Kloppo-Einstand pusht Premier League-Quoten

Wer im Hause ProSieben Maxx Optimist war, der hatte wohl im Sommer schon daran geglaubt, dass sich der große Erfolg der Play-Off-Spiele und des Super Bowls, die zuletzt in Sat.1 zu sehen waren, auch auf die Regular Season ausweiten lassen würden. Aber man war ja eben vorsichtig in Unterföhring und wählte als neuen Partner der NFL zunächst das kleine und Männer-affine ProSieben Maxx aus. Dass die TV-Werte aber derart durch die Decke gehen würden, hätten aber wohl selbst die größten Tagträumer in München nicht erwartet. Am Sonntag nun bescherte die rund sieben Stunden lange Live-Strecke dem ProSieben-Bruder den besten Tagesmarktanteil seit dessen Bestehen.

Geholt wurden 2,3 Prozent bei den klassisch Umworbenen. Die lange «ran»-Schiene, in der zunächst die Cincinnati Bengals bei den Buffalo Bills und später das Spiel der Carolina Panthers gegen die Seattle Seahawks gezeigt wurde, holte in der Spitze 8,7 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen. Dass die Beliebtheit deutlich zunimmt, zeigen allein schon die Primetime-Zahlen. Ab 19.45 Uhr kam das zweite Quarter der Übertragung aus Cincinnati auf im Schnitt 370.000 Zuschauer ab drei Jahren. Bei den Umworbenen lag die Quote bei zweieinhalb Prozent. Ab 20.45 Uhr wurden noch gute zwei Prozent ermittelt – die Reichweite im Gesamtmarkt lag hier bei 0,33 Millionen.

Das große Thema des Wochenendes war in der europäischen Sportwelt aber sicher der Einstand von Jürgen Klopp an der Seitenlinie des Traditionsklubs Liverpool. Am Samstag spielte er mit seinen Jungs (u.a. Emre Can) gegen Tottenham. Die von Toni Tomic bei Sky kommentierte Partie endete torlos und holte trotzdem die beste Zuschauerzahl eines englischen Liga-Matches überhaupt. Ab 13.45 Uhr schauten rund 200.000 Leute ab drei Jahren zu. Die Sky-Sport-Quoten wuchsen in der klassischen Zielgruppe auf 3,3 Prozent an. Auch ein anderer Trainer-Einstand wirkte sich positiv auf die Reichweiten aus. Am Freitag feierte Stefan Effenberg, der langjährige Sky-Experte, einen Einstand auf dem Trainerstuhl in Paderborn. Ab 18.30 Uhr sahen 0,39 Millionen Menschen die zweite Liga mit drei Spielen in der Konferenz. Hier kam Sky auf zwei Prozent Marktanteil der Umworbenen.

Weniger gut verlief hingegen eine lange Sport-Nacht in Sat.1, die Matthias Killing unter anderem mit Axel Schulz und Tobias Drews aus dem inzwischen zum Sport-Studio umfunktionierten «Galileo»-Set präsentierte. Eröffnungskampf des langen «ran Boxen»-Abends war der Fight zwischen Vincent Feigenbutz und dem Italiener Giovanni de Carolis, den Feigenbutz durch ein mehr als umstrittens Urteil der Ringrichter gewann. 2,20 Millionen Menschen sahen die Anti-Werbung für diesen Sport, bei den Umworbenen wurden 8,8 Prozent gemessen. Der ab Mitternacht übertragene Kampf von Kubrat Pulev gegen George Arias interessierte dann noch rund 1,20 Millionen Sport-Fans. Bei den Umworbenen lag die Sat.1-Quote zu dieser Zeit bei 7,5 Prozent.

Schon das sind keine tollen Ergebnis, verglichen mit dem, was das Mainevent der Übertragung aber einfuhr, aber Erfolge. Aus New York wurde der Kampf zwischen dem Kanadier David Lemieux und dem Kasachen Gennady Golovkin übertragen. Box-Chefreporter Tobias Drews lieferte hier wieder starke Einschätzungen ab, die nur kaum einer sah. Ab 5.20 Uhr holte «ran» richtig schlechte 3,9 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe. Insgesamt schauten gerade einmal 0,22 Millionen Menschen zu. Die Vorberichterstattung zu dem Kampf aus dem Münchner TV-Studio war mit 3,6 Prozent Marktanteil ebenfalls alles andere als von Erfolg geprägt.