Seit Jahren schon darf ProSieben das von Seth MacFarlane kreierte «Family Guy» im deutschen Fernsehen zeigen - ernsthafte Anstalten, das Format prominent zu platzieren, machten die Programmverantwortlichen dabei allerdings nie. Viele Jahre lang wurde es am Wochenende im Mittagsprogramm versendet, erst durch die Crossover-Folge mit den «Simpsons» wagte man sich an eine zunächst einmalige Ausstrahlung im Abendprogramm - und wurde mit herausragend starken 14,9 Prozent Zielgruppen-Marktanteil belohnt. Dieser Erfolg sowie der Mangel an zugkräftigen frischen Sitcoms für den Abend bewirkten ein Umdenken in der Chefetage, mittlerweile läuft die Serie dienstags um 21:45 Uhr. Zuvor wurde noch seit Anfang September der 22-teilige elfte Durchgang erstausgestrahlt, ungewohnterweise in der Nacht von Donnerstag auf Freitag gegen 0:35 Uhr. Ein großer Hit blieb dabei ebenso aus wie eine große Quoten-Enttäuschung.
Die erste der insgesamt zwölf Doppelfolgen generierte dabei Zuschauerzahlen von 0,39 und 0,31 Millionen, was mit Marktanteilen in Höhe von 6,1 und 6,0 Prozent einherging. Lag man hier in beiden Fällen im grünen Bereich, kam bei den Werberelevanten die spätere Folge mit durchschnittlichen 11,0 Prozent bei 0,28 Millionen davon. Die vorherige überzeugte angesichts von 11,7 Prozent bei 0,34 Millionen ein wenig mehr. In den Wochen darauf sollte die Diskrepanz hinsichtlich der Marktanteile der früheren und späteren Ausstrahlung noch deutlich ansteigen, wobei jeweils letztere besser davonkam. So wurden am 10. und 17. September richtig tolle 14,0 und 14,1 Prozent der Umworbenen eingefahren, zuvor standen je solide 11,3 und 11,1 Prozent auf dem Papier. Ähnlich sah es beim Gesamtpublikum aus: Auf unspektakuläre 5,8 und 5,1 Prozent folgen sehr gute 7,4 und 6,8 Prozent. Der Grund: Die Reichweiten lagen auch nach ein Uhr nachts quasi auf demselben Niveau wie eine halbe Stunde zuvor.
Die vierte und letzte September-Woche leitete dann eine kleine Negativ-Serie ein, auch wenn es an diesem Abend mit 4,8 und 5,8 Prozent bei jeweils 0,29 Millionen Zuschauern und immerhin noch 10,0 bzw. 11,5 Prozent Zielgruppen-Marktanteil einigermaßen ordentlich lief. Danach allerdings blieb man mit nur noch 3,8 bis 4,9 Prozent des Gesamtpublikums und durchweg einstelligen Marktanteilen der 14- bis 49-Jährigen drei Wochen hintereinander deutlich unterhalb der Sendernorm stecken. Erst am 22. Oktober sah es wieder deutlich freundlicher aus: Zunächst 0,39 und anschließend 0,46 Millionen gingen jeweils mit starken 6,3 Prozent insgesamt einher, bei den Jüngeren waren 11,8 und 11,4 Prozent drin.
Über die besten Marktanteile der gesamten elften Staffel durfte sich der Unterföhringer Sender schließlich in der ersten November-Woche freuen, als schon zu früherer Stunde tolle 6,7 bzw. 12,7 Prozent bei 0,46 Millionen auf dem Papier standen. Wie in den allermeisten Fällen verbesserte sich die spätere Episode allerdings noch signifikant auf herausragende 8,3 und 15,3 Prozent bei einer kaum geringeren Reichweite von 0,44 Millionen. Da konnte dann die letzen vier Folgen nicht mehr mithalten, wenngleich die vorletzte Episode mit 0,50 Millionen des Gesamtpublikums und 0,41 Millionen der Zielgruppe die höchsten Zuschauerzahlen der Staffel vorzuweisen hatten. Die Marktanteile lagen jedoch bei unspektakulären 5,7 und 10,8 Prozent, bevor sich die spätere Ausgabe des Tages auf 6,9 und 12,6 Prozent bei 0,46 Millionen zu steigern wusste.
Im Durchschnitt gelangten die 22 Folgen des elften «Family Guy»-Durchgangs auf eine Reichweite von 0,37 Millionen, was einem Gesamt-Marktanteil von 5,7 Prozent entsprach. Damit lag man sowohl leicht oberhalb des ProSieben-Senderschnitts von derzeit knapp fünfeinhalb Prozent als auch über den 5,1 Prozent, die noch mit der Präsentation der zehnten Staffel am Samstagmittag einhergegangen war. In der besonders wichtigen werberelevanten Zielgruppe hatte man sich hingegen mit ziemlich exakt der Sendernorm entsprechenden 10,9 Prozent bei 0,31 Millionen zu begnügen - was darüber hinaus auch ziemlich exakt den 11,0 Prozent der letzten Daytime-Premieren entsprach.
Maßgeblich verantwortlich für dieses wenig euphorisierende Urteil irgendwo im Mittelmaß war die Schwächephase im Oktober, die zu einem Monats-Durchschnitt von gerade einmal 4,8 Prozent aller und 9,1 Prozent der jungen Konsumenten führte. Im September kam man nämlich auf sehr respektable 6,0 und 11,8 Prozent, die letzten sechs Ausgaben im November verzeichneten sogar noch etwas bessere 6,4 und 12,0 Prozent und dürften den Programmverantwortlichen Hoffnung für die Primetime machen. Hier gilt es nun allerdings, deutlich höhere Zuschauerzahlen als zuletzt zu erreichen.