Als am Montagabend rund 20.000 Menschen anlässlich des ersten Jahrestags der fremdenfeindlichen Pegida-Bewegung durch Dresden marschierten, richteten sich die Anwesenden nicht nur verbal gegen Ausländer. Sie gingen auch mit Gewalt gegen Journalisten vor: Ein Kamerateam der 'Deutschen Welle' wurde nach Angaben des Senders von den Demonstranten umringt und beschimpft, ehe einer der Pegida-Anhänger dem Reporter ins Genick schlug.
Bislang konnte der Täter nicht ermittelt werden, doch die 'Deutsche Welle' prüft, ob sie rechtliche Schritte gegen den Veranstalter unternehmen kann. Intendant Peter Limbourg dazu: „Dieser Übergriff auf Journalisten ist nicht der erste bei einer Pegida-Kundgebung und belegt, dass Gewalt gegen Journalisten seitens der Teilnehmer zur Regel wird oder zumindest billigend in Kauf genommen wird.“
Limbourg führt fort: „Damit verabschieden sie sich eindeutig aus dem demokratischen Diskurs in Deutschland. Die DW wird Strafanzeige erstatten und prüft rechtliche Schritte auch gegen den Veranstalter.“ Auch Michael Konken, Bundesvorsitzender des Deutschen Journalisten-Verbandes, ist angesichts dieses Angriffs schockiert. Für ihn stellt er eine „neue Stufe auf der Eskalationsleiter der Journalistenfeinde von Pegida“ dar.