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«Magic Mike XXL» (Diverse)
Ein Stripper, der was auf sich hält, braucht nicht nur einen atemberaubenden Körper und ein gewisses Maß an koordinativen Fähigkeiten. Er braucht auch eine geile Playlist! Die Jungs aus «Magic Mike XXL» haben genau das – und eine süffisante Prise Humor. Die launige Truppe rund um Channing Tatum verwandelt selbst Schnulzen wie „I Want It That Way“ der Backtreet Boys in frivole Nummern, während sie sich auf der anderen Seite in der albernen Vulgarität von R. Kellys „Cookie“ suhlen. Die Jungs aus «Magic Mike XXL» haben Spaß für Zwei, erlauben aber auch ihren Betrachter(inne)n, vor guter Laune zu jauchzen. Die Jungs, ihre musikalische Ekstase und ich: Unkomplizierter kommt man wohl kaum an so etwas Ähnliches wie einen Dreier!
«Alles steht Kopf» (Michael Giacchino)
Pixars Meisterwerk «Alles steht Kopf» nimmt das Publikum mit auf eine hochemotionale Reise in die menschliche Welt der Emotionen – und ist daher, ganz konsequent, nicht nur überaus witzig, sondern auch sehr rührend, nachdenklich und spannend. Eine unerlässliche Stütze dieses Ausnahmefilms ist die Instrumentalmusik von Oscar-Preisträger Michael Giacchino: Leichtfüßig, verspielt, träumerisch, direkt ins Ohr gehend – und dann kippt das Feeling fließend über in Melancholie, Bedauern und Verlustangst. Mit kühlen Pianoklängen und warmherzigen Orchestereinsätzen ist dieser Soundtrack schon jetzt zu einem Klassiker aufgestiegen!
«Sicario» (Jóhann Jóhannsson)
Der herausragend besprochene US-Film «Sicario» des kanadischen Regisseurs Denis Villeneuve ist ein moralisch kompromissloser, karger, intelligenter Thriller über den Kampf der US-Behörden gegen die mexikanischen Drogenkartelle. Hauptdarstellerin Emily Blunt spielt in dieser von Roger Deakins meisterlich fotografierten Geschichte eine idealistische, taffe Agentin, die ohne jegliche Vorbereitung ins Hornissennest geschubst wird. Ja, wir werfen hier Sprichwörter durcheinander, aber das hat Methode: Denn die unter die Haut gehende, hämmernde Originalmusik von Jóhann Jóhannsson drückt eben dieses Gefühl der Irritation und der steten Bedrohung hocheffektiv aus! Wummernde Bässe, bedrohliche Cello-Klänge, ein unaufhaltsamer Rhythmus: Die Musik aus «Sicario» klingt so, als hätte sie es auf dich abgesehen. Und ist daher der ideale Begleiter für das aufreibende, unerschütterlich-ruhig erzählte Geschehen dieses Ausnahmethrillers.
«Steve Jobs» (Daniel Pemberton)
Danny Boyles Drama «Steve Jobs» ist ein Biopic, das sich erfolgreich von den Genrekonventionen distanziert: Es kürzt das Leben des Apple-Mitgründers auf die stressigen Minuten kurz vor drei Produktpräsentationen hinunter. Jeder dieser Akte ist anders inszeniert, wurde sogar auf anderem Material gedreht, und erhält so ein eigenes Feeling. Daniel Pemberton, der Durchstarter der Filmkomponistenszene, trennt diese Akte auch auf musikalischer Ebene mit Strenge, aber auch mit großem Einfallsreichtum. Kühl-minimalistische Elektroklänge, getragene, fast schon opernhafte Symphonien und elegante Verschmelzungen von Synthesizer- und Orchestermelodien segmentieren diesen kinetisch eingefangenen, dramatisch verdichteten Einblick in Steve Jobs‘ Leben eindrucksvoll. Und unterstreichen mit Nachdruck, dass Pemberton ein Komponist ist, den man im Auge behalten sollte!
«Star Wars: Das Erwachen der Macht» (John Williams)
Lange wurde ein neuer «Star Wars»-Film herbeigesehnt, nun ist er endlich da. Und mit ihm auch ein neuer Score der lebenden Legende John Williams. In «Das Erwachen der Macht» besucht Williams zahlreiche über die Jahrzehnte liebgewonnene musikalische Themen ein erneutes Mal, wandelt sie behutsam ab und verwebt sie stilsicher mit der neuen Klangkulisse, nach der die jungen Figuren dieses temporeichen Weltraumabenteuers verlangen. Williams weiß die klassischen «Star Wars»-Themen so prägnant einzusetzen, dass bei der Erstsichtung dieses Kassenschlagers die neuen Motive überschattet werden – doch mit wiederholten Sichtungen oder mit Hilfe des Soundtracks kristallisiert sich auch die Stärke der neuen Stücke heraus. Sei es Reys zuversichtliches, dennoch zartes Leitmotiv oder die energiereiche Fanfare des Widerstands: Williams schafft das Fundament für einen womöglich noch stärkeren Soundtrack in Episode VIII. Bei der Ursprungs-Trilogie stieß der „Imperial March“ ja auch erst im Sequel hinzu.