Quotencheck

«TV total»

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Der Endspurt der langjährigen Latenight-Show lief alles in allem durchaus zufriedenstellend für ProSieben - einer der vier Sendetage machte allerdings einen wirklichen Quotenerfolg zunichte.

Mit «TV total» endete am Mittwoch ein 16-jähriges Erfolgsformat für ProSieben, das zunächst für frisches, kreatives Fernsehen und in den vergangenen Jahren zunehmend für Sicherheit und Konstanz am späten Abend stand. In seinen letzten vier Sendemonaten machte die Sendung noch einmal mit wahrlich erfreulichen Einschaltquoten auf sich aufmerksam - gewiss auch aus dem Grund, dass viele alte Fans noch einmal in dem Wissen hinzuschalteten, sie nicht mehr allzu lange sehen zu können. In der Gesamtbilanz schlug sich dieses erfreuliche Gesamtbild allerdings kaum nieder, da vornehmlich am Mittwoch diverse Folgen deutlich unterhalb des Senderschnitts rangierten.

Am Montag, den 24. August, startete man angesichts von 0,78 Millionen Fernsehenden und 5,5 Prozent äußerst solide in die letzte Ausstrahlungsperiode, die Dienstagsfolge verbesserte sich auf 6,2 Prozent bei 0,82 Millionen. In der werberelevanten Zielgruppe war die Diskrepanz noch größer: Nach ordentlichen 11,4 Prozent standen am Dienstag starke 13,3 Prozent auf dem Papier, bevor die dritte Folge auf nur noch 3,4 Prozent des Gesamtpublikums und 6,5 Prozent der Zielgruppe bei einer Zuschauerzahl von 0,48 Millionen hinabstürzte. Am Donnerstag wurden ebenfalls nur unbefriedigende 9,7 Prozent der 14- bis 49-Jährigen verzeichnet. Repräsentativ für die Gesamt-Performance der Sendung an den einzelnen Tagen war dies nur bedingt: Gemeinhin lief es montags und donnerstags etwas stärker, dienstags dafür eher schwächer.

Eine herausragend starke Woche war dann gleich die zweite nach der Sommerpause, als beständig überdurchschnittliche 6,4 bis 7,9 Prozent aller bzw. 11,5 bis 14,3 Prozent der umworbenen Konsumenten bei durchschnittlich 0,82 Millionen erzielt wurden. Die Mittwochsfolge fiel hier erstmals mit den schwächsten Marktanteilen der Woche auf, was sich ab Mitte September dann zum Regelfall entwickeln sollte. So gelangten die Mittwochsepisoden in der zweiten Monatshälfte dreimal in Folge auf nur einstellige Marktanteile (7,8 bis 9,0 Prozent), während montags inzwischen regelmäßig mehr als 13 Prozent zu Buche standen. Sehr wahrscheinlicher Grund für diese Divergenz zwischen Montags- und Mittwochsfolgen: Das Vorprogramm. Während der Montag einen Comedyabend zelebrierte, bei dem «TV total» den krönenden Abschluss stellte, musste man mittwochs nach Dramaserien bestehen - oder nach «The Big Bang Theory»-Wiederholungen, die jedoch nach den Dramen zur Primetime auch kaum jemand sehen wollte.

Ging der Oktober weitgehend unspektakulär über die Bühne, setzte es zum Auftakt in den vorletzten Sendemonat gleich mal eine Woche, in der die dritte Folge besonders dramatisch abfiel. Mit nur 3,4 Prozent aller und 6,9 Prozent der jüngeren Konsumenten bei 0,55 Millionen Zuschauern vermasselte sich «TV total» starke Wochenwerte, denn die drei anderen Folgen lagen mit 5,7 bis 6,8 respektive 11,4 bis 13,8 Prozent allesamt klar im grünen Bereich. Welch Bärendienst die Mittwochsausgabe dem Format erwies, lässt sich besonders gut daran ablesen, dass die Wochen-Durchschnittswerte mit 5,6 bzw. 11,0 Prozent unterhalb der zweitschwächsten Folge am Dienstag lagen. Der restliche November verlief weitgehend ohne große Auffälligkeiten - abgesehen davon, dass auch dienstags hin und wieder nur einstellige Werte verbucht wurden.

Der Auftakt in die Finalphase verlief nicht durchgehend nach Maß - mit Ausnahme vom Montag, als beinahe schon standesgemäß starke 6,4 bzw. 12,3 Prozent Marktanteil bei 0,86 Millionen Fernsehenden generiert wurden. Die zweite Wochenhälfte tat sich hingegen äußerst schwer: Am Mittwoch wurden einmal mehr richtig miese 7,5 Prozent des umworbenen Publikums verzeichnet, doch auch am Donnerstag wurden ungewohnt schwache 9,0 Prozent erreicht - nachdem zwei Wochen zuvor noch tolle 15,3 Prozent generiert worden waren. Ein Faktor für diesen drastischen Unterschied von über sechs Prozentpunkten war weniger das Primetime-Aufgebot von ProSieben, das in beiden Fällen aus «The Voice» bestand. Durfte Raab im Erfolgsfall jedoch direkt am Anschluss daran auf Zuschauerjagd gehen, wurde Anfang Dezember noch «red!» dazwischen geschoben, das an diesem Abend ebenfalls nicht wirklich überzeugte.

Auch die zweite Dezember-Woche verlief noch relativ unspektakulär, erst die allerletzten drei Ausgaben zwischen dem 14. und 16. Dezember wiesen eine signifikante Aufwärtstendenz auf. Dies zeigte sich bereits am Montag, als mit 1,08 Millionen Zuschauern sogar eine Reichweite deutlich oberhalb der Millionenmarke zu Buche stand. Damit einher gingen tolle 7,9 Prozent des Gesamtpublikums, bei den 14- bis 49-Jährigen wurde mit 16,9 Prozent bei 0,93 Millionen gar der höchste Marktanteil seit Februar 2014 eingefahren. Am Dienstag ging es dann im Anschluss an eine schwach performende Strecke an US-Comedywiederholungen auf hohem Niveau etwas bergab, angesichts von 6,7 bzw. 14,3 Prozent bei 0,89 Millionen lag die Show allerdings trotzdem wieder ganz klar oberhalb der Sendernorm.

Das Finale erreichte noch einmal sensationelle Werte: 1,48 Millionen Fernsehzuschauer schalteten Stefan Raab und Elton ein, der Marktanteil lag bei tollen 11,0 Prozent. Bei den für die Werbewirtschaft wichtigen Zuschauern wurden starke 21,8 Prozent ermittelt.

Im Durchschnitt kamen die über 60 normalen Folgen von «TV total» auf eine Zuschauerzahl von 0,72 Millionen, was einem leicht überdurchschnittlichen Marktanteil von 5,6 Prozent entsprach. Ebenfalls unspektakulär fiel die Gesamtbilanz in der werberelevanten Zielgruppe aus, wo 0,57 Millionen für solide 11,1 Prozent garantierten. Mäßig ergiebig ist auch der Vergleich mit den Werten der vergangenen Fernsehjahre, denn in den letzten sieben Jahren wurden immerzu zwischen 9,8 und 11,3 Prozent der Jüngeren im Mittel verzeichnet - zuletzt sogar quasi identische 11,0 Prozent bei 0,57 Millionen. Raabs tägliche Sendung war also wahrlich kein Quotengigant mehr, aber eben auch kein Reinfall. Über Jahre hinweg dürften die Programmverantwortlichen diese Sicherheit zu schätzen gewusst haben.

Aufschlussreich ist hingegen der Vergleich der einzelnen Ausstrahlungstage: Montags sahen im Schnitt 0,83 Millionen Menschen zu, was weit überdurchschnittlichen 6,5 Prozent aller bzw. 13,1 Prozent der umworbenen Konsumenten entsprach. Die dritte Folge einer Woche musste sich hingegen mit viel zu schwachen 4,2 und 8,6 Prozent bei 0,61 Millionen begnügen. Deutlich eher in das gewohnte Quoten-Bild fügten sich die Dienstags- und Donnerstagsfolgen ein.

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