Das Sozialexperiment 'The Third Wave', das 1967 in Kalifornien stattfand, ist in vielen Ländern ein Klassiker unter den Schulstoffen geworden. Vor allem der Roman «Die Welle» von 1981 dient dabei in Deutschland und Österreich als Sprungbrett, um das Thema zu behandeln. Der Versuch eines Lehrers, seinen Schülern vorzuführen, wie schnell eine autoritäre, fast schon faschistoide Gesellschaftsstruktur entstehen kann, wurde aber auch in einem Fernsehfilm verarbeitet, der in Schulen teils zum Einsatz kommt. 2008 gelang die erste abendfüllende Behandlung dieses Stoffs in die Kinos.
Dennis Gansels Drama mit Jürgen Vogel in der Hauptrolle erntete seitens der Kritik nahezu einheitliches, euphorisches Lob für die Performance von Jürgen Vogel sowie vieler der Jungdarsteller. Das Drehbuch, vor allem die Dramatisierungen der Vorlage, spalteten derweil die Gemüter und wurden teils als mutig, teils als überzogen bezeichnet. Dessen ungeachtet wurde die Produktion von Christian Becker, Nina Maag und Anita Schneider ein herausragender Kassenschlager.
2,7 Millionen Menschen lösten in Deutschland eine Eintrittskarte für das Schuldrama, welches somit Rang zehn der Jahrescharts ergatterte – und sich somit unter anderem über «Sex and the City», «Der Baader Meinhof Komplex» und «Willkommen bei den Sch'tis» platzierte. Gansels Film war auch die erfolgreichste rein deutsche Produktion des Kinojahres – nur die internationale Kinoproduktion «Unsere Erde – Der Film» war gefrager.
Im deutschen Free-TV bewies «Die Welle» jedoch nur eine kurzfristige Zugkraft. Die Free-TV-Premiere am Freitag, den 8. April 2011 kam noch weit überdurchschnittlich an: 3,10 Millionen Menschen verhalfen ProSieben zu tollen 9,9 Prozent insgesamt, 2,38 Millionen Jüngere führten zudem zu starken 20,4 Prozent bei den Umworbenen. Eine Wiederholung sank zwei Tage später am Nachmittag bereits auf (weiterhin sehr gute) 7,5 und solide 12,5 Prozent.
Bereits am 26. November desselben Jahres standen zur Hauptsendezeit bloß noch 1,59 und 1,29 Millionen Zuschauer zu Buche. Somit kamen mäßige 5,2 und leicht unterdurchschnittliche 11,3 Prozent zustande. Zwei Jahre später wanderte «Die Welle» zu Sat.1, wo am Mittwoch, den 9. Januar, ab 22.20 Uhr aber bloß 0,89 Millionen Fernsehende Interesse zeigten. 0,58 Millionen der TV-Nutzer waren im werberelevanten Alter. Somit wurden miese 5,7 Prozent insgesamt sowie hinnehmbare 8,7 Prozent gemessen. Am 18. Januar 2014 wurden bei einer erneuten Wiederholung ab 22.15 Uhr 5,1 und 8,0 Prozent erzielt.