Seine größten Hits in Deutschland
- Big Daddy (2,1 Millionen)
- Kindsköpfe (2,1 Millionen)
- Leg Dich nicht mit Zohan an! (1,8 Millionen)
- Chuck und Larry - Wie Feuer und Flamme (1,5 Millionen)
- Kindsköpfe 2 (1,4 Millionen)
- Die Wutprobe (1,4 Millionen)
- 50 erste Dates (1,4 Millionen)
- Meine erfundene Frau (1,3 Millionen)
- Mr. Deeds (1,3 Millionen)
- Bedtime Stories (1,2 Millionen)
Zahlenangaben in Besuchern
Am Anfang war… das Fernsehen. Wie bei so vielen anderen von Adam Sandlers Schauspielkollegen begann auch die Karriere des «Kindsköpfe»-Stars auf der Mattscheibe. Von 1987 bis 1988 war in insgesamt vier Folgen Gaststar der legendären «Bill Cosby Show», führte seinem Lebenslauf parallel Arbeiten als Drehbuchautor hinzu («Remote Control») und betätigte sich parallel gar als Komponist («Adam Sandler: What the Hell Happened to Me?»), ehe ihn bereits sein zweites Engagement direkt auf die Kinoleinwand führte. «Adam Sandlers Love Boat» führte sogar seinen Namen im Titel; geholfen hat es wenig. Die seichte, im Original «Going Overboard» betitelte Familienkomödie ist heute nicht mehr als eine Randnotiz in Sandlers Vita, was auf viele Frühwerke des Schauspielers zutrifft. Trotz alledem steht sie stellvertretend für die vielen Talente des Schauspielers, spielte er doch hierin nicht bloß die Hauptrolle, sondern produzierte und schrieb obendrein das Drehbuch für den Film.
Trotz der damit offengelegten, künstlerischen Bandbreite von Adam Sandler blieben die ganz großen Produktionen für ihn erst einmal aus. Filme wie «Billy Madison – Ein Chaot zum Verlieben», «Die Coneheads» und «Happy Gilmore» festigten zwar Sandlers Status als Komödienspezialist, der ganz große Coup Einschlag an den Kinokassen gelang ihnen jedoch nicht. Erst 1998 gelang ihm mit «Eine Hochzeit zum Verlieben» der ganz große Durchbruch. Bis heute gehört die Komödie mit Sandler selbst und Drew Barrymore in den Hauptrollen zu den zehn erfolgreichsten Filmen des Filmschaffenden und lockte rund 17 Millionen Besucher in die Kinos. Noch im selben Jahr schaffte es Adam Sandler, seinen eigenen Bestwert zu toppen – bis heute ist «Waterboy» mit knapp 35 Millionen Zuschauern sein erfolgreichster Film. Die eingesetzte „Sandler-Manie“ brauchte nicht lange, um sich auf Deutschland zu übertragen. Schon ein Jahr später brachte «Big Daddy» nicht mehr nur in Übersee, sondern auch hierzulande die Kinokassen zum Glühen. Bis heute ist Dennis Dugans Familiencomedy Sandlers in Deutschland erfolgreichster Film und lockte 1999 rund 2 Millionen Besucher in die Lichtspielhäuser. In den USA folgt er mit einem Einspiel von rund 32 Millionen Dollar knapp hinter «Waterboy» auf Platz zwei.
Fortan verstand sich Adam Sandler als Garant für Komödien, von denen die Einen behaupten, sie seien infantil, die Anderen hingegen, sie seien vielmehr frech und trotzdem warmherzig. Dieses zwiespältige Verhältnis zwischen dem Schauspieler und seinem Publikum (von den Kritikern ganz zu schweigen) wird obendrein von einem zweifelhaften Rekord untermauert: Mit 31 Nominierungen für die Goldene Himbeere wurde bisher kein anderer Star öfter für den Schmachpreis vorgeschlagen als er, der übrigens bis heute jedes Jahr zu den bestbezahlten Schauspielern der US-Traumfabrik gehört. Neunmal konnte er die „Auszeichnung“ sogar für sich verbuchen, persönlich in Empfang genommen hat er ihn bis heute jedoch nicht.
Obwohl sich Adam Sandler so bereits früh – genauer 1998 (als schlechtester Schauspieler für «Happy Gilmore» sowie «Bulletproof») – mit den Schattenseiten des Showgeschäfts auseinandersetzen musste, gelang ihm der Ausbau seines eigenen Markt- und Stellenwerts. Filme wie «Die Wutprobe» (2003), «50 erste Dates» (2004) oder «Leg dich nicht mit Zohan an» (2006) gelangen nicht nur einmal mehr mühelos an die internationalen Kino-Chartspitzen, sie gehören auch heute noch zu jenen Projekten des riesigen Sandler-Kanons, die sich erstmals eine Art Kultstatus innerhalb seiner Vita aufbauen konnten. Zugleich ebneten sie den Weg für den Schauspieler, sich auch einmal abseits der reinen Komödie zu versuchen. In Judd Apatows Tragikomödie «Wie das Leben so spielt» spielt Sandler an der Seite von Seth Rogen und Leslie Mann einen leukämiekranken Comedian und erntete dafür überwiegend positive Resonanz von der Fachpresse. Mit einem Boxoffice-Endergebnis von gerade einmal knapp 52 Millionen US-Dollar gehört der Film allerdings zu Sandlers an den Kinokassen sehr schwach abgeschnittenen Filmen. Für Sandler ein Grund, sich wieder auf seine Stärken zu konzentrieren. Es folgten solche Kassenschlager wie «Kindsköpfe» (162 Millionen US-Dollar Einspiel), «Meine erfundene Frau» (103 Millionen US-Dollar Einspiel) und die nur unwesentlich weniger erfolgreiche Fortsetzung des sympathischen Erwachsenenspaßes, «Kindsköpfe 2».
Wurde Adam Sandler für seine verstärkt ins Alberne abdriftenden Produktionen wie «Jack und Jill» immer wieder verspottet, begab er sich 2014 einmal mehr ins Charakterfach und bewies auch in der nachdenklichen Gesellschaftsstudie «#Zeitgeist» sein mimisches Talent. Gleichzeitig bildet sein Engagement in Jason Reitmans Drama aber auch Sandlers wirtschaftlichen Tiefschlag: «#Zeitgeist» spielte nicht einmal eine Million Dollar (!) ein. Da kam die knallbunte Blockbuster-Komödie «Pixels», die auch hierzulande zu einem kleinen Überraschungserfolg wurde (1,1 Millionen Zuschauer), fast mit einer gewissen „Jetzt-erst-recht“-Mentalität daher. Er hat durchaus etwas von einer Wundertüte, dieser Adam Sandler. Der, der keinen Hehl daraus macht, dass er sich seine kindliche Art bewahrt hat und der diese für viele manchmal ein wenig zu sehr in seine Arbeiten einfließen lässt. Doch der Erfolg gibt ihm Recht. So ist das eben mit den Meisten, die der Talentschmiede von «Saturday Night Live» entstammen.