Zur Winterszeit stehen sie wieder an: Die großen Fernsehansprachen der Politiker. Am ersten Weihnachtstag wird sich Bundespräsident Joachim Gauck zu Wort melden, zum Jahreswechsel gibt es dann die seit Jahrzehnten eine Tradition darstellende Neujahrsansprache der Bundeskanzlerin. Staatsministerin Aydan Özoguz, die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, fordert nun, dass diese beiden Fernsehansprachen vor dem Hintergrund der aktuellen geopolitischen Lage dieses Mal anders als bislang gewohnt übertragen werden: In der ‚Bild‘ drückt sie ihren Wunsch aus, dass die Weihnachts- und Neujahrsansprache untertitelt werden, so dass sie auch Geflüchtete verstehen können.
Özoguz sieht darin die Gelegenheit zu einer Willkommensgeste, sowie eine angemessene Reaktion darauf, dass Flüchtlinge das politische Thema des Jahres darstellen. „Deshalb wäre es schön, wenn die Flüchtlinge auch verstehen können, wie wir im Land die Situation erleben – zum Beispiel bei den Ansprachen der Bundeskanzlerin und des Bundespräsidenten zu Weihnachten und Neujahr“, erklärt Özoguz.
Die optionalen Untertitel sollten „zum Beispiel auf Arabisch, Farsi, Paschtu, Tigrinya oder auch Englisch und Französisch" vorliegen. Die Integrationsbeauftragte erklärt die Wahl der beiden letztgenannten Sprachen: „Vielleicht hören dann auch einige andere EU-Staatschef einmal genauer hin.“