Filmfacts «Hilfe, ich hab meine Lehrerin geschrumpft»
- Regie: Sven Unterwald Jr.
- Produktion: Corinna Mehner, Hans Eddy Schreiber, Kiri Kristin Trier
- Drehbuch: Gerrit Hermans
- Darsteller: Oskar Keymer, Axel Stein, Lina Hüesker, Anja Kling, Justus von Dohnányi, Georg Sulzer, Otto Waalkes
- Musik: Leland Cox, Klaus Badelt
- Kamera: Stephan Schuh
- Schnitt: Stefan Essl
- Laufzeit: 101 Minuten
- FSK: Ab 0 Jahren
Die Schauspieler mit Spaß am Spiel
«Hilfe, ich hab meine Lehrerin geschrumpft» kann mit einer ziemlichen Anzahl von nationalen Stars auftrumpfen. Oskar Keymer gehört wohl noch nicht dazu. Das junge Talent war bisher eher in kleineren Rollen neben Martina Hill und Bülent Ceylan zu sehen. Das tut seiner Kunst aber keinen Abbruch. Keymer spielt den frechen Felix durchgehend gelungen. Bei manch einer Szene wünscht man sich zwar etwas mehr Kraft, aber das sind kleine Schönheitsfehler im ansonsten tadellosen Auftreten.
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Zu viel des Guten
«Hilfe, ich hab meine Lehrerin geschrumpft» fängt recht behäbig an. Die ersten 30 Minuten gelten allein der Einführung der Charaktere. Bei einem Film von etwas mehr als 100 Minuten ist das eine lange Zeit. Felix‘ Familiensituation, die Direktorin, der Schulrat, alles wird ausführlich beleuchtet und verbraucht so wertvolle Zeit. Zwar wird das Gezeigte nicht langweilig, trotzdem wünscht man sich recht bald, dass es doch bitte endlich einmal losgehen soll. So verwundert es dann auch nicht, wenn es am Ende dann etwas holprig wird.
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Ein guter Kinderfilm
Und so prasselt am Ende dann auch alles auf den Zuschauer ein und so richtig möchte der Funke nicht überspringen. Wie so oft, wäre auch hier wohl weniger mehr gewesen. Das alles wird den Kleinen aber garantiert nicht auffallen. Denn eines muss man sagen: «Hilfe, ich hab meine Lehrerin geschrumpft» bietet alles, was das Kinderherz begehrt. Felix ist zwar ein kleiner Rabauke, aber eigentlich liebenswert. Man mag gar nicht glauben, dass dieser nette Junge tatsächlich von so vielen Schulen geflogen sein soll.
Zudem vermittelt der Film mit Freundschaft, Treue und Verlässlichkeit gute Werte, die zudem noch wunderbar vermittelt werden. Auch der Humor ist kindgerecht und als Erwachsener erfreut man sich eher am Lachen der Kleinen, als an den Witzen des Films. Apropos kindgerecht: Kamera und Szenenbild reißen keine Bäume aus, sondern sind eher in die Kategorie solide einzuordnen. Aber gut, «Hilfe, ich habe meine Lehrerin geschrumpft» muss auch nicht mit experimentellen Einstellungen punkten.
Es wäre falsch zu sagen, «Hilfe ich hab meine Lehrerin geschrumpft» wäre ein Film für die ganze Familie. Dafür hat er einfach eine zu inkonsequente Erzählgeschwindigkeit. Kindern werden diese Fehler aber nicht auffallen. Sie haben sicherlich einen Heidenspaß an den liebevollen Charakteren und dem kindgerechten Witz. Erwachsene erfreuen sich eher an der guten Laune ihrer Kleinen.
«Hilfe, ich hab meine Lehrein geschrumpft» startet am Donnerstag, 17. Dezember 2015, in den deutschen Kinos.