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«Helen Dorn»: Quotenstark gestartet, qualitativ konstant gewachsen

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Das ZDF wiederholt den ersten Fall mit Anna Loos alias «Helen Dorn». Quotenmeter.de blickt anlässlich dessen auf die qualitative Entwicklung und die Quotenhistorie des Krimiformats.

Als am 8. März 2014 die erste Ausgabe von «Helen Dorn» auf Sendung geschickt wurde, hat wohl kaum jemand geahnt, was da seinen Anfang nimmt. Die neue Samstags-Krimireihe mit Anna Loos in der Hauptrolle ging mit herausragenden 8,01 Millionen Zuschauern vom Stapel. 1,42 Millionen der Zuschauer waren 14- bis 49-Jahre alt. Somit brachte es «Helen Dorn – Das dritte Mädchen» auf beeindruckende 25,4 Prozent Marktanteil insgesamt sowie auf starke 13,0 Prozent bei den Jüngeren. Der beim Deutschen Fernsehpreis 2014 nominierte Auftakt der Reihe hatte jedoch noch einige Makel aufzuweisen. So kritisierte unser Redakteur Julian Miller in seiner Rezension, dass sich das Format «Helen Dorn» zu sehr zurückhalten und so sein Potential verschenken würde: „Wenn man diesen Blickwinkel auf «Helen Dorn» wählt, wird man bitter enttäuscht sein“, urteilt er. „Denn trotz der PR-Kakophonie, hier wäre alles mal ein bisschen anders, ein bisschen neu, ein bisschen innovativ, sieht man davon zumeist nur – das Bisschen. Helen Dorn ist ein bisschen weniger verkitscht als vergleichbare Ermittlerfiguren, ihr Kollege Georgi ein bisschen weniger trottelig und nervtötend, die Handlung emotional ein bisschen fordernder, die Erzählstruktur ein bisschen ideenreicher.“

Eines der zentralen Probleme der ersten «Helen Dorn»-Ausgabe, überdeklarierte Dialoge, welche der fähigeren Inszenierung nicht gerecht werden, verflüchtigte sich aber bereits in Folge zwei. «Helen Dorn – Unter Kontrolle» bewegt sich einen weiteren Schritt weg vom deutschen Durchschnittskrimi. Die Ermittler überbetonen ganz gezielt das, was der Titel ausdrückt: Sie haben vermeintlich alles unter Kontrolle. Und so gestalten sich die ersten zwei Drittel des Neunzigminüters gefühlskalt, blutleer, fast schon verlogen. Diese Anspannung entlädt sich in einem dramatischen Schlussakt. Und davon profitieren die Darsteller: „Hauptdarstellerin Anna Loos legt ihre Rolle, mehr noch als im ersten Teil, entschleunigt, mit entnervter Miene und verbissenem Eifer an, ohne sie zur Karikatur verkommen zu lassen. «Pastewka»-Nebendarsteller Matthias Matschke spielt an Loos' Seite erneut kraftvoll gegen das Image seiner Comedyrollen an und findet einen spannenden Mittelweg zwischen nahbar und angespannt“, lobt unsere TV-Kritik.

Den qualitativen Aufschwung von «Helen Dorn» haben jedoch weniger Menschen mitbekommen als den Auftakt. 5,44 Millionen Gesamtzuschauer und 0,84 Millionen Jüngere entsprachen tollen, aber glasklar unter dem Erstling liegenden 18,9 und 8,4 Prozent Marktanteil. Offenbar sprach sich jedoch herum, dass «Helen Dorn» eine Krimireihe ist, die man verfolgen sollte. Denn die dritte Ausgabe steigerte sich am 24. Januar 2015 auf 20,3 und 9,3 Prozent Marktanteil. Die Reichweite lag bei 6,43 Millionen Krimibegeisterten ab drei Jahren und 1,00 Millionen 14- bis 49-Jährigen. Gut möglich, dass Teil vier bei seiner Erstausstrahlung noch mehr generieren wird. Denn «Helen Dorn – Bis zum Anschlag» führte die Reihe zu ihrem bisherigen Höhepunkt.

Als Thriller angelegt, der von einem alleinerziehenden Lehrer erzählt, der als Mordwaffe missbraucht werden soll, rückt der dritte «Helen Dorn»-Film seine wiederkehrenden Figuren etwas in den Hintergrund. Dort können sie sich in ihrem natürlichen, grimmigen Spiel aber noch stärker entfalten. „Mitreißendes Tempo, eine spannende Grundidee und durch die Bank weg beeindruckende Darsteller“ verhalfen der TV-Produktion zu Spitzenkritiken, auch hier bei Quotenmeter.de. Wohin die Reise für Helen Dorn als nächstes hingeht? Wir sind enorm gespannt, es herauszufinden!

Das ZDF zeigt am 15. August ab 20.15 Uhr noch einmal den ersten «Helen Dorn»-Film.

Kurz-URL: qmde.de/80139
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