Sonntagsfragen

Peter Capaldi: 'Uns gefallen Cliffhanger'

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Quotenmeter traf die Hauptdarsteller von «Doctor Who» in Berlin. Wir sprachen mit Peter Capaldi und Jenna Coleman über die neue Staffel.

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In Deutschland gucken die meisten «Doctor Who» ja auch deutsch. Peter, Sie werden hier von demselben Sprecher synchronisiert, der auch die deutsche Stimme von Antonio Banderas, John C. McGinley (Dr. Cox aus «Scrubs») und Christopher Ecclestons («Heroes») ist. Wie welcher Schauspieler würden Sie denn am liebsten klingen?
Capaldi: Ich glaube, wie Ecclestone. Ich liebe seinen Akzent. Warum lachen Sie alle? Er klingt doch toll.

Sie möchten nicht lieber den Akzent von Antonio Banderas.
Capaldi: Nee. Das wäre mir zu flatterhaft.

Jenna, an Sie die selbe Frage. Sie haben in Deutschland übrigens die selbe Stimme wie Shoshanna Shapiro aus «Girls». Wen würden Sie sich denn aussuchen, wenn Sie könnten?
Coleman: Ach, von allen auf der ganzen Welt?

Richtig.
Coleman: Ich weiß nicht, ob Sie die kennen, aber mir gefällt Jessica Brown Findley von «Downton Abbey» sehr gut. Sie hat so eine ganz hauchige Stimme. Oder Emma Stone, die hat auch so etwas Tiefes, Hauchiges. Ich mag das Hauchige.

Das würde zu Ihnen passen?
Coleman: Oh nein, passen würde das zu mir überhaupt nicht. Aber es würde mir gefallen.

(Erheiterung.)

Coleman: Shoshanna aus «Girls». Die hat so eine hohe Stimme. Sie ist großartig, aber hat eine ganz hohe Stimme.

Capaldi: Ich wusste gar nicht, dass ich mir jeden x-beliebigen aussuchen dürfte. Ich dachte, ich sollte von Ihrer Liste wählen.

Coleman: Vielleicht Goldie Hawn.

Capaldi: Goldie Hawn? Nein, Goldie Hawn will ich nicht für meine Stimme. Eher für deine.

Coleman: Wen hättest du denn gerne?

Capaldi: Keine Ahnung. (in amerikanischem Südstaaten-Akzent) Jemanden, der so spricht. Einen Amerikaner. Aber mit einer ganz tiefen Stimme. Willie Nelson!

Coleman: Oder Johnny Cash!

Wie haben Ihnen eigentlich die Cosplays gefallen, die Fans von «Doctor Who» bei der Comic Con gemacht haben? Und gibt es Filme oder Serien, von denen Sie so große Fans sind, dass Sie sich selber vorstellen könnten, das zu cosplayen?
Coleman: Sehr gute Frage. Ich gucke viel «Game of Thrones» und «Mad Men». Aber ich überlege gerade, was man gut cosplayen könnte.

Capaldi: Ich wäre gern ein Weißer Wanderer.

Coleman: Oh, das wäre toll.

Capaldi: Bei «Doctor Who» haben wir ja oft sehr große und sehr kleine Leute, die bei uns Monster spielen. Und wir hatten auch ein paar Weiße Wanderer, die sehr faszinierend sind. Mir gefällt «Game of Thrones» ja auch sehr gut. Und wenn ich mich dann mit jemandem unterhalte, der bei uns ein Monster spielt, und ihn frage, was er als letztes vorher gemacht hat, und er dann antwortet, dass er einen Weißen Wanderer gespielt hat, dann bin ich immer ganz ehrfürchtig. Und so bin ich ein absoluter Fanboy geworden und ich bitte sie dann immer, mir zu erzählen, wie es bei «Game of Thrones» war, ohne mich zu spoilern.

Coleman: Ich gebe Ihnen eine richtige Girly-Antwort. Mir gefallen total diese Moulin-Rouge-Kostüme, oder das, was Kirsten Dunst in «Marie Antoinette» getragen hat. Ich wäre also irgendwo in der Welt von Buz Luhrman.

Capaldi: Das ist nicht fair. Wir reden hier über’s Fernsehen. Du kannst dir doch nicht einfach Kinofilme raussuchen.

Coleman: Ich arbeite mich eben durch ein anderes Genre.

Reden wir kurz noch über Quoten. Wie wichtig sind die Zuschauerzahlen von «Doctor Who» im Vereinigten Königreich denn überhaupt? Viele schauen nicht-linear zu und seit Steven Moffats und Mark Gatiss‘ weltweitem Erfolg von «Sherlock» hat auch der globale Zuspruch von «Doctor Who» stark zugenommen. «Doctor Who» ist also wohl eine der am wenigsten absetzungsgefährdeten Sendungen im UK. Wie glücklich stimmt Sie das – und ist dem überhaupt so?
Coleman: Was mich am glücklichsten macht, ist der direkte Zuspruch von den Zuschauern, denn man manchmal kriegt. Wir kommen ja gerade von der Comic Con und wenn man Leute trifft, die riesige Fans der Serie sind und Ihnen bis ins
Man schaut bei Netflix oder Catchup.
Peter Capaldi
Detail erklären, was sie daran alles so grandios finden, und man diesen Enthusiasmus sehen kann, dass Leute auch soweit dafür gereist sind, das ist jedes Mal schön und schmeichelnd.

Capaldi: Das Fernsehen verändert sich. Die Art, wie Menschen fernsehen, verändert sich sehr stark. Man schaut bei Netflix oder Catchup. Im Vereinigten Königreich gibt es samstagabends leider immer noch einen Riesenkampf zwischen der BBC und ITV und in diesem Schlachtfeld wird «Doctor Who» dann eingesetzt. Es ist großartig, dass die Quoten so gut sind. Aber nehmen wir mal «Game of Thrones». Wenn das ausgestrahlt wird…

Coleman: Das erreicht im Vereinigten Königreich gerade mal eine Million Zuschauer.

Capaldi: Oder sogar noch weniger. Man hat mir mal gesagt, es seien so um die 700.000. Aber natürlich gucken es Millionen bei Catchup oder kaufen es. Ich glaube also, dass es schwer ist, genau festzustellen, wie erfolgreich eine Sendung ist. Aber das Erstaunliche ist, dass unser großartiges Team hier bei BBC Worldwide weiß, wie erfolgreich die Serie ist, denn sie reisen mit uns um die ganze Welt. Wir waren schon in Mexico und Rio und Südkorea und Australien, und das Ausmaß des Erfolgs der Serie zu sehen, ist sehr erfreulich, aber auch ein bisschen schockierend. Ich hatte nicht gewusst, dass es solche Fans gab, die «Doctor Who» so liebgewonnen hatten…

Coleman: …in so vielen Märkten…

Capaldi: …in so vielen Märkten, genau! Denn auf mich wirkt «Doctor Who» wie eine sehr britische Serie. Aber auch in Lateinamerika sind sie verrückt danach. Und in Mexico läuft sie auch schon seit den 60er Jahren. Man denkt darüber nicht so nach, aber sie haben mir eine Fassung gezeigt, in der William Hartnell in mexikanisches Spanisch synchronisiert war. Das ist gigantisch. Und heißt da «Doctor Mystério».

Vielen Dank für eure Zeit!

Die BBC strahlt «Doctor Who» ab Samstag, 19. September 2015, um 19.40 Uhr aus. Der FOX Channel bringt ab Donnerstag, 3. Dezember, die Serie in Doppelfolgen in die heimischen Wohnzimmer. Die neuen Folgen können auch über den Apple iTunes-Store bezogen werden.

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Es gibt 1 Kommentar zum Artikel
Nr27
19.09.2015 14:47 Uhr 1
Schönes Interview, in dem die beiden - wieder einmal - sehr sympathisch rüberkommen. :)
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