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Eingeladen sind Schauspieler Marie Bäumer und Axel Milberg, ZDF-Sportmoderatorin Kathrin Müller-Hohenstein sowie der Fernsehkoch und Trödelexperte Horst Lichter – die beiden letztgenannten dürfen auch gleich zu Beginn das träge Tempo des Formats vorführen: Um dem Publikum das Thema von «Mich täuscht keiner!» nahe zu bringen, also Sinnestäuschungen, tollen sie sich in einem Raum mit verzerrter Perspektive. Mal ist Lichter größer, mal Müller-Hohenstein, dann wieder Lichter … Nachdem auch der allerletzte verstanden hat, dass da was nicht stimmen kann, übernimmt Steffens das Sagen und erklärt gemütlich, wie diese Illusion funktioniert. Direkt in der ersten Fragerunde, die eine weitere sehr bekannte optische Täuschung behandelt, lässt sich der Moderator dann gleich wieder von Lichter verbal überrollen.
So richtig an Fahrt gewinnt «Mich täuscht keiner!» selbst bis zum Schluss nicht. Da die Sendung zudem, wie viele Promi-Panelshows, mit einer „Es ist doch egal, wer gewinnt, so lange die Prominenz denn Spaß hat“-Attitüde vorangeht, bleibt auch die Spannungskurve sehr überschaubar. Diese Einstellung schien bereits vorgeherrscht zu haben, als die Redaktion die Fragen zusammengestellt hat: Die vorgeführten Sinnestäuschungen spielen sich weitestgehend im Bereich „mild irritierend“ ab, die versprochenen Verblüffungen bleiben aus.
Wenn das ZDF und die Produktionsfirma dennoch ihren Gedanken verfolgen, «Mich täuscht keiner!» regelmäßig auf Sendung zu bringen, so sollte man sich künftig stärker auf die Kompetenz von Dirk Steffens verlassen: Der «Terra X»-Mann hat einen sehr guten Erklärduktus, könnte also problemlos auch kompliziertere Täuschungen begreiflich machen. Wenn dies dann noch zügiger erfolgt und das schale Geplänkel der Gäste auf ein unterhaltsames Minimum gedrosselt wird, dann könnte sich die Show vielleicht doch noch behaupten – und somit zeigen, dass der erste Eindruck einmal mehr getäuscht hat.