In diesen Tagen geht «TV total» in sein allerletztes Quartal, bevor sich ProSiebens Übervater Stefan Raab Ende dieses Jahres in seinen vorzeitigen Ruhestand verabschiedet. Für den Privatsender bedeutet dies in erster Linie den Wegfall einer jahrelangen Konstanten am späten Abend, wie sie es nur noch selten im deutschen Fernsehen gibt. Für die ganz hohen Quoten-Erfolge garantierte die immer mehr zur Routine gewordene Show zwar schon seit längerem nicht mehr, befand sich zuletzt allerdings sogar minimal im Aufwind - und es schien zunächst, als sollte sich dieser Trend auch in der Schlussphase fortsetzen. Die zweite Septemberhälfte verlief jedoch weitgehend ernüchternd.
Der Saisonstart verlief am 24. August ebenso solide wie unspektakulär, mit durchschnittlich 0,78 Millionen Fernsehenden gingen 5,5 Prozent Marktanteil beim Gesamtpublikum sowie 11,4 Prozent der Zielgruppe einher. Am Dienstag ging man in Anschluss an drei alte Folgen von «Two and a Half Men» auf Zuschauerjagd, was dem Format starke 6,2 bzw. 13,3 Prozent bei einer Reichweite von 0,82 Millionen einbrachte. Dass der Erfolg der Sendung auch maßgeblich von der Stärke des Vorprogramms abhängig ist, offenbarte sich am Mittwoch ein weiteres Mal: Im Nachgang zur glücklosen Horrorserie «The Strain» wurden gerade einmal 3,4 und 6,5 Prozent verzeichnet, was den bislang schlechtesten Werten nach der Sommerpause entsprach. Die Zuschauerzahl lag bei 0,48 Millionen. Da auch die Donnerstags-Ausgabe nicht wirklich überzeugte, stolperte man mit 5,1 bzw. 10,2 Prozent in die neue TV-Saison.
Der Auftakt in den September sah dagegen schon weitaus freundlicher aus, an sämtlichen vier Präsentationstagen verbesserte sich das Team um Raab mehr oder minder deutlich gegenüber der Vorwoche. Drei von vier Ausgaben verzeichneten Zielgruppen-Marktanteile von über 13 Prozent, wobei vor allem der Montag mit 14,3 Prozent herausstach - und auch insgesamt mit 0,96 Millionen und 7,9 Prozent weit oberhalb der Sendernorm rangierte. Da selbst der verhältnismäßig schwache Mittwoch überzeugende 6,4 bzw. 11,5 Prozent zutag förderte, ließen sich die Durchschnittswerte durchweg gut an: Im Schnitt sahen 0,82 Millionen am späten Abend zu, was tollen 7,1 Prozent aller respektive 13,2 Prozent der 14- bis 49-jährigen Konsumenten entsprach. Es sollte jedoch auch die mit Abstand stärkste Sendewoche bleiben.
Dabei sah es zunächst so aus, als sei es durchaus im Bereich des Möglichen, diesen Erfolg fortzusetzen: Die dritte Montagsfolge gelangte mit 0,95 Millionen auf beinahe dieselbe Reichweite wie sieben Tage zuvor, musste allerdings aufgrund der etwas früheren Sendezeit hinsichtlich der Marktanteile Abstriche auf hohem Niveau machen. Mit 6,2 Prozent aller und 12,4 Prozent der jüngeren Konsumenten lief es jedoch abermals durchweg rund. An den drei darauf folgenden Tagen lief man diesen Zahlen allerdings hinterher, sodass unterm Strich nur solide 5,5 und 11,1 Prozent bei 0,70 Millionen verzeichnet wurden. Ganz ähnliche Verhältnisse gab es auch Mitte September wieder, wo leicht bessere Marktanteile von 5,6 und 11,7 Prozent bei leicht schwächeren 0,68 Millionen Fernsehenden zu Buche standen.
Eine äußerst bemerkenswerte Divergenz tat sich in Woche fünf zwischen der Montagsfolge und den weiteren Episoden auf. Während erstere nämlich vor allem in der Zielgruppe mit großartigen 14,0 Prozent begeisterte, kamen zwischen Dienstag und Donnerstag nur sehr triste 8,1 bis 10,0 Prozent zustande, sodass auch der Marktanteil mit 10,5 Prozent leicht unterdurchschnittlich ausfiel. Ähnlich sah es beim Gesamtpublikum aus, wo zum Wochenstart tolle 6,7 Prozent bei 0,76 Millionen generiert wurden, anschließend aber gerade einmal noch 3,8 bis 5,0 Prozent. Und zwischen dem 28. September und 1. Oktober lief es mit nur noch 4,4 und 9,1 Prozent im Mittel sogar noch etwas schwächer, woran einerseits die nicht ganz so starke Montagsausgabe ihren Anteil hatte - andererseits aber auch der unverhältnismäßig schwache Donnerstag mit gerade einmal 6,8 Prozent der 14- bis 49-Jährigen.
Durchschnittlich kamen die 24 seit Ende August gezeigten Folgen von «TV total» auf eine Zuschauerzahl von 0,67 Millionen, was mit einem Marktanteil von 5,5 Prozent einherging. In der Zielgruppe wurden 11,0 Prozent bei 0,55 Millionen verzeichnet. In beiden Zuschauergruppen lag man damit sowohl sehr nah an den Saison-Durchschnittswerten 2014/15 des Formats als auch des Senders, sodass ein Resümee, das dem Projekt eine große Solidität bescheinigt, wohl am treffendsten wäre. Dabei gab es zuletzt allerdings deutliche Unterschiede, was die Werte an den vier Ausstrahlungstagen anbetrifft: Während die sechs Montagsausgaben auf sehr gute 6,3 Prozent des Gesamtpublikums und 12,9 Prozent der Umworbenen gelangten, wurden am Mittwoch nur miese 4,5 und 9,3 Prozent verbucht. Am Dienstag und Donnerstag lief es zuletzt weitgehend durchschnittlich, allerdings immer wieder mit Ausreißern nach oben und unten.