Eine deutsche Serie, die ausgezeichnete Kritiken erhält und es bis in die Vereinigten Staaten schafft, wo der entsprechende Lizenznehmer nach einer erfolgreichen Ausstrahlung Interesse an einer zweiten Staffel verkündet, sollte, um den natürlichen Gesetzen des deutschen Fernsehens nicht gänzlich zu widersprechen, zumindest hierzulande grandios floppen und alle Hoffnungen auf einen Anstieg der allgemeinen Qualitätsansprüche zunichte machen – könnte man meinen. Dennoch gelang «Deutschland 83», das am vergangenen Donnerstag seine RTL-Premiere feierte, ein Auftakt, der zwar keiner Sensation entsprach, aber im sicheren Mittelfeld der Erwartungen gelegen haben dürfte.
Bei einer etwas enttäuschenden Gesamtzuschauerzahl wurden zum Start 15,7 bzw. 14,1 Prozent bei den Jungen erreicht, die den Blick auf die Quoten in Woche zwei mit Spannung erwarten ließen – und alle Befürchtungen bestätigten. Nur sieben Tage nach der ordentlichen Premiere verlor die Serie in beiden Zuschauergruppe dramatisch. Ab 20.15 Uhr kam die erste Episode des Abends nicht über 2,05 Millionen und 6,7 Prozent bei den Fernsehenden ab drei Jahren hinaus, im Bereich der Werberelevanten wurden 1,12 Millionen und 10,8 Prozent gemessen – damit sank der Marktanteil im Vergleich zur vergangenen Woche um ein Drittel.
Rund eine Stunde später fanden 1,96 Millionen aus dem Gesamtpublikum zu RTL, was einer Einschaltquote von 6,5 Prozent entsprach. Auch bei den 14- bis 49-Jährigen nahm das Interesse noch einmal ab, nur noch 1,09 Millionen und 10,1 Prozent der Zuschauergruppe schalteten «Deutschland 83» ein. Es ist kaum anzunehmen, dass sich die Werte im Rahmen der verbleibenden vier Folgen noch einmal erholen. Ab 22.10 Uhr scheiterte auch «Sweet Dreams – Die Musik der 80er» an den Ansprüchen des Publikums und kam über 1,38 Millionen und 7,1 Prozent insgesamt sowie 0,69 Millionen und 9,4 Prozent bei den Jungen nicht hinaus.
Nur wenig trösten dürfte die Verantwortlichen, dass zumindest beim Tochtersender RTL II alles nach Plan lief. Nachdem «Die Kochprofis» am 26. November mit nur 3,7 Prozent in der Zielgruppe gefloppt waren, interessierten sich nun 0,66 Millionen und 6,3 Prozent der Werberelevanten. Insgesamt sahen 1,07 Millionen und 3,5 Prozent die ab 20.15 Uhr gezeigte Produktion. «Frauentausch» erreichte im direkten Anschluss 0,98 Millionen und 3,8 Prozent aller Fernsehenden, die 14- bis 49-Jährigen fanden zu 0,67 Millionen und 7,1 Prozent zum Sender.