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Der zentrale Kritikpunkt des BDZV-Hauptgeschäftsführers ist, dass der BR trotz des laufenden Gerichtsverfahrens in Sachen «Tagesschau»-App mit 'BR24' erneut weitere textlastige Internet- und App-Angebote veröffentliche. Mit Hessenschau.de und BR-Klassik.de hätten die Landesrundfunkanstalten zusätzliche zur kritisierten App Portale entwickelt, in denen die umfangreichen Textbeiträge ohne Sendungsbezug gegenüber Video- und Audiobeiträgen deutlich in der Mehrheit und folglich mit dem Rundfunkstaatsvertrag unvereinbar seien.
Zu den Vorwürfen der Zeitungsverleger nimmt Prof. Dr. Albrecht Hesse, Juristischer Direktor des Bayerischen Rundfunks, in einer Pressemitteilung Stellung: "Die gegen den Bayerischen Rundfunk eingereichte Klage liegt uns noch nicht vor. Wir werden sie eingehend prüfen. Wir sind der Ansicht, dass sich der Bayerische Rundfunk mit seiner Nachrichten-App 'BR24' auf dem Boden geltenden Rechts bewegt. Die Rahmenbedingungen des Rundfunkstaatsvertrages werden dabei beachtet." Hesse führt fort: "Die Klage kommt insofern überraschend, als wir im Vorfeld mit den Bayerischen Zeitungsverlegern intensive Gespräche über die Einführung und inhaltliche Ausgestaltung der App geführt haben. Dabei war keine grundsätzlich ablehnende Haltung der Verleger erkennbar." Für Hesse ist die App eine sinnige, rechtsgültige Erweiterung des BR-Angebots: "Da immer mehr Menschen auch unterwegs im Netz surfen und nach aktuellen Informationen suchen, bietet die 'BR24'-App die Inhalte des BR speziell für mobile Nutzer an, angepasst auf die besonderen Bedürfnisse."