Doppelt hält besser: «Domian» werden zwei Dokus gewidmet

Für «Domian»-Fans steht nicht etwa die Ruhe vor dem Sturm bevor, sondern viel mehr der letzte Sturm vor der Ruhe: Bevor Nighttalker Jürgen Domian seine Radio- und Fernsehsendung beendet, bekommen Interessen gewissermaßen als vorgezogenes Abschiedsgeschenk sogleich zwei Dokumentationen über ihn zu Gesicht. So zeigt der WDR am 2. November ab 23.15 Uhr die Doku «Domian – Zwischen Nacht und Tag», einen 45-minütigen Einblick darin, wie Domian seinen gesamten Biorhythmus auf Nacht umgestellt hat und wie er seine Sendung emotional verarbeitet.

Am 19. November kommt zudem «Domian – Interview mit dem Tod» in die Kinos, ein Dokumentarfilm von Birgit Schulz («Die Anwälte – Eine bundesdeutsche Geschichte»). Die 80-minütige WDR-Koproduktion handelt laut Verleihangaben von den intensivsten Gesprächen in Domians Karriere: Jene, die kürzlich eine Nahtoderfahrung durchgemacht haben oder einen Menschen ermordet haben. Aber auch die Stammhörer der Sendung werden thematisiert. Etwa eine LKW-Fahrerin, die in der Dunkelheit durch den Ruhrpott fährt, ein Bäcker, der in seiner nächtlichen Backstube Teig knetet, und ein Tankstellenwart.

Die Filmemacher bezeichnen die Kino-Doku als Produktion über die Kraft des Zuhörens – und über die Nacht als einen besonderen Zeit-Raum für Zwiesprachen, die Grenzen überschreiten. Auch Jürgen Domians Biorhythmus wird laut den Machern angesprochen: Licht und Sonne tankt der Talker nämlich nur im Sommer, wenn sein Format Sendepause hat. Dann verstummt er und begibt sich auf lange Wanderungen durch Skandinaviens nie untergehende Mitternachtssonne.