Happy Birthday, Claus Kleber

Schon runde 60 Jahre hat Claus Kleber nun hinter sich, am Ende ist der Journalist und Moderator jedoch noch lange nicht. Kleber trug in den vergangenen Jahren maßgeblich dazu bei, dass das von ihm verantwortete «heute-journal» zum zweiten Leuchtturm der deutschen Nachrichtensendungen, direkt hinter der «Tagesschau», avancierte. Nicht selten stellt das 21.45 Uhr-Format, in dessen Rahmen Kleber auch schon einige Male komödiantisch von «switch reloaded» auf die Schippe genommen wurde, das beliebteste ZDF-Format des Abends dar. Neben der inhaltlichen und konzeptionellen Weiterentwicklung des «heute-journals» findet sich in Kleber zudem das ZDF-Sendergesicht in Sachen Information, das dem Zuschauer die Neuigkeiten und Erkenntnisse, auch bei außerordentlichen journalistischen Programmschwerpunkten, zuverlässig näherbringt.

Zudem versucht Kleber immer am Zahn der Zeit zu bleiben und engagiert sich trotz seiner 60 Jahre auch aktiv im sozialen Netzwerk Twitter. Der meinungsstarke Moderator lieferte erst kürzlich eine der bewegendsten Nachrichten-Momente der jüngeren Vergangenheit: Beim Vortragen einer Geschichte über einen Linien-Busfahrer, der Flüchtlinge in seinem Bus willkommen hieß, kamen dem gebürtigen Reutlinger angesichts dieser Geste im Rahmen der aktuell dominanten Flüchtlings-Debatte die Tränen. Damit zeigt er, dass er mehr ist als ein Nachrichtensprecher, der die Fernsehenden bloß informiert. Dass die gesellschaftlichen und politischen Themen, die er aufbereitet und vorträgt, ihm wirklich nahe gehen.

Sein Engagement im Rundfunk brachte ihm mittlerweile zahlreiche Preise ein. Für Seine USA-Berichterstattungen wurde Kleber drei Mal mit dem RIAS-Preis bedacht (1999, 2004 und 2008), des Weiteren wurde Kleber mit dem Adolf-Grimme-Preis und dem Deutschen Fernsehpreis (2009) sowie mit dem Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis für Fernsehjournalismus (2010) oder der Goldenen Kamera (2013) ausgezeichnet. Der promovierte Journalist blickt auf eine bunte Laufbahn zurück, die ihn schon in viele Winkel des Erdballs führte und schon lange vor seiner Leitung des «heute-journals» begann, welche er 2003 übernahm.

Über eine knapp achtjährige freie Mitarbeit beim Südwestfunk stieg er 1985 zum Studioleiter und Korrespondent des SWF-Studios in Konstanz auf, ehe er zwischen 1986 und 1989 als Hörfunkkorrespondent des SWF und Deutschlandfunks in Washington eingesetzt wurde. Zwischen 1990 und 1992 führte er diesen Job auch für NDR und WDR aus. Ab September 1992 fungierte er als ARD-Fernsehkorrespondent im Studio Washington, dessen Leitung er 1997 übernahm. So berichtete er auch von den Anschlägen am 11. September 2001. Bevor er erstmals im «heute-journal» auftrat, leitete er ab 2002 auch das ARD-Studio in London. Doch nicht nur die Arbeit als Nachrichten-Moderator gehört dieser Tage zu seinem Aufgabenbereich. Im Rahmen mehrerer Dokumentationen zeigte Kleber auch seine Qualitäten als Autor. Zuletzt wurde er mit dem Bayerischen Fernsehpreis für seine Autorentätigkeit an der Dokumentation «HUNGER! und DURST!» bedacht. Auch Tiefen machte Kleber in seiner 40-jährigen Journalisten-Laufbahn durch. Etwa als er für sein Interview mit dem iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad kritisiert wurde, dessen kontroverse Aussagen er weitestgehend unkommentiert ließ oder als er Informationen während der Uli Hoeneß-Affäre ungeprüft übernahm.

Fernsehen ist sein Medium, dafür lehnte er 2007 sogar den Posten des Chefredakteurs beim Spiegel ab. Sein Wissen gibt Kleber mittlerweile im universitären Kontext weiter. Als Honorarprofessor für Medienwissenschaft lehrt er an der Universität Tübingen, am Institut für Medienwissenschaft. Dort leitet er Block-Seminare über Nachrichtenberichterstattung und Dokumentarfilm.

Quotenmeter.de gratuliert Claus Kleber zum 60. Geburtstag und freut sich noch auf viele weitere Jahre mit ihm.