Filmfacts «The Last Witch Hunter»
- Kinostart: 22. Oktober 2015
- Genre: Fantasy/Action
- FSK: 12
- Laufzeit: 106 Min.
- Regie: Breck Eisner
- Drehbuch: Burk Sharpless, Matt Sazama, Cory Goodman
- Darsteller: Vin Diesel, Rose Leslie, Elijah Wood, Michael Caine, Julie Engelbrecht
- OT: The Last Witch Hunter (USA 2015)
Im finsteren Mittelalter macht sich der erfahrene Hexenjäger Kaulder (Vin Diesel) gemeinsam mit einigen tapferen Mitstreitern auf, um der Königin der ruchlosen Hexen (Julie Engelbrecht) ein für alle Mal den Garaus zu machen und so die dunklen Magierinnen erheblich zu schwächen. Während mehrere seiner Weggefährten bei dem Vorstoß ihr Leben lassen, gelingt es Kaulder tatsächlich, der bösartigen Anführerin den Todesstoß zu versetzen. Mit ihrem letzten Atemzug aber verflucht sie den Krieger zu einem unsterblichen Leben. So sorgt Kaulder auch noch Jahrhunderte später im Auftrag einer Geheimorganisation für die Sicherung des mittlerweile beschlossenen Waffenstillstands zwischen Hexen und gewöhnlichen Menschen.
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Für die meisten Zuschauer mögen sich mit «The Last Witch Hunter» zwar vielleicht nicht die allerschlimmsten Befürchtungen bewahrheiten, doch ist das, was «Sahara»-Regisseur Breck Eisner und die «Dracula Untold»-Autoren Burk Sharpless und Matt Sazama sowie der «Priest»-Schreiber Cory Goodman ihrem Publikum vorsetzen, nichtsdestotrotz weit davon entfernt, packende Blockbusterunterhaltung zu sein. Dabei beginnt alles zumindest noch halbwegs verheißungsvoll. Im hohlen Inneren eines gewaltigen Baums konfrontieren menschliche Hexenjäger die von ihnen verfolgte Hexenkönigin und ihre Untergebenen, wobei deren schön düsteres Erscheinungsbild und ihre fiesen Methoden, sich der Eindringlinge zu entledigen, gerade aufgrund der geringen Altersfreigabe (in Deutschland ist der Film ab 12 Jahren freigegeben, in den USA hat er das vergleichbare PG-13-Rating bekommen) gleichermaßen zu überraschen und zu gefallen weiß.
Doch bereits in dem soliden kurzen Prolog lässt die Inszenierung zu wünschen übrig. Hektisch aus nächster Nähe gefilmt und schnell geschnitten, gerät ein Großteil des Geschehens zu Beginn schier unübersichtlich. Aber auch im weiteren Verlauf kann Eisner keine nennenswerten Akzente setzen, egal ob es darum geht, fesselnde Actionsequenzen zu choreografieren oder tiefer in die Fantasy-Welt abzutauchen. Dabei hatte der Regisseur vor allem bei seinem «The Crazies»-Remake noch bewiesen, dass er auch angestaubte Szenarien stimmungsvoll, packend und stilsicher in Szene setzen kann. Vom straffen Tempo des Horrorstreifens ist in «The Last Witch Hunter» nun allerdings nicht viel zu spüren.
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Hauptdarsteller Vin Diesel gelingt es dabei immerhin mit seiner eigenwilligen Präsenz, den Ruf seiner unter der Hexenschar gefürchteten Figur angemessen zu verkörpern und so auch einige der eklatanten Schwächen des Films zumindest zeitweise vergessen zu machen, doch selbst ihn scheint der häufige Leerlauf des Plots immer wieder sichtlich zu langweilen. Die restlichen prominenten Darsteller sind derweil völlig verschenkt. Während «Game of Thrones»-Star Rose Leslie in ihrer Rolle als kecke Hexe noch am charmantesten agieren darf, wurde Michael Caine als altbacken-weiser Weggefährte mit maximal fünf Minuten Leinwandzeit bedacht und Elijah Wood mit einem am Reißbrett entworfenen 0815-Charakter abgestraft.
Fazit: «The Last Witch Hunter» vermag weder auf Action- noch auf Fantasy-Ebene wirklich zu punkten. Eine lahme Inszenierung trifft auf eine lieblose Geschichte, in der auch Vin Diesels raubeiniger Charme und seine talentierten, aber mit ihren blassen und austauschbaren Charakteren maßlos unterforderten Co-Stars nicht viel retten können. Die Mission des letzten Hexenjägers versinkt in Belanglosigkeit, zwar ohne abgrundtief schlecht, vor allem aber ohne annähernd sehenswert zu sein, bevor der Zuschauer schließlich mit einem, gelinde gesagt, mittelprächtigen «Paint It Black»-Cover aus dem mittelprächtigen Machwerk entlassen wird.
«The Last Witch Hunter» ist ab dem 22. Oktober in den deutschen Kinos zu sehen.