Die Zehn

10 Dinge, die 2016 von Bedeutung sind

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Das Medienjahr 2016 wird in vielerlei Hinsicht ein besonders spannendes. Wir haben zehn Persönlichkeiten, Formate und Situationen herausgepickt, auf die die Branche achten muss.

ProSiebens werktäglicher 23.15-Uhr-Slot
Die Münchener haben es bereits wiederholt betont: Es wird keinen Nachfolger von Stefan Raab geben, und keine Sendung, die in die Fußstapfen von «TV total» treten soll. Stattdessen ist auf dem alten «TV total»-Slot mit neuen und auch bekannten Serien zu rechnen. Somit wird das bisherige ProSieben-Schema auf diesem Programmplatz völlig umgebaut. Bislang verlief es horizontal: Egal, was im Vorprogramm läuft, es wurde montags bis donnerstags auf dasselbe Publikum gezielt. Im neuen Jahr ändert es sich, aus dem 23.15-Uhr-Slot wird ein vertikaler: Es geht weniger darum, die Zuschauer vom Vortag erneut heran zu karren, sondern mehr denn je darum, die Liebhaber des Vorprogramms zu halten. Dies kann Vor- und Nachteile haben: Erfolgreiche, stringent geplante Programmtage können in stärkere Zahlen am späten Abend resultieren, Tage, an denen die Primetime versagt, könnten aber zu schwarzen Löchern werden, die sämtliches Licht verschlucken, das ProSieben vielleicht hätte sehen können. Umso spannender wird es, zu beobachten, in welche Richtung sich der Slot letztlich entwickelt: Wird er eine stete Verlängerung der vorherigen Programmfarbe (Comedy, Mystery, Show …)? Wenn ja, wo finden angekündigte, ambitionierte Sendungen wie die Thilo-Mischke-Doku ihren Platz?

Netflix


Der Launch in Deutschland ist geglückt, die Aufrufzahlen des ersten Netflix-Spielfilms «Beasts of No Nation» sind international sehr zufriedenstellend, und auch «Jessica Jones», die erste Marvel-Serie über eine bislang nicht auf der Leinwand behandelte Comicfigur, schlug ein wie eine Bombe. Nun gilt es für den Video-on-Demand-Anbieter, das erarbeitete Standing auszubauen. Mit neuen Staffeln zu etablierten Serien wie «Daredevil» und «Bloodline» sollte Netflix weiterhin Aufmerksamkeit sicher sein, aber kann auch der Ruf eines Prestigeanbieters verteidigt werden? Nicht jede angekündigte, neue Serie klingt besonders verlockend, und der Adam-Sandler-Deal dürfte nach dem verrissenen «The Ridiculous 6» auch kritisch betrachtet werden. Und all das, während Amazon Prime unter anderem auf seine Woody-Allen-Serie wartet …

Der sonntägliche Polittalk


Zwar gibt es auch Stimmen, die Günther Jauch dafür verteidigt haben, wie er seinen Sonntagstalk im Ersten geführt hat (eine dieser Stimmen haben wir hier zu Wort kommen lassen), trotzdem herrschte vor allem im feuilletonistischen Blätterwald gegen Ende der «Günther Jauch»-Talkära Einigkeit: Das Format hat sich überlebt, das Experiment des Polittalks mit einem beliebten Showmaster darf ruhen. Mit der viel gelobten Anne Will erobert Jauchs analytischere, mehr Kritik an ihren Gästen übende Vorgängerin den Sonntagabend zurück – und erhält so wieder ein größeres Publikum. Floppen wird «Anne Will», erfahrungsgemäß, nicht. Aber wird der Talk im politisch aufgekratzten Deutschland dank seiner Relevanz durch die Decke gehen oder doch über die Köpfe vieler Zuschauer hinwegsegeln?

RTL II und der Weg aus der Krise


Für die Grünwalder war 2015 ein sehr bewegtes Jahr: Es gab einige Spitzenwerte zu feiern, wie mit «Zurück in die Zukunft II» eine der erfolgreichsten Spielfilmausstrahlungen der Sendergeschichte und mit Daniela Katzenberger auch eine quotenstarke Neuanwerbung im Personality-Dokubereich. Aber das Jahr endete auf einer bitteren Note: Der Dezember brachte den magersten Zielgruppen-Monatsschnitt seit 13 Jahren mit sich. 2016 gilt es, sich wieder hoch zu kämpfen und Stärken von Schwächen zu trennen. Simon Gosejohann passt vom Gemüt her sehr gut zur frechen, jugendlichen Ader des Kanals, sein Format «Fake Reaction» dagegen zündet nicht. Es muss also eine neue Idee her. «Popstars» zeigte 2015, welche Ambitionen im Sender stecken können, 2016 gilt es, auch mit Ambition starke Werte zu generieren. Und wo geht für «Die Geissens» die Reise hin, nun, da sie selber das Sagen als Produzenten ihrer Show haben?

«Star Wars»


Der Vorabhype liegt hinter uns, das Marketing des Branchenriesen Disney hat seine Arbeit getan. «Star Wars: Das Erwachen der Macht» hat Millionen von zweifelnden Fans wiedergewonnen und zahllose Rekorde gebrochen. Aber: 2016 wird das erste Kinojahr der Geschichte, das durch «Star Wars» umklammert wird. J. J. Abrams‘ Episode VII wird dank ihrer starken Box-Office-Performance auch im Januar 2016 wiederholt in den Kino-Schlagzeilen landen. Im Dezember 2016 zeigt sich dann, wie groß der Hunger nach Spin-Off-Filmen wie «Rogue One: A Star Wars Story» ist. Selbst, wenn der Ablegerfilm von «Godzilla»-Regisseur Gareth Edwards nur halb so erfolgreich abschneidet wie «Das Erwachen der Macht», dürften bei Disney erneut die Sektkorken knallen …

Auf der nächsten Seite: Weitere Aspekte des kommenden TV- und Kino-Jahres, auf die wir 2016 besonders gespannt sind!

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