Die dritte Staffel von «Got to Dance» übertraf die Erwartungen – leider nur die der Kritiker. Deren Zahl war jedoch erstaunlich gering, gemeinhin wurde die Castingshow als angenehme Alternative zu «DSDS» & Co. gelobt. Nachdem bereits die zweite Staffel im Vergleich zum Auftaktjahr deutlich Zuschauer abgeben musste, hat ProSieben das Format mit Season drei wohl endgültig zu Grabe getragen – die letzten Ausstrahlungen hatten Mühe, nicht unter acht Prozent in der Zielgruppe zu rutschen.
ProSieben strahlte die dritte Staffel von «Got to Dance» ab dem 14. August aus. Wie schon in den Jahren zuvor, wurde die Primetime des Donnerstagabends als Programmplatz gewählt. Jede Ausstrahlung umfasste etwa zwei Stunden.
Anders, als in den Jahren zuvor, verzichtete ProSiebenSat.1 auf eine abwechselnde Ausstrahlung in ihren beiden Hauptprogrammen. Stattdessen soll auf Sat.1 noch im Laufe des Jahres eine drei Ausgaben umfassende Kinder-Version der Show gezeigt werden.
Zum Auftakt schalteten am 14. August 1,46 Millionen und 6,3 Prozent aus dem Gesamtpublikum ein. Bei den Jungen wurden 0,97 Millionen gemessen, die 12,1 Prozent Marktanteil entsprachen. Zum Start wurde der Senderschnitt damit in beiden Zuschauergruppe übertroffen – bei den 14- bis 49-Jährigen lag er im TV-Jahr 2014/15 bei 11,1 Prozent. Im Vergleich zu früheren Staffelstarts war das Interesse jedoch niedrig, was bereits zu diesem Zeitpunkt als Hinweis aufgefasst wurde, dass «Got to Dance» in 2015 einen schweren Stand haben dürfte. 2013 hatten 17,5 Prozent, 2014 13,3 Prozent der Zielgruppe eingeschalten, als die Castingshow startete. Tatsächlich wurden sämtliche Werte vom 14. August später nicht mehr erreicht.
Sieben Tage später rutschte «Got to Dance» mit 0,89 Millionen und 9,8 Prozent bei den Werberelevanten bereits unter die Marke von zehn Prozent. Aus dem Gesamtpublikum sahen 1,37 Millionen und 5,2 Prozent zu. In der Folgewoche durften sich die Verantwortlichen von ProSieben wieder etwas Hoffnung machten, als 0.93 Millionen zwischen 14 und 49 Jahren 10,8 Prozent generierten. Die Fernsehenden ab drei Jahren verfolgten das Programm mit 1,38 Millionen und 5,6 Prozent. Die Erwartungen wurden jedoch nicht erfüllt, als am 3. September lediglich 1,33 Millionen und 4,9 Prozent insgesamt sowie 0,89 Millionen und 9,2 Prozent der Jungen gemessen wurden.
Mit 0,76 Millionen und 8,1 Prozent wurde am Donnerstag darauf die niedrigste Zuschauerbeteiligung unter den Werberelevanten im gesamten Staffelverlauf gemessen. Mit 1,19 Millionen und 4,5 Prozent markierte dieser Tag auch ein neues Tief beim Gesamtpublikum. Bei 1,20 Millionen und 4,3 Prozent insgesamt sowie 0,81 Millionen und 8,1 Prozent in der Zielgruppe bestätigte sich das fehlende Potential an Stammzuschauern am 17. September. Auch das Finale konnte keine neuen Fans begeistern: Mit 1,11 Millionen und 4,2 Prozent ab drei Jahren sahen so wenige Menschen zu, wie nie zuvor bei «Got to Dance». Dass bei den Werberelevanten 0,77 Millionen und 8,3 Prozent gemessen wurden und damit ein neuer Negativrekord vermieden wurde, dürfte ProSieben nur ein geringer Trost gewesen sein.
Im Durchschnitt wurden die sieben gezeigten Ausgaben von 1,29 Millionen und 5,0 Prozent aller Fernsehenden eingeschaltet. Bei den 14- bis 49-Jährigen wurden 0,86 Millionen gemessen, die 9,5 Prozent Marktanteil entsprachen. Der Senderschnitt von ProSieben lag im vergangenen TV-Jahr bei 5,5 Prozent im Bereich des Gesamtpublikums sowie bei 11,1 Prozent für die Werberelevanten – beide Werte unterschritt die Castingshow deutlich. Liegt sie damit auch noch weit entfernt von einem verheerenden Flop, verbaut sich «Got to Dance» mit den schwachen Einschaltquoten zum Ende hin jede Zukunft bei ProSieben.