierte Showtime-Serie erfüllte im Hauptprogramm in keiner Weise die Erwartungen, weshalb ein Wechsel zu ZDFneo durchaus Sinn machte. Den kompletten Quotencheck zur ersten Staffel können Sie hier nachlesen.
Der US-amerikanische Pay-TV-Sender Showtime gehört serientechnisch immer noch zum Besten, was der Markt derzeit zu bieten hat. Scheinbar jedes Drama-Format des Senders schart eine treue Fangemeinde um sich, während eine Produktion wie «The Affair», die vermeintlich weniger Aufmerksamkeit erhielt, mittlerweile einen Golden Globe sein Eigen nennen darf. ZDFneo erkannte die Qualitäten der Showtime-Serien schon vor einiger Zeit und sendete beispielsweise schon zwei Staffeln von «Masters of Sex», das einst beim Pay-TV-Sender Premiere feierte. Im Falle von «Ray Donovan» übernahm sich das ZDF jedoch. Die erste Staffel der Serie um Liev Schreiber zeigte das große ZDF im letzten Jahresviertel 2014 im späten Freitagabendprogramm. Dort generierte das Format um den titelgebenden ‚Fixer‘, einen Problemlöser für die Schönen und Reichen, durchschnittlich magere vier Prozent (siehe Info-Box).

Also gab das ZDF auch «Ray Donovan» an das kleinere ZDFneo ab, das sich ohnehin schon längere Zeit mit qualitativ hochwertigen Serien befasst. Ab dem 7. Juli sendete ZDFneo die zweite Staffel der von Ann Biderman erdachten Serie jeweils in Doppelfolgen am Dienstagabend. So ging «Ray Donovan» stets ab 22.35 Uhr auf Sendung. Noch immer haben öffentlich-rechtliche Programme den Ruf, vom jungen Publikum gemieden zu werden. Zumindest im Falle von «Ray Donovan» bewahrheitete sich diese These.

Bei ZDFneo, das im Vergleich zum Hauptprogramm verstärkt junge Zuschauer ansprechen will, schalteten zum Staffelauftakt der zweiten Season nur etwa 10.000 14- bis 49-Jährige ein. Daraus ergab sich beim jungen Publikum ein mauer Marktanteil von 0,2 Prozent – normalerweise erzielt ZDFneo im Mittel 0,9 Prozent. Zumindest in Bezug auf den Gesamtmarkt lief der erste Abend jedoch zufriedenstellend, denn die Reichweiten der Doppelfolge beliefen sich auf 220.000 respektive 170.000 Personen, woraus deutlich überdurchschnittliche Quoten von insgesamt 1,2 und 1,4 Prozent entstanden. Die Sehbeteiligung beim jungen Publikum stieg im Laufe des Abends leicht auf 0,3 Prozent.

In der Folgewoche verbesserte sich das Drama um die Familie Donovan: Nun schalteten zunächst 270.000 Personen ein, die zu einem Gesamtmarktanteil von 1,5 Prozent führten und auch in Bezug auf die Jüngeren kam ZDFneo mit 0,5 Prozent dem Senderschnitt zumindest etwas näher. Die spätere der beiden Folgen unterhielt mit 200.000 Interessierten ebenfalls mehr Fernsehende als in der Vorwoche, woraus sich die bis dahin beste Quote von 1,6 Prozent ergab. In Bezug auf die Zuschauer zwischen 14 und 49 verharrte «Ray Donovan» ab 23.20 Uhr jedoch bei 0,5 Prozent.

Die Episode „Die reinste Pest“ leitete schließlich am 21. Juli in den Abend ein, wobei sich die Gesamtzuschauerzahl nun bei 230.000 einpendelte. 1,3 Prozent bedeuteten wieder einmal einen zufriedenstellenden Wert, erneut verpasste es die in Kalifornien angesiedelte Serie jedoch mit 0,5 Prozent beim jungen Publikum zuzulegen. Dies gelang dafür der späteren Ausgabe des Abends, die 210.000 Menschen zum Dranbleiben verleitete. Die daraus resultierenden 1,7 Prozent Gesamtmarktanteil stellten bis dahin die höchste Zahl der Staffel dar und beim Publikum, das im Privatfernsehen als werberelevant erachtet wird, stieg der Schnitt zumindest auf 0,6 Prozent.

Die höchste Reichweite der Staffel verzeichnete «Ray Donovan» am 28. Juli, als 310.000 Personen ab 22.30 Uhr zu ZDFneo schalteten. Mit tollen 1,7 Prozent machte das Format dort weiter, wo es in der Vorwoche aufgehört hatte. Mit 60.000 14- bis 49-Jährigen verdoppelte die Showtime-Produktion ihre Reichweite beim jungen Publikum im Vergleich zur Vorwoche und lag mit 0,8 Prozent nur noch knapp unterhalb des ZDFneo-Mittelwerts in diesem Segment. Diesbezüglich gab Folge zwei des Abends jedoch wieder auf 0,7 Prozent ab. Auch insgesamt verlor die 50 Minuten später beginnende Folge 100.000 Zuschauer. Mit noch 210.000 Interessierten standen insgesamt 1,6 Prozent zu Buche.

Die Ausgaben neun und zehn liefen am 4. August dagegen etwas schlechter. Mit 1,3 und später 1,6 Prozent im Gesamtmarkt konnte ZDFneo jedoch noch immer zufrieden sein. Dafür weniger mit den Zahlen beim jungen Publikum, wo 0,7 und danach 0,4 Prozent verzeichnet wurden. Im Laufe des Abends ging die Gesamtzuschauerzahl um 50.000 Personen nach unten: Erst entschieden sich ab 22.30 Uhr 250.000 Menschen für «Ray Donovan», zur Ausgabe ab 23.20 Uhr blieben ZDFneo noch 200.000. Zum Staffelabschluss am 11. August erreichte die spätere der beiden Ausgaben erstmals in Staffel zwei mehr Personen als die frühere, als sich die Zuschauerzahl von 200.000 auf 210.000 steigerte. In Bezug auf Episode elf gelangte man so zu 1,0 Prozent auf Höhe des ZDFneo-Senderschnitts, was allerdings den niedrigsten Gesamtmarktanteil der Staffel markierte. Folge zwölf unterhielt schließlich insgesamt sehenswerte 1,6 Prozent. Vom jungen Publikum waren zunächst wieder magere 0,3 Prozent vertreten. Das Staffelfinale kam jedoch mit 0,9 Prozent erstmals auf Höhe des Senderschnitts.

Ob es am schlechten Ruf der ‚Öffis‘ bei den jüngeren Zuschauern liegt oder daran, dass sich diese «Ray Donovan» schon auf anderem Wege zu Gemüte geführt haben – durchschnittlich 0,5 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen sind im Rahmen der zweiten Staffel zu wenig für ZDFneo. Als gebührenfinanzierter Sender liegt ein großes Augenmerk jedoch nach wie vor auf dem Gesamtpublikum. Dort erzielte man mit durchschnittlich 1,5 Prozent einen Marktanteil, der deutlich über dem Senderschnitt von 1,0 Prozent liegt, sodass «Ray Donovan» doch noch zu einem erfreulichen Ergebnis führte und der Senderwechsel als geglückt bezeichnet werden darf. 220.000 Menschen ab Drei interessierten sich im Schnitt für die Folgen, 30.000 entstammten durchschnittlich der jungen Altersgruppe.

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