Cast und Crew
- Regie: Carlo Rola
- Drehbuch: Elisabeth Herrmann nach ihrem eigenen, gleichnamigen Roman
- Darsteller: Jan Josef Liefers, Stefanie Stappenbeck, Sophie von Kessel, Martin Brambach, Marie Gruber, Isolda Dychauk, Elisabeth Schwarz, Carmen-Maja Antoni, Muriel Wimmer, Julius Nitschkoff
- Kamera: Nicolay Gutscher
- Schnitt: Friederike von Normann
- Musik: Enis Rotthoff
- Szenenbild: Jérome Latour
- Kostüm: Mirjam Muschel
Die unplausible, mit Klischees um sich werfende Handlung beginnt, als Joachim Vernau das Angebot erhält, eine Nebentätigkeit zu übernehmen: Für 500 Euro pro Doppelstunde soll der eloquente, humorvolle Anwalt die Jura-AG an einer exklusiven Berliner Privatschule übernehmen. Aber es gibt eine Bedingung: Er muss sofort einwilligen. Und es gibt auch einen großen Haken daran: Auf dieser Eliteinstitution gibt es ein düsteres Geheimnis. Vor einem Jahr nahm sich eine Schülerin das Leben, indem sie vom Schuldach gesprungen ist – eingekleidet in einem weißen Gewand mit schwarzen Engelsflügen. Über diesen Vorfall wird auf der Schule nur hinter vorgehaltener Hand gesprochen. Und dies aus gutem Grund: Wie Vernau in Erfahrung bringt, könnte dieser Suizid mit einem finsteren Rollenspiel zusammenhängen, das unter den an das Modell eines „Teen Court“ (also an das Konzept: Schüler richten Schüler) glaubenden Jugendlichen besonders beliebt ist. Während die Schulleitung Däumchen dreht, weil sie fürchtet, mit dem Aufgreifen dieser Probleme den Ruf der Schule zu schädigen, kommt es zu tödlichen Vorfällen, denen sich Vernau auf eigene Faust annimmt …
- © ZDF/ Conny Klein
Der Anwalt Joachim Vernau (Jan Josef Liefers) übernimmt an einer Privatschule eine Jura AG, er kann die Teenager schnell für sich gewinnen. Doch plötzlich erscheint am Smartboard die Drohung \"Tod euch Allen\".
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Dass die Figuren rund um den von Liefers mit routiniertem Esprit gespielten Protagonisten nahezu allesamt konturlos bleiben und durch lächerlich-unrealistisches Verhalten ihr Schicksal besiegeln, erschwert es zusätzlich, mit «Die 7. Stunde» mitzufiebern. Daran tragen auch die hölzernen Dialoge Mitschuld, die weder fernsehtauglich, noch lebensecht sind. Allein Isolda Dychauk als halbwegs vernünftige Schülerin mit Draht zu Vernau und «Buddy»-Nebendarsteller Daniel Zillmann in einer ironischen Darstellung eines lebenden „LARP“-Klischees setzen dem Dialogbuch zum Trotz kleine Akzente. Über den holprigen Einstieg inklusive ausgelutschter Schüler-Lehrer-Doppeldeutigkeiten und das polternde Finale können diese überschaubaren Lichtblicke aber nicht hinwegtäuschen.
«Die 7. Stunde» ist am 4. Januar 2016 ab 20.15 Uhr im ZDF zu sehen.