Das Mitmachfernsehen Neun live aus München, welches im letzten Jahr noch 15 Millionen Euro Verluste einfuhr, will dieses Jahr in die Gewinnzone. Geschäftsführerin Christiane zu Salm erwartet ein Plus von rund vier bis fünf Millionen Euro, wie sie der «Süddeutschen Zeitung» (Mittwochsausgabe) mitteilte. Außerdem kündigt Salm an, künftig in der Zeit zwischen 11 und 24 Uhr durchgehend auf Werbung zu verzichten.
Neun live ging 2001 aus dem ehemaligen Frauensender tm3 hervor und finanziert sich größtenteils aus den Anrufern seiner Zuschauer. Nach einer Mitteilung des Senders vom Mittwoch hat sich die Zahl der kostenpflichtigen Anrufe im zweiten Quartal bei 43,4 Millionen gelegen - dies entspricht exakt einer Verdoppelung im Vergleich zum ersten Quartal.
Der Sender erzielt jetzt durchschnittlich über 500.000 Anrufe pro Tag - im Juni des Vorjahres waren es noch 150.000 Anrufe täglich. Das entspricht einer Steigerung von über 330 Prozent.
In einer Zeit, da der Einbruch am Werbemarkt die anderen Sender in Mitleidenschaft gezogen habe, bewähre sich die Strategie von Neun live, auf ein innovatives Geschäftsmodell zu setzen, kommentierte zu Salm die Entwicklung.
Auch der Abend verzeichnet durch den Sendestart von 'Der Denver Clan' eine Steigerung der Mitmachzahlen. In der Primetime werden künftig Kultserien wie 'Der Denver Clan' oder 'M*A*S*H' gezeigt, die durch interaktive Elemente erweitert werden. Durch einen erhöhten Marktanteil können dann auch die Anrufzahlen im Umfeld gesteigert werden. So rufen mittlerweile durchschnittlich 250.000 Zuschauer pro Abend an. Das ist im Vergleich zum Juni 2001 mehr als eine Verzehnfachung.