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Disney Channel 2015/16: Mit Bewährtem mehr erreichen!

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Funktionierendes ausbauen, mehr Konsistenz zeigen und häufiger Themenschwerpunkte setzen: Der Disney Channel will mit Verlässlichkeit und Markentreue stetes Wachstum erreichen. Und «Arielle, die Meerjungfrau» erhält ihre ursprüngliche Stimme zurück!

Durchschnittliche Marktanteile Disney-Channel-Primetime: 2014 vs. 2015

  • Mo: 0,7 / 0,9
  • Di: 0,6 / 0,7
  • Mi: 0,7 / 0,9
  • Do: 0,9 / 1,1
  • Fr: 1,1 / 1,3
  • Sa: 0,9 / 1,2
  • So: 0,8 / 1,0
Zielgruppe 14 bis 49; Messungszeitraum jeweils Januar bis Mitte September
Verlässlichkeit und Beständigkeit – das sind nicht nur Werte, die weltweit Millionen von Fans an der Marke Disney lieben. Es sind auch Eckpfeiler in der Führung des Disney Channels Deutschland. Genau dies macht sich bezahlt, wie Executive Programming Director und Deputy General Manager Ralf Gerhardt bei einem Pressetreffen den anwesenden Journalisten skizziert: Die durchschnittlichen Marktanteile in der Primetime sind 2015 an jedem Wochentag gegenüber dem Vorjahr gestiegen (siehe Infobox). Dabei blieb sich der Kanal seit Free-TV-Launch im Januar 2014 im Großen und Ganzen treu – bloß im Detail erfolgten programmtechnische Änderungen. Eine davon: Die Auswahl an Primetime-Filmen ist mittlerweile etwas bunter gemischt, nachdem die thematische Zusammenstellung der Anfangsmonate nicht ganz das ersehnte Feedback erhalten hat.

Auf der seither wärmer gewordenen Resonanz der Fernsehenden möchte der Sender aufbauen, und bewirbt seine Filmstrecken am Donnerstag- bis Samstagabend etwa in der Adventszeit augenzwinkernd mit dem Slogan „Sensatiönchen – Mit und ohne Krönchen“, um darauf hinzuweisen, dass er nicht nur die Heimat von Märchenprinzessinnen ist. Aber auch in der Daytime beweist sich Konstanz langfristig als gute Herangehensweise für Disney: Die Monatsmarktanteile bei den Kindern von drei bis 13 Jahren gingen 2015 verlässlich nach oben, bis Mitte Juli ein drastischer Absturz erfolgte. Dieser zog sich durch den gesamten August, woraus ein ernüchternder Wert von 8,4 Prozent in der ganz jungen Zielgruppe resultierte. Laut Gerhardt lag daher hinter den Kulissen die Frage auf der Hand, ob der Disney Channel seine Daytime-Rezeptur schnellstmöglich ändern müsste – etwa durch ein neues Verhältnis von Real- zu Animationsserien. Letztlich beschloss man aber, durchzuhalten und den September abzuwarten. Mit dem Monatswechsel kam tatsächlich nicht nur die Kehrtwende, sondern sogleich ein neuer Rekordmonat, in dem der Disney Channel im Kids-Markt erstmals zweistellige Monatsmarktanteile holt.

Feintuning statt panische Kurskorrekturen sind also die Devise beim Disney Channel – und damit will man auf langer Sicht ein Wachstum im zweistelligen Bereich generieren. Zu diesem Zweck muss auch eine große Baustelle im Programmablauf aufgebessert werden: Der Dienstagabend ist, wenn nicht «Disney Magic Moments» läuft, der schwächste Primetimetag beim Sender. Dessen ist sich auch Gerhardt bewusst, der die tonal inkonsistente Programmierung am Dienstag als Wurzel des Problems sieht. Für 2016 nimmt er daher eine Generalüberholung der Dienstagsprimetime ins Visier – Konkreteres hält er bislang allerdings unter Verschluss.

Die Eigenproduktionen


Nach großen Erfolgen in der letzten TV-Saison können wir auch im nächsten Jahr mit erstklassigen und hochqualitativen Programmen aufwarten, die zu unserer Positionierung und Marke passen. Wir haben nicht nur die Disney Schatzkiste weit geöffnet, um unseren Zuschauern allseits beliebte Highlights und Klassiker bieten zu können, sondern haben auch eine Vielzahl an deutschen Erstausstrahlungen im Programm.
Ralf Gerhardt, Executive Programming Director und Deputy General Manager, The Walt Disney Company GSA.
Im Sektor der Eigenproduktionen behält der Disney Channel indes den Kurs der Fernsehsaison 2014/15 bei. Das bedeutet, dass sowohl im fiktionalen wie auch im non-fiktionalen Bereich die erlangten Erfolge fortgesetzt werden, aber keine Flut an neuen Sendungen ansteht. Die mehrfach prämierte Jugendserie «Binny und der Geist» befindet sich kurz vor Drehschluss der zweiten Staffel und wird in den neuen Episoden mit mehr Eifersuchtszankereien sowie einer Intensivierung der übernatürlichen Hintergrundgeschichte auf Zuschauerfang gehen. Zusätzlich zur UFA-Fiction-Produktion mit Merle Juschka und Johannes Hallervorden, die in Runde zwei einige Twists aufweisen wird, arbeitet der deutsche Disney Channel zudem an weiteren seriellen Eigenproduktionen, welche sich aber noch in der Pitch-Phase befinden.

Im nicht-fiktionalen Bereich nähert sich unterdessen die bereits für November angekündigte zweite Staffel von «Disney Magic Moments» ihrem Produktionsende. Die von Steven Gätjen moderierte Rankingshow setzt erneut auf den bewährten Mix aus fundierter Disney-Information und Unterhaltung durch kurzweilige Promi-Kommentare, wobei in den kommenden Folgen eine neue Rubrik eingeführt wird: Comedienne Joyce Ilg wird durch ausgefallenere Mini-Countdowns führen, die auf den Votings der Disney-Facebookfangemeinde basieren. Generell wird sich die non-fiktionale Programmfarbe auch in Zukunft so aussehen, „dass wir uns mehr um uns selbst drehen“, wie Ralf Gerhardt erklärt. Die Zuschauerresonanz und Marktforschung ergab nämlich, dass der weniger disney-zentrische Mix an Eigenproduktionen aus dem Launchjahr, mit Formaten wie «Vollpension bei Fremden» nicht zur Marke gepasst hat: „Die Zuschauer meinten, dass sie die Sendungen mögen. Aber nicht bei uns“, fasst Gerhardt zusammen.

Programm mit Schwerpunkten


Wegweisend dafür, was künftig neben «Disney Magic Moments» und den ebenfalls von Gätjen präsentierten Kurz-Making-ofs «Mini Magic Moments» auf dem Disney Channel in Sachen Eigenproduktion stattfinden könnte, ist ein weiteres Ranking: Die schon kommunizierte Countdown-Show «Die 10 größten STAR WARS Momente – bis jetzt!» (Arbeitstitel) wird nämlich voraussichtlich am 16. Dezember 2015 zur Hauptsendezeit ausgestrahlt – als Startschuss einer großen Themenprogrammierung. Unter dem Arbeitstitel Night to «Star Wars» plant der Disney Channel ein Event, das auf den Kinostart von «Star Wars – Das Erwachen der Macht» am 17. Dezember einstimmt. Zusätzlich zur Gätjen-Sendung, die laut Ralf Gerhardt eine überraschende Nummer eins haben wird, stehen auch «Star Wars Rebels»-Episoden und die komplette «Droiden Saga» im LEGO-Look an. Eigenproduktionen im Rahmen von Themenschwerpunkten – inklusive klarem Disney-Bezug – dürften bei entsprechender Publikumsresonanz folgen, und müssen sich dabei nicht auf Rankings beschränken.

In der kommenden Fernsehsaison stehen beim Disney Channel noch weitere Themenstrecken abseits des «Star Wars»-Universums an. Der zum Monstober umgetaufte Oktober, in dem immer donnerstags bis samstags familienfreundliche Filme mit Gruselthematik laufen, markiert da nur den Anfang. Denn angesichts des großen Erfolgs des Donald-Duck-Tags und des «Phineas und Ferb»-Tags sei fortan häufiger mit Themenabenden, -wochen und -monaten zu rechnen. Beispielsweise steht am 11. Dezember, wenige Tage nach der Premiere des «Aladdin»-Musicals in Hamburg, ein «Aladdin»-Abend auf dem Programm. Dieser wird sich aus dem Zeichentrickklassiker, einem «Mini Magic Moments»-Special über den Film und das Musical sowie einer großen Sondersendung zusammensetzen, die der Disney Channel vom US-Network ABC lizensiert hat: «Backstage with Disney on Broadway: Celebrating 20 Years». Broadway-Urgestein und «Modern Family»-Star Jessie Tyler Ferguson blickt darin hinter die Kulissen der großen Disney-Bühnenshows und spricht mit verantwortlichen Künstlern wie Phil Collins und Elton John.

Der vierte Advent derweil wird zum Disney Lieblingsfilmtag auserkoren und soll, ähnlich wie bislang der Disney Day bei RTL, Sat.1 oder ProSieben, die gesamte Bandbreite der Disney-Filmwelt abbilden. Angekündigt sind beispielsweise «Winnie Puuh – Honigsüße Weihnachtszeit», «High School Musical», «Die Schöne & das Biest», «Rapunzel – Neu verföhnt» sowie «Tron». Ein besonderes Highlight wird aber der Zeichentrickklassiker «Arielle, die Meerjungfrau» darstellen, der am 4. Advent sowie bereits wenige Wochen zuvor in Rahmen eines semi-offiziellen „Unterwasserabenteuer-Wochenendes“ beim Disney Channel ausgestrahlt wird. Denn nachdem die Fangemeinde Sturm lief, als RTL die Neusynchro von 1998 zeigte, zieht der Disney-Haussender Konsequenz und wird bei sich stattdessen die Originalsynchro mit Ute Lemper und Joachim Kemmer über den Äther schicken.

Serien zur Primetime


Die drei erfolgreichsten Serienpremieren im Disney Channel 2015

  1. «Switched at Birth»
  2. «Chasing Life» (vor allem zeitverzögert gefragt)
  3. «New in Paradise»
Disney Research
Die Serienslots in der Disney-Channel-Primetime werden in den verbleibenden Monaten des Jahres 2015 sowie im Frühjahr 2016 unter anderem mit neuen Folgen von «Chasing Life», «The Fosters» und «Switched at Birth» bestückt. Darüber hinaus stoßen aber auch drei Serien hinzu, die sich tonal nahtlos in das gewohnte Programm fügen und ihre deutsche Erstausstrahlung beim Disney Channel feiern werden. Zu diesen Sendungen zählt zunächst «Finding Carter», ein Jugenddrama, das in den USA bei MTV beheimatet ist und entsprechend großen Wert auf starke Musikuntermalung legt. Im Mittelpunkt steht die Teenagerin Carter, gespielt von Kathryn Prescott. Als ein Polizeieinsatz eines nachts eine Highschoolparty auflöst, erfährt sie kurz darauf im Revier sogleich zwei bittere Wahrheiten: Ihre Mutter ist verschollen – und in Wahrheit gar nicht ihre Mutter! Carter wurde als Baby entführt und lebte seither bei der Täterin. Nun zieht sie zurück zu ihrer leiblichen Familie, welche zwar über gute Intentionen verfügt, aber Carter dennoch nicht ganz geheuer ist. Statt sich also bei ihrem leiblichen Vater, einem gescheiterten Ex-Erfolgsautor, und ihrer restlichen Familie einzuleben, bemüht sie sich, ihre Entführerin ausfindig zu machen …

Zwei weitere deutsche TV-Premieren, die sich der Disney Channel gesichert hat, werden voraussichtlich als Nostalgie-Doppel auf Sendung geschickt: Die 80er-Jahre-Retrocomedy «The Goldbergs» über den mehr oder minder typischen Familienalltag zur Zeit der Föhnfrisuren und quietschbunten Klamotten, sowie «Hindsight» (Foto links). In der Dramedy mit Laura Ramsey, Sarah Goldberg, Craig Horner und Nick Clifford steht ein ehemaliges Partygirl kurz vor seiner zweiten Hochzeit. Als sie Zweifel daran hegt, ob ihre Abkehr zu einem geordneten Leben mit bravem, statt wildem Sex, die richtige Entscheidung war, findet sie sich urplötzlich wieder im Jahr 1995 wieder – und plant, nun endlich ihr Leben in die richtige Bahn zu lenken. Und nochmal die verrückten 90er auszukosten!

Als Archivware stößt ab dem 11. November indes immer mittwochs um 21.30 Uhr «Suburgatory» neu zum Disney Channel hinzu, und in naher Zukunft wird der Privatsender zudem erstmals in seiner Free-TV-Geschichte regulär den satirischen Puppen-Sitcomkult «Die Dinos» als Rerun zeigen. Die Late Prime wird in absehbarer Zeit derweil weiter auf die bewährten Serien «Roseanne», «Friends», «Golden Girls» und Co. setzen.

Die Daytime


Mit der neuen Staffel «Violetta» ist aktuell der größte Daytime-Hit des Disney Channels mit neuen Folgen zurück im Programm – und auch wenn in Argentinien die musikalische Teenie-Telenovela bereits vorbei ist, stehen hierzulande noch weit mehr als 100 Stunden neuer Folgen aus. Diesen Erfolg will man ab Frühjahr 2016 ausbauen, indem das globale Phänomen mit einer neuen Produktion aus Lateinamerika gekoppelt wird. Nämlich mit der Telenovela «Soy Luna» (Foto rechts), in der die mexikanische Schauspielerin Karol Sevilla und «Violetta»-Nebendarsteller Ruggero Pasquarelli zu sehen sind. Auch ein weiterer Quotenhit nähert sich allmählich seinem Ende, wobei im Fall von «Jessie» (Staffel vier ab dem 23. November täglich um 18.20 Uhr) sogar mit einem Spin-off für Abhilfe gesorgt ist. «Camp Kikiwaka» verfrachtet die Kids aus der in New York spielenden Sitcom in ein rustikales Sommercamp und schlug in den USA hervorragend ein – im Frühjahr 2016 erfolgt dann die deutsche Erstausstrahlung.

Als neue Sitcom steht zudem «Best Friends zu jeder Zeit» auf dem Zettel. Die Eigenproduktion des US-Disney-Channels handelt von den Freundinnen Shelby (Lauren Taylor) und Cyd (Landry Bender), die nach einem misslungenen Physikexperiment die Fähigkeit erlangen, in der Zeit zurückzureisen – und dieses Talent für allerhand Schabernack nutzen. Der Deutschlandstart der Serie ist für Januar 2016 angekündigt.

Im Tricksektor warten derweil neben neuen Episoden solcher Hits wie «Willkommen in Gravity Falls», «Star Wars Rebels» oder «Die 7Z» auch einige Neustarts auf ihren Einsatz. Während sich Vorschüler auf die Sci-Fi-Serie «Miles von Morgen» freuen dürfen, bekommen ältere Trickfans mit «Star gegen die Mächte des Bösen» (Foto links) ab Frühjahr 2016 im Free-TV eine neue Disney-Produktion zu Gesicht, die mit derselben Quirligkeit punktet wie schon «Gravity Falls» und «Phineas und Ferb». Im Fokus steht die spaßbesessene außerirdische Prinzessin Star Butterfly, die von ihren königlichen Eltern auf die Erde geschickt wird, um dort mit der Familie Diaz zu leben. Dorthin folgen ihr aber auch allerhand intergalaktische Monster, die es daher zu bekämpfen gilt – wenn nicht gerade der übliche Highschool-Stress auf Star wartet. Als Lizenzware kommt derweil die CG-Serie «Miraculous Ladybug» zum Disney Channel. Die internationale Koproduktion erzählt von Teenagern, die in Paris ein Doppelleben als Superhelden führen, und feiert im Frühjahr 2016 Deutschlandpremiere.

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