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Happy Birthday, Stefan Raab

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Der 49. Geburtstag des Entertainers könnte der letzte seiner TV-Karriere sein. In den kommenden Monaten geht Raab allerdings noch einmal in die Vollen, was seine ProSieben-Präsenz anbelangt.

Ehrenpreis für Stefan Raab

Pünktlich zu seinem Geburtstag bekommt Raab den Ehrenpreis des deutschen Comedypreises verliehen, da "keiner so virtuos wie er es vermag, Comedy und Musik in ständig neuen Darstellungsformen zu präsentieren und somit echte Highlights der Fernsehunterhaltung zu kreieren" (wir berichteten).
Etwas Wehmut dürfte in diesen Tagen gewiss mitschwingen, wenn man Stefan Raab zu seinem 49. Geburtstag gratuliert. Seit diesem Sommer steht fest, dass das mit Abstand größte Sendergesicht von ProSieben am Ende des Jahres seine Fernsehkarriere beenden wird und noch immer fällt es schwer, dies einfach hinzunehmen. Immer wieder werfen Branchen-Beobachter die Frage auf, womit der Privatsender, der sich in den vergangenen Jahren im Show-Bereich zu großen Teilen auf den kreativen Input seines Stars verlassen hat, künftig punkten möchte - immerhin gilt es nicht nur, wöchentlich vier Sendeplätze am späten Abend zu bestücken, sondern auch neue Events für die Primetime am Samstagabend zu kreieren.

Allmählich rückt das Raabschied-Szenario auch in immer greifbarere Nähe, bleiben doch nur noch gut zwei Monate Zeit bis zur vorzeitigen TV-Rente. Diesen Zeitraum sollten Fans also ausgiebig nutzen, um ihren Liebling in Aktion zu sehen - Chancen haben sie dazu jedenfalls genügend. Bereits am Mittwochabend wartet «TV total» mit einem kleinen Highlight auf, dem zweiten Headis-Spezial. Einen weitaus größeren Event-Charakter dürfte jedoch die vorletzte «Schlag den Raab»-Folge haben, die am Samstag ausgestrahlt wird. Nach Raabs Triumph in der September-Ausgabe geht es diesmal um eine Million Euro, bevor am 19. Dezember die 55. und wohl letzte Folge der Show gezeigt wird.

Von allen Kreationen, mit denen Raab in den vergangenen Jahren die Show-Landschaft aufgemischt hat, dürfte diese den größten Verlust darstellen. Neun Jahre lang erreichte sie mit zumeist über 20 Prozent Zielgruppen-Marktanteil herausragende Einschaltquoten, eine signifikante Abwärtstendenz war hierbei anders als bei vielen «TV total»-Eventshows nicht auszumachen. Dies gelang unter anderem dadurch, dass die Sendung aufgrund einer Vielzahl an neuen Spielideen auch nach Jahren noch immer Neues zu bieten hatte, jede einzelne Ausgabe ihre ganz eigene Dramaturgie aufwies und der Zuschauer nie so recht wissen konnte, wie lange der Abend dauern wird und wer ihn letztlich siegreich bestreitet. Wenn es im Jahr 2015 noch so etwas wie eine große Samstagabend-Show gibt, die unvorhersehbar ist und für Gesprächsstoff garantiert, dann diese. Wohl auch deshalb ist mancherorts zu hören, dass Raabs Fernseh-Aus zur richtigen Zeit kommt, da sich viele seiner Konzepte totgelaufen hätten - nicht aber dieses.

Eher zur leichter verzichtbaren Kategorie gehört das «Turmspringen», das in den vergangenen Jahren stets Ende November über den Äther ging. Obgleich es zumeist weitgehend unspektakulär und vorhersehbar ablief, konnten sich die Quoten auch in den vergangenen Jahren stets noch sehen lassen: Zwischen 14,7 und 16,7 Prozent der Zielgruppe wurden eingefahren, stets sahen mehr als zwei Millionen Menschen zu. Die Messlatte liegt also durchaus hoch, wenn man zum Abschied nicht noch mit neuen Tiefstwerten abgewatscht werden möchte wie kürzlich bei der «Stock Car Crash Challenge».

Und dann gilt es noch die Frage zu klären, in welchem Rahmen Stefan Raab überhaupt abtreten wird. Die Programmverantwortlichen dürften gewiss nichts dagegen einzuwenden haben, seinen Abschied groß und pompös in Form einer Gala oder großen Show in Szene zu setzen. Beim Moderator selbst scheint dies weitaus fraglicher, trat er doch insbesondere in den vergangenen Jahren nicht allzu offensiv mit Jubiläums-Events aller Art in Erscheinung und scheint er schon in seinen regulären Formaten eher unangenehm berührt, sobald ihn Kollegen öffentlich mit ihrem Bedauern ob des Endes dieser Ära konfrontieren. Deshalb scheint es schwer vorstellbar, dass dieser Mann sich vor laufender Kamera von diversen Weggefährten beweinen und hochjubeln lassen möchte. Ein Raabschied im Rahmen einer ganz gewöhnlichen Ausgabe einer seiner Sendungen erscheint angesichts der Tragweite dieses Schrittes allerdings als mindestens ebenso unangebracht.

Wir wünschen Stefan Raab einen tollen Karriere-Endspurt sowie einen geruhsamen TV-Ruhestand. Sollte er nach einiger Zeit merken, dass er doch eine gewisse Wehmut nach der großen Bühne verspürt, wird er gewiss wieder sein Plätzchen in der deutschen Fernsehlandschaft finden - dann aber bitte wieder mit dem Elan, den man ihm zuletzt fast nur noch bei «Schlag den Raab» anmerkte.

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