Quotencheck

«Under the Dome»

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Auch die dritte Staffel der Mystery-Serie konnte den deutlichen Abwärtstrend nicht aufhalten und fand sich zeitweise gar im einstelligen Bereich wieder. Insofern kommt das Aus zur richtigen Zeit.

Serien mit fortlaufender Handlung haben es im deutschen Fernsehen bereits seit einiger Zeit sehr schwer, insofern war «Under the Dome» gewiss schon eine große Ausnahme, bescherte man dem ausstrahlenden Sender ProSieben doch in den ersten beiden Staffel durchweg gute bis herausragende Einschaltquoten. Die dritte Staffel, die nach der Verkündung der Produktionseinstellung Ende August von Seiten CBS' von vornherein unter keinen allzu guten Vorzeichen an den Start ging, trübte dieses Bild jedoch erheblich: Nach einem soliden Auftakt rutschte man rasch ins Mittelmaß zurück, zeitweise lief die erneut auf zwei bis drei Ausgaben pro Woche taxierte Programmierung des Münchener Privatsenders am Mittwochabend gar unterdurchschnittlich.

Wie bereits angedeutet, lief es zum Staffelauftakt noch am besten für die auf einem Roman von Stephen King basierende Serie. Durchschnittlich 1,53 Millionen Menschen wollten sich von der Qualität der ersten drei neuen Folgen überzeugen, was einem guten Marktanteil von 5,8 Prozent entsprach. In der werberelevanten Zielgruppe lief es mit 11,9 Prozent bei 1,12 Millionen ebenfalls überdurchschnittlich - wenngleich sich die Programmverantwortlichen sehr wahrscheinlich sogar noch etwas mehr versprochen hatten, denn vergleicht man die Werte mit jenen aus den Vorjahren, stellt man schnell fest: An sämtlichen zehn vorherigen Ausstrahlungstagen in den Jahren 2013 und 2014 wurden in allen Belangen ausnahmslos bessere Werte verbucht.

Dass man wohl nicht mehr allzu viele Hoffnungen darin setzen sollte, mit dem Format erneut einen großen Publikumshit zu generieren, dürfte allen Verantwortlichen spätestens nach der zweiten Ausstrahlungswoche klar geworden sein. Nur noch 1,38 Millionen sahen hier zwei neue Folgen, womit sogar erstmals ein unterdurchschnittlicher Marktanteil von 4,9 Prozent einherging. Ähnlich kritisch lasen sich auch die 10,5 Prozent bei 1,05 Millionen werberelevanten Serienfans - gewiss keine schlechten Zahlen, doch für einen solch großen Namen sicherlich auch keine, die man mit großer Freude zur Kenntnis nahm. Immerhin: Die Folgen sechs und sieben steigerten sich im Anschluss wieder auf 5,3 und 11,2 Prozent bei 1,55 Millionen Zuschauern. Die Reichweite war damit sogar minimal höher als in Woche eins, allerdings wurden auch nur zwei statt drei Folgen gezeigt.

Erhöht wurde diese Dosis dann wieder am 23. September, doch eine Woche vor dem feierlichen Abschied des einstigen Superhits verbreitete das Publikum mit seinem Konsumverhalten äußerst schlechte Stimmung. Mit nur noch 0,94 Millionen wurde in der Gruppe der 14- bis 49-Jährigen erstmals überhaupt eine Zuschauerzahl unterhalb der Millionenmarke gemessen, der Marktanteil stürzte auf 9,1 Prozent ab - ein klar einstelliger Wert, was ebenfalls ein Novum in der Ausstrahlungsgeschichte darstellte. Beim Gesamtpublikum konnten sich noch 1,30 Millionen für die neuesten Geschichten rund um die geheimnisvolle Kuppel erwärmen, sehr enttäuschende 4,6 Prozent waren die erschreckende Folge.

Die letzten drei Folgen kamen Ende September schließlich auf 1,34 Millionen Zuschauer, was ebenfalls nur unzureichenden 4,7 Prozent des Gesamtpublikums entsprach. In der Zielgruppe stand mit einer Reichweite von durchschnittlich exakt 1,00 Millionen ebenfalls kein Wert zu Buche, der zu einem erfreulichen Ende dieser dreijährigen Ausstrahlungsgeschichte beitrug. Mit 9,6 Prozent verbesserte man sich zwar ein wenig gegenüber der Vorwoche, lag jedoch erneut klar unterhalb der Sendernorm.

Im Durchschnitt sahen die an fünf Mittwochabenden präsentierten 13 Folgen von «Under the Dome» 1,42 Millionen Menschen, was einem Marktanteil von 5,1 Prozent entsprach. Damit setzte sich der rasante Abwärtstrend ungemindert fort, der bereits zwischen der ersten und zweiten Staffel zu beobachten war: Wurden vor zwei Jahren noch grandiose 9,5 Prozent bei 2,67 Millionen verbucht, waren es im Vorjahr schon nur noch 7,0 Prozent. Allzu schwer wog dieser Absturz damals allerdings deshalb nicht, weil man noch immer auf einen klar überdurchschnittlichen Marktanteil zu verweisen hatte. Dies sieht nun etwas anders aus, denn ProSieben kommt im Normalfall auf etwa fünfeinhalb Prozent aller Konsumenten ab drei Jahren - maximal kann also noch von einem durchschnittlichen Abschneiden die Rede sein.

Ähnliches lässt sich auch bei den 14- bis 49-Jährigen festmachen, wo mit 1,06 Millionen die Millionenmarke knapp wie nie überboten wurde. Durchgang eins war noch auf spektakuläre 1,95 Millionen Fernsehende gekommen, 2014 sahen immerhin noch 1,49 Millionen zu. Entsprechend rasant fiel auch der Marktanteil: Von zunächst 18,3 Prozent auf noch immer sehr gute 14,0 Prozent vor Jahresfrist, während diesmal mit 10,5 Prozent nur noch ein durchschnittlicher Wert generiert wurde - mit etwas gutem Willen, schließlich erreicht ProSieben in den meisten Monaten etwas mehr als elf Prozent. Insofern kommt die Einstellung der Serie genau zur richtigen Zeit, denn anderenfalls hätte man sich bei ProSieben Gedanken machen müssen. Über den Primetime-Sendeplatz in jedem Fall, aber auch über die Erfolgsaussichten auf dem Sender generell. Dies bleibt den Programmverantwortlichen nun erspart.

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