Filmfacts: «Crimson Peak»
- Kinostart: 15. Oktober 2015
- Genre: Horror
- FSK: 16
- Laufzeit: 118 Min.
- Kamera: Dan Laustsen
- Musik: Fernando Velázquez
- Buch: Guillermo del Toro, Matthew Robbins
- Regie: Guillermo del Toro
- Darsteller: Mia Wasikowska, Tom Hiddleston, Jessica Chastain, Charlie Hunnam, Jim Beaver, Burn Gorman, Leslie Hope
- OT: Crimson Peak (D 2015)
England im 19. Jahrhundert: Die junge Autorin Edith Cushing (Mia Wasikowska) ist noch nicht lange mit Sir Thomas Sharpe (Tom Hiddleston) verheiratet, doch schon kommen ihr erste Zweifel, ob ihr so ungemein charmanter Ehemann wirklich der ist, der er zu sein scheint. Edith spürt immer noch die Nachwirkungen einer schrecklichen Familientragödie, und sie merkt, dass sie sich nach langer Zeit auch zu ihrem Jugendfreund Dr. Alan McMichael (Charlie Hunnam) hingezogen fühlt. Durch ihr neues Leben in dem einsamen Landhaus im Norden Englands versucht sie, die Geister der Vergangenheit endlich hinter sich zu lassen. Doch das Haus auf Crimson Peak – und seine übernatürlichen Bewohner – vergessen nicht so einfach... denn zwischen Begehren und Finsternis, Geheimnissen und Wahnsinn liegt die Wahrheit unterhalb von Crimson Peak.
Der Cast um das Protagonistenpaar Tom Hiddleston und Mia Wasikowska (zusammen waren beide unlängst schon in Jim Jarmuschs schwermütiger Vampir-Romanze «Only Lovers Left Alive» zu sehen) lässt den geneigten Filmfan mit der Zunge schnalzen. Neben diesen beiden Schauspielern sind unter anderem auch Jessica Chastain («Interstellar»), Charlie Hunnam («Sons of Anarchy») sowie Jim Beaver («Supernatural») in tragenden Rollen von «Crimson Peak» zu sehen und sind dabei durchaus in der Lage, den Film mit ihrer Art der Interaktion zu formen. Mit viel Text und der Kreation komplexer Hintergrundgeschichten der einzelnen Figuren offenbart das Drehbuch von Guillermo del Toro und Matthew Robbins («Vijay und ich»), dass der Fokus von «Crimson Peak» auf den Charakteren liegen soll.
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Wenn Guillermo mit uns dreht, ist er stets um unsere Meinung bedacht. Er fragt uns, wie wir eine Szene finden und wenn wir Ideen haben, dürfen wir sie einbringen. Am Set wird also durchaus improvisiert.
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Mia wasikowska über die arbeit mit guillermo del toro
Eine Frage drängt sich dem Zuschauer dabei ganz besonders auf: Wenn die Verantwortlichen bei der Kulissenwahl und Ausstattung einen solch genauen Blick für Details an den Tag legen, was genau ist dann bei der Einbettung der CGI-Effekte schief gelaufen? Während «Crimson Peak» durch die pompöse Optik mehr für Gänsehaut sorgt, als der eigentliche Plot, sind die computergenerierten Elemente dem eigentlichen Erscheinungsbild nicht würdig. Die Animation diverser Geistererscheinungen wirkt grobmotorisch und zu keinem Zeitpunkt flüssig und glaubhaft in die Kulisse integriert, weshalb sie gleichsam dafür sorgt, dass der Zuschauer immer wieder unsanft aus dem Geschehen gerissen wird. Was hingegen deutlich glaubhafter wirkt, ist das Spiel sämtlicher Darsteller. Guillermo del Toro hat seinen Cast perfekt im Griff und entlockt ihm auch zwischen den Zeilen und ohne große Gesten einschneidende Theatralik. Mia Wasikowska spielt ganz wunderbar mit ihrem Image der zerbrechlichen Ehefrau, über die ein ebenso geerdeter wie geheimnisvoller Tom Hiddleston schützend seine Hand hält. Das tatsächliche Highlight innerhalb der Darstellerriege ist jedoch Jessica Chastain, die ihre Figur der Sharpe-Schwester absolut undurchsichtig und dadurch einschüchternd verkörpert. Sie schafft es sogar, mit ihrer Aura den Fokus für eine Weile vom eigentlichen Star des Films zu nehmen – dem Haus selbst. Crimson Peak ist weitaus mehr als nur eine spektakuläre Kulisse. Als Zuschauer ist man regelrecht paralysiert von dem Gefühl, das altehrwürdige Anwesen hätte nicht bloß eine dunkle Seele, sondern führe gar so etwas wie ein Eigenleben.
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Der Fahrstuhl hat funktioniert, man konnte die Treppen benutzen, in der Küche konnte man kochen, das Piano ließ sich spielen, die Bücher in der Bibliothek waren keine Attrappen - es war mehr als nur eine Kulisse.
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Tom Hiddleston über die Kulisse des Anwesens Crimson Peak
Fazit: Guillermo del Toros neuestes Werk «Crimson Peak» ist nur in Ansätzen gelungen und zieht seinen Mehrwert aus der pompösen Kulisse und der detailgetreuen Aufmachung, die sich jedoch nicht bis zu den Computereffekten herumgesprochen hat. Inhaltlich offenbart die Geschichte durchaus interessante Ansätze, doch die Produktion wirkt wie ein inszenatorischer Flickenteppich, der für das Überraschungsmoment mehrerer Twists auf einen einheitlichen Grundton verzichtet. Da können auch die absolut sehenswerten Darstellerleistungen nichts dran ändern.
«Crimson Peak» ist ab dem 15. Oktober bundesweit in den Kinos zu sehen.