Dieser 1962 veröffentlichte Spätwestern des hochkarätigen Regisseurs John Ford handelt vom idealistischen Anwalt Ransom Stoddard (James Stewart), der im moralisch ungeordneten, brutalen Westen Amerikas gegen den garstigen Revolverschwinger Liberty Valance (Lee Marvin) antritt. Der 118-minütige Film ist der vielleicht wichtigste Western Fords, dessen Arbeiten «Star Wars: Das Erwachen der Macht»-Regisseur J. J. Abrams als Inspiration dienten. Wie Abrams gegenüber ‘Empire‘ erläuterte, ließ er sich vom „Selbstbewusstsein“ dieser Werke beeinflussen, welches sich in langen Totalaufnahmen massiver Landschaftszüge äußert. Die Bildsprache der Wüstenszenen im neuen «Star Wars» wird daher an die Ästhetik dieses Films erinnern.
«Zwischen Himmel und Hölle»
Das japanische Kriminaldrama des Meisterregisseurs Akira Kurosawa handelt von einer erpresserischen Kindesentführung und blickt mit versiertem Blick auf komplexe Fragen über Fragen der Verantwortlichkeit und Korrumpierbarkeit. Laut ‘Empire‘ ließ sich Abrams davon beflügeln, wie bei Kurosawa die Kamera durch Bildkompositionen mit symbolischer Kraft wirbelt und wie virtuos ihm die Inszenierung der inneren und äußeren Konflikte geraten ist.
«Der schmale Grat»
Eine dritte und letzte Inspiration, die Abrams im Austausch mit ‘Empire‘ anriss, ist der Arthouse-Filmer Terrence Malick, genauer gesagt sein Händchen dafür, nicht nur poetische, vielsagende Bilder einzufangen, sondern diese auch für sich sprechen zu lassen. Malick arbeitet zwar viel mit Off-Kommentaren, setzt aber auch auf die Wirkkraft der Stille – selbst, wenn sich die handelnden Figuren in hektischen Momenten befinden, oder gar im Krieg. Malicks Kriegsfilm «Der schmale Grat» beinhaltet in Mitten solcher Szenen der Zerstörung auch Augenblicke des Friedens und der Besinnung – «Star Wars: Das Erwachen der Macht» soll ebenfalls damit aufwarten.
«Ex_Machina»
Anfang dieses Jahres im Kino gestartet und bereits auf DVD und Blu-ray erhältlich, bietet dieser Science-Fiction-Film mit Oscar Isaac und Domhnall Gleeon nicht nur zwei Darsteller aus dem kommenden «Star Wars»-Film, mit Alicia Vikander gibt es zudem noch eine der besten Schauspiel-Neuentdeckungen der vergangenen Jahre gratis obendrein. Als hochspannende und immens smarte Mischung aus Kammerspiel, Psychodrama und Sci-Fi-Thriller ist «Ex_Machina» eine wahre Ausnahmeproduktion – und sie zeigt, wie komplex die Frage „Freund oder Feind, Mensch oder Maschine?“ sein kann (siehe auch unsere Kino-Kritik zum Film).
«Blue Season»
Dieser Kurzfilm entstand 2013 im Rahmen der „48 Hour Film Challenge“ des Filmfestivals Sci-Fi-London. Wie der Name der Aktion verrät, wurden (vor allem angehende) Filmemacher dazu aufgefordert, innerhalb von zwei Tagen einen Kurzfilm zu produzieren. «Blue Season» handelt von einer jungen Frau, die sich kopfüber gefesselt in einem Raum wiederfindet – sowie von der Frage, ob sich diese bedrohliche Situation vielleicht als ein Segen für sie herausstellt. Die weibliche Hauptrolle hat Daisy Ridley inne, die Frontfrau von «Star Wars: Das Erwachen der Macht», und allein schon, um ein erste Bild der Mimin zu gewinnen, lohnt es sich, rund sechs Minuten seines Tages für «Blue Season» frei zu räumen.