Trotz Mila: Sat.1 will neue Daily Soap nicht ausschließen

Ganz abschrecken lassen will sich Kaspar Pflüger vom Mega-Flop «Mila» nicht. Auch künftig kann man sich in der Chefetage von Sat.1 vorstellen, eine Daily Soap ins Programm zu nehmen. Aus den bei «Mila» gemachten Fehlern aber wolle man lernen, sagte der neue Senderchef im Rahmen einer Pressekonferenz zur Sat.1-Fiction 2016 und in einem Interview mit Blickpunkt: Film. Bei «Mila» wäre es falsch gewesen, nicht von Beginn an einen klaren Love-Interest einzuführen und die Geschichte ohne Cliffhanger am Ende einer Episode zu erzählen. Zudem habe die Daily einen sehr hohen Grad an Selbstreflexion und Ironie gehabt, räumte Pflüger ein.

Wie Sat.1 2016 seinen Vorabend bestücken will, wurde in Hamburg übrigens nicht deutlich. Vermutlich wird es noch eine Zeit lang Doppelfolgen von «In Gefahr» zu sehen geben, auch wenn diese – besonders um 19 Uhr – quotentechnisch ziemlich mies laufen. Eine generelle Absage an das Genre Daily Soap kommt von Pflüger derweil aber nicht. Vielmehr will er eine Entwicklung neuer Produktionsmodelle vorantreiben.

Dazu gehöre auch, dass sich der Sender von Beginn an weniger Episoden an den Bauch bindet. Wegen des normalen Produktionsvorlaufs von zehn bis zwölf Wochen sind derzeit schon um die 50 Folgen gedreht, ehe Dailys auf den Schirm kommen. Also müsste näher an der Ausstrahlung produziert werden. «Mila» übrigens fristet aktuell im Nachmittagsprogramm von sixx ihr (Schatten)-Dasein.

Die letzte Folge des Formats wird am 23. Dezember laufen. sixx erhöht daher am 22. und 23. Dezember die Dosis und zeigt schon ab 15.30 Uhr jeweils zwei Folgen. Im Finale, in dem Mila eigentlich in die weite Welt aufbrechen wird, hält ein Mann sie kurzfristig davon ab. Und auch Milas Schwester Julia wird früher als geplant vor den Altar treten.