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Natürlich gibt es in zahlreichen Boulevard-Magazinen Hotel- oder Reise-Checks. Zum Beispiel bei «taff», wo junge Reisebegeisterte für den Zuschauer die Reinlichkeit der Hotels auf Mallorca testen. Eine Abendfüllende Show sucht man hingegen vergebens. Deshalb soll «Die Reisechecker» auch diese Lücke im Deutschen Fernsehen schließen. Eine Sendung, die sich ausschließlich über die Gefahren im Urlaub widmet? Klingt zunächst nach einer guten Idee. Und tatsächlich, die Idee ist bei «Die Reisechecker» bestimmt nicht das Problem. Nein, vielmehr ist es die Vermittlung des Ganzen, welche die Sendung nach spätestens einer halben Stunde abschmieren lässt.
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Joachim Llambi: „Ja eben.“
Verona Pooth: „Aber es heißt doch auch ‚Ich war in Verona‘.“
Joachim Llambi: „Ja, aber das hat nichts mit Reisen zu tun.“
Ähnlich niveauvoll geht es weiter. So werden unter anderem die witzigsten Gerichte auf ausländischen Speisekarten gezeigt und belustigt konstatiert, dass man besser nicht das „Fleisch bumst“. Willkommen bei «Die Reisechecker». Nach einem zehnminütigen Einspieler was denn nun besser sei, Wohnmobil oder Zelt, wird das Resümee gezogen: „Das ist wohl Geschmacksache“. Ehrlich jetzt? Das wohl größte Problem von «Die Reisechecker» ist, dass kaum etwas Neues präsentiert wird. Der Weg zum Strand beträgt nicht 100, sondern 850 Meter und Bilder werden für den Katalog geschönt. Alles altbekannt. Immerhin warnt ein Fachmann vor Online-Rezensionen. Viele würden von sogenannten Reputations-Managern erstellt, um die Bewertungen zu pushen. Dann gibt er Tipps, woran man falsche Rezensionen erkennen kann. Diese Informationen besitzen einen Wert.
Hinzu kommt die absolut beliebige Präsentation des Gezeigten. Das Studio zeigt keinerlei Unterschiede zu anderen RTL Shows auf. «Die Chartshow», «Mario Barth deckt auf» oder eben «Die Reisechecker», das alles gleicht sich wie ein Ei dem anderen. Als Krönung gibt’s Lacher vom Band. Bei Live-Publikum wohlgemerkt. Nein, es ist nicht das Format, welches «Die Reisechecker» abstürzen lässt. Es ist die völlig lieb- und ideenlose Präsentation. Zu wünschen bleibt, dass sich ein Sender diesem Thema einmal ernsthaft nähert. Denn wie schon gesagt: Ein Bedarf besteht.