Bayern vs. BVB: Neue Quoten-Rekorde bleiben aus

Ein schier unglaublich attraktives Wochenende stand Fußball-Fans vergangenes Wochenende bevor. Allein am Sonntag traf in den Niederlanden Ajax Amsterdam auf PSV Eindhoven, Paris Saint-Germain auf Olympique Marseille und Atlético Madrid im Stadtderby auf Real. Für Sky wurde es besonders im Rahmen von drei traditionsreichen Derbys in Deutschland und England spannend, die der Sender alle übertrug. Am meisten Aufmerksamkeit zog dabei natürlich das Bundesliga-Spitzenspiel zwischen Bayern München und Borussia Dortmund in der Münchner Allianz Arena auf sich. Sky lockte mit der Top-Begegnung 1,16 Millionen Zuschauer an. So erzielte der Pay-TV-Sender am Sonntag ab 17.30 Uhr einen Gesamtmarktanteil von 5,3 Prozent. 0,64 Millionen 14- bis 49-Jährigen waren in der Reichweite enthalten und bewirkten 8,0 Prozent in ihrer Altersgruppe.

Tolle Werte für Sky, damit lag das neueste Aufeinandertreffen der beiden Traditions-Klubs jedoch deutlich hinter den Zahlen, die im Zuge der vergangenen zwei Bundesliga-Duelle gemessen wurden. Der 1:0-Auswärtssieg der Bayern am 4. April 2015 unterhielt noch 1,51 Millionen Sportfans ab Drei und 0,78 Millionen Werberelevante, in etwa die gleichen Werte sprangen am 3. November 2014 heraus, als Bayern die Dortmunder empfing. Allerdings muss man dem überraschend deutlichen 5:1-Sieg der Bayern vom Sonntagvorabend zugutehalten, dass es im Gegensatz zu den beiden vorherigen Bundesliga-Partien zwischen München und Dortmund nicht am Samstagabend lief. Durch Augsburgs, Schalkes sowie Dortmunds Teilnahme an der Europa League setzte die DFL nämlich gleich drei Spiele für den Bundesliga-Sonntag an, statt wie sonst üblich zwei. So lief zeitgleich zum Spitzenspiel auch die Partie zwischen Leverkusen und Augsburg. Einige Zuschauer werden sich sicher auch für dieses Spiel oder die Konferenz beider Partien entschieden haben, wodurch die Werte des Einzelspiels gedrückt wurden. Und dann fand ja zur selben Uhrzeit auch ein Spitzenspiel in England statt…

Auch die am Wochenende üblichen Fußball-Talks wollten vom Traditions-Duell aus der Bundesliga profitieren. Schon der «Volkswagen Doppelpass» machte ab Sonntagvormittag mit seinem Gast, Borussia Dortmund-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke, Lust auf die anstehende Begegnung. Die Runde um Moderator Thomas Helmer, die zusätzlich mit SV Darmstadt 98-Trainer Dirk Schuster attraktiv besetzt war, verbuchte auf Sport1 jedoch vergleichsweise niedrige Zahlen. Insgesamt 0,8 Millionen Zuschauer entschieden sich ab 11 Uhr für den Fußball-Talk. 6,7 Prozent der Fernsehenden ab Drei und 4,2 Prozent aus der klassischen Zielgruppe sahen, wie Watzke den Münchner Bayern schon vorzeitig zur Meisterschaft gratulierte. «Sky 90» hatte ab 19.30 Uhr die Gelegenheit, die Geschehnisse des Spiels zu besprechen. Patrick Wasserziehr, Wolf-Christoph Fuss, Steffen Freund, Franz Beckenbauer und Gerhard Delling talkten vor den Augen von 180.000 Zuschauern. Auch das Sky-Format schnitt bereits des Öfteren besser ab als mit den diesmal generierten 0,6 Prozent insgesamt und 1,1 Prozent der Umworbenen.

Die angesprochenen Derbys aus England nahmen bereits ab 14.30 Uhr ihren Lauf. Dort traf Everton im Stadtduell auf den FC Liverpool. Mit einem 1:1-Unentschieden endete die Begegnung, die lediglich 40.000 Zuschauer bei Sky interessierte. Dies führte zu 0,3 Prozent bei allen Fernsehenden und 0,5 Prozent des jungen Publikums. Liverpool-Trainer Brendan Rodgers musste nach dem Spiel seinen Hut nehmen. Zwar hat es die Premier League beim deutschen Sky quotentechnisch ohnehin oft schwer, allerdings lief das Match auch teilweise gegen das Heimspiel des FC Schalke 04 gegen den 1.FC Köln, was die Ausgangslage zusätzlich erschwerte. 0,48 Millionen Personen wurden Zeuge eines 3:0-Überraschungssiegs der Kölner in der Veltins-Arena. Die Tore von Modeste, Gerhardt und Zoller sahen 3,2 Prozent des Gesamtpublikums. Knapp 180.000 junge Zuschauer waren mit von der Partie und bescherten Sky dort 3,3 Prozent.

Schließlich gastierte Manchester United ab 17 Uhr deutscher Zeit auch beim Arsenal FC in London. Mit 50.000 Zuschauern erhielt die Übertragung etwas mehr Aufmerksamkeit als das Liverpool-Derby, allerdings hatte es der deutliche 3:0-Sieg der Hauptstädter aufgrund des zeitgleich laufenden Spiels zwischen Dortmund und Bayern etwas schwerer. So standen die gleichen Marktanteile zu Buche wie beim 14.30 Uhr-Spiel aus England: Erneut erzielte die Begegnung 0,3 Prozent insgesamt und 0,5 Prozent in Bezug auf die jüngeren Zuschauer.