Wochenquotencheck

US-Crimeware bringt kabel eins am Nachmittag weit nach vorne

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Am Trio «Navy CIS», «The Mentalist» und «Castle» haben die Verantwortlichen des Privatsenders in diesen Wochen großen Spaß - immer wieder erreicht man trotz alter Folgen sogar zweistellige Werte.

US-Serien in der Daytime von kabel eins (Mo-Fr)

  • 11 Uhr: «Without a Trace»
  • 12 Uhr: «Numb3rs»
  • 13 Uhr: «Cold Case»
  • 14 Uhr: «Navy CIS»
  • 15 Uhr: «The Mentalist»
  • 16 Uhr: «Castle»
Die ganz großen Ambitionen, seinem Publikum auch zu den weniger quotenträchtigen Zeiten fernab des Abendprogramms ein attraktives und innovatives Programm anzubieten, hat das deutsche Privatfernsehen bereits seit einigen Jahren nicht mehr. Im Großen und Ganzen lassen die großen Fische der RTL-Gruppe und ProSiebenSat.1 ihren Zuschauern viel mehr die Wahl, ob sie neuen, aber sehr preisgünstigen und meist qualitativ auch eher überschaubaren Stoff aus Deutschland oder eben Wiederholungs-Dauerschleifen bereits mehrfach in der Primetime verwursteter US-Serien sehen möchten. Mit ersterer Taktik versucht sich neben ProSieben vor allem auch kabel eins, das inzwischen bis 17 Uhr auf Serienkonserven aus Übersee setzt - wobei bis 14 Uhr Formate laufen, die bereits seit einigen Jahren abgesetzt sind, während das etwas härter umkämpfte Nachmittagsprogramm von aktuelleren Stoffen bestückt wird. Mit dieser Strategie fährt man in diesen Wochen herausragend gut.

Teil eins des Nachmittagstrios ist mit «Navy CIS» der Crime-Dauerbrenner der Sendergruppe schlechthin, wird die Serie doch nach wie vor auch am Samstagabend bei kabel eins und am Sonntagabend in Sat.1 ausgestrahlt - und fand zeitweise sogar noch Platz am Sat.1-Vorabend, bevor es dort zum «Newtopia»-Desaster kam. Während die Sendung im Abendprogramm zunehmend schwächelt, ist sie noch immer problemlos in der Lage, ihrem Sender um 14 Uhr sehr gute Resultate einzubringen. Seit dem 13. November kamen sämtliche Folgen auf mehr als eine halbe Million Zuschauer, was üppigen Gesamt-Marktanteilen von in der Regel knapp sechs Prozent entspricht. Zum Vergleich: Der kleine Privatsender kommt im Normalfall nur auf gut dreieinhalb Prozent aller Fernsehenden ab drei Jahren. In der werberelevanten Zielgruppe hatte man sich zuletzt bei etwa acht Prozent eingependelt, die damit verbundenen Reichweiten liegen in der Regel bei etwa einer Viertelmillion. Normalität für die Verantwortlichen von kabel eins waren zuletzt eher Sender-Durchschnittszahlen von ungefähr fünf Prozent.

Mindestens ebenso stark präsentiert sich im Anschluss «The Mentalist», dessen Produktion vor einigen Monaten eingestellt wurde. Dennoch verlieren Reruns der CBS-Kreation beim deutschen Publikum offensichtlich kaum an Attraktivität: Schon vier Folgen erreichten im November zweistellige Zielgruppen-Marktanteile, mit 11,2 und 12,2 Prozent wurden sogar die stärksten Werte überhaupt verbucht, seitdem sich kabel eins am Nachmittag an der Ausstrahlung versucht - also seit Beginn dieses Kalenderjahres. Auch die letzte vollständige Novemberwoche verlief durchweg überzeugend: In der Spitze standen grandiose 10,0 Prozent bei 0,35 Millionen jungen Fernsehenden zu Buche, im Schnitt wurden etwa neun Prozent generiert. Schneidet man hier also sogar etwas besser ab als «NCIS» im Vorprogramm, gehen in der Regel gut 0,6 Millionen Gesamt-Zuschauer ebenfalls mit etwa sechs Prozent des Gesamtpublikums einher.

Um 16 Uhr setzt schließlich «Castle» den Schlussstrich unter den langen US-Serientag - und kommt auf ähnlich gute Werte wie die beiden zuvor gezeigten Serienhits. Besonders stark lief es am Donnerstag, wo mit 10,6 Prozent bei 0,39 Millionen Werberelevanten sogar der stärkste Marktanteil seit Anfang Oktober verzeichnet wurde. Im Normalfall verbuchen Richard Castle und Co. etwas schwächere acht bis neun Prozent der 14- bis 49-Jährigen - womit sie also in etwa auf «NCIS»- und «The Mentalist»-Niveau liegen. Nicht ganz an deren Erfolge reicht man hingegen normalerweise beim Gesamtpublikum mit rund fünf Prozent heran, da trotz der etwas härter umkämpften Sendezeit die Zuschauerzahlen bei gut 0,6 Millionen verharren. Eine Ausnahme stellte auch hier die Donnerstagsfolge mit sehr guten 0,73 Millionen und 6,0 Prozent dar.

Alles in allem lässt sich sagen, dass die drei besprochenen Serien mit im Normalfall fünf bis sechs Prozent des Gesamtpublikums und acht bis neun Prozent der werberelevanten Zielgruppe jeweils weit oberhalb der Sendernorm von zuletzt 3,8 bzw. 5,1 Prozent rangieren. An besonders starken Tagen kommen schon einmal zweistellige Zielgruppen-Werte zustande, Zahlen im roten Bereich sind hingegen schon seit längerem die absolute Ausnahme. Bei «Abenteuer Leben», das dann um 17 Uhr eine etwas andere Programmfarbe anbietet, sieht das schon nicht mehr ganz so freundlich aus: Mit in der Regel dreieinhalb Prozent aller sowie sechs Prozent der jüngeren Zuschauer lag das Magazin zwar zuletzt auf einem recht soliden Niveau. Denkbar ist allerdings, dass hier eine schlichte Fortsetzung der Rerun-Dauerschleifen noch für deutlich bessere Ergebnisse sorgen könnte.

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