Als Serie mit Zukunft hatte ProSieben «Dads» gewiss von Anfang an nicht eingeplant, wurde die Sitcom doch in den Vereinigten Staaten nach gerade einmal einer Staffel mit insgesamt 19 Folgen schon wieder eingestellt. Insofern wurde das Format von Anfang an nur inmitten des Sommerlochs gezeigt, zunächst um 22:15 Uhr - und nach nur einer Woche mit äußerst mäßiger Resonanz ab Folge drei erst nach 23 Uhr. Die Einschaltquoten fielen überwiegend unterdurchschnittlich aus, in dreifacher Ausstrahlung wusste man allerdings zuletzt durchaus einige Pluspunkte zu sammeln. Von allzu großen Verlustängsten dürfte ProSieben dennoch nicht ergriffen sein.
Schließlich war die Ausstrahlung im Prinzip von Woche eins an eine einzige Enttäuschung. Den Serienstart am 29. Juni wollten durchschnittlich 0,95 Millionen Menschen sehen, was klar unterdurchschnittlichen 4,1 Prozent entsprach. In der besonders wichtigen werberelevanten Zielgruppe ging eine Reichweite von 0,84 Millionen mit einem Marktanteil von 10,1 Prozent einher. Auf beinahe schon dramatische Art und Weise wurde die zweite Episode um 22:45 Uhr abgestraft, die nur noch auf 3,1 und 7,5 Prozent bei 0,59 Millionen Fernsehenden gelangte. Diese klare Abwärtstendenz überrascht auf den ersten Blick, denn insbesondere Comedyserien weisen im Abendprogramm in aller Regel eher steigende Marktanteile auf, je später der Abend wird. «Dads» jedoch profitierte zum Start von der Stärke des «The Big Bang Theory»-Marathons, der zuvor noch starke 13,2 Prozent der Zielgruppe verzeichnet hatte. Offensichtlich gelang es jedoch nicht, allzu viele Zuschauer von dem Neustart zu begeistern.
An den insgesamt vier Juli-Montagen durfte «Dads» jeweils erst um 23:15 Uhr in Doppelausstrahlungen auf Zuschauerjagd gehen, was zunächst einmal mit gar nicht so schlechten Quoten einherging. Schon Sehbeteiligungen von etwa einer Dreiviertelmillion langten zu dieser späten Stunde für ordentliche 5,3 bis 6,3 Prozent aller sowie 10,9 bis 12,7 Prozent der umworbenen Konsumenten, womit der Senderschnitt erreicht, ja partiell sogar überboten wurde. Deutlich an Glanz büßen diese Werte jedoch im direkten vergleich mit den «TBBT»-Quoten im Vorlauf ein, denn die gleich dreistündige Präsentation der Nerd-Sitcom war zu späterer Stunde mit zum Teil über 16 Prozent Zielgruppen-Marktanteil unterwegs.
In der zweiten Monatshälfte brachen die Zahlen dann wieder deutlich ein, die letzten vier Episoden kamen sogar am ganz späten Abend nicht über desaströse 6,9 bis 8,3 Prozent der 14- bis 49-Jährigen hinaus. Insgesamt sahen bestenfalls noch 0,70 Millionen zu, im Schnitt wurden auch hier nur noch weit unterdurchschnittliche 4,2 Prozent eingefahren. Am Vorprogramm lag dieser dramatische Einbruch nicht, denn Sheldon Cooper und Co. verzeichneten erneut um die 14 Prozent der Umworbenen. Die miese zweite Hälfte des Julis sorgte dafür, dass auch die Gesamtabrechnung rote Zahlen aufwies: Insgesamt wurden nur 4,9 Prozent bei 0,67 Millionen Serienfans verzeichnet, bei den Jüngeren standen im Juli-Mittel 9,6 Prozent bei 0,53 Millionen auf dem Papier.
Für die Präsentation der letzten neun Folgen ließ ProSieben eine zweite Programm-Anpassung folgen, die damit einherging, dass gleich drei Ausgaben pro Woche nach 23 Uhr versendet werden sollten - und die jeweils letzte dementsprechend also erst gegen Mitternacht über die Bildschirme flimmerte. Das führte dann auch gleich zu deutlichen Marktanteils-Steigerungen, wobei insbesondere die späteste Folge am 10. August in Anbetracht von 7,5 Prozent aller sowie 14,6 Prozent der jüngeren Konsumenten herausragend stark abschnitt. Mit 0,70 Millionen war auch die Reichweite auf einem Niveau, das mitunter zu deutlich früherer Stunde nicht erreicht wurde. Am 17. August liefen schließlich die drei letzten Folgen, wobei nur das Serienfinale mit 11,7 Prozent Zielgruppen-Marktanteil nach zuvor mauen 10,1 und 9,6 Prozent zu überzeugen wusste. Immerhin: Nach der Umstellung auf drei Episoden wöchentlich wurden im Durchschnitt solide 5,5 und 11,0 Prozent bei 0,69 Millionen Zuschauern erzielt.
Alles in allem konnten sich 0,69 Millionen Menschen für die 19 Folgen der achtwöchigen «Dads»-Ausstrahlung erwärmen, was einem eher überschaubaren Marktanteil von 5,1 Prozent entsprach. In der werberelevanten Zielgruppe wurde mit 10,2 Prozent bei 0,56 Millionen ein knapp zweistelliger Wert verzeichnet. Der ProSieben-Senderschnitt wurde zwar in beiden Fällen verfehlt, war jedoch durchaus noch in greifbarer Nähe: 5,3 Prozent aller und 11,2 Prozent der 14- bis 49-jährigen Zuschauer erreichte der Privatsender aus Unterföhring zuletzt im Juli. Für die Zukunft spielen diese Werte aber ohnehin nur eine eher geringe Rolle, da keine weiteren neuen Folgen zur Verfügung stehen. Es dürfte gewiss schon einige Formate gegeben haben, von denen sich die Programmführung mit weitaus schwererem Herzen verabschiedet hat.