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Golden Globe Awards 2016: DiCaprios Sprungbrett zum Oscar?

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Quotenmeter.de nennt euch nicht nur sämtliche Gewinner der TV- und Kino-Kategorien, sondern gibt auch eine Einschätzung ab, was die Golden Globes 2016 zu bedeuten haben.

Der Ehrenpreisträger des Abends

Wie jedes Jahr wurde bei den Golden Globes wieder der Cecil B. DeMille Award verliehen. Der Preis fürs Lebenswerk ging dieses Mal an den Schauspieler Denzel Washington («Philadelphia», «Gegen jede Regel», «The Equalizer»).
Drei Golden Globes konnte «The Revenant – Der Rückkehrer» in der Nacht zum Montag, den 11. Januar 2016 einsacken. Und somit kämpfte sich das ausführliche Survival-Westerndrama vorbei am großen Oscar-Favoriten «Spotlight» sowie am technischen Meisterwerk «Mad Max: Fury Road». Aber was bedeutet der große Triumphzug von «The Revenant – Der Rückkehrer»? Zunächst einmal: Gratis-Publicity. Zahllose Kinos werden mit besonderen Aushängen darauf hinweisen, dass der fast dreistündige Film dreifach Globe-prämiert ist und so die Aufmerksamkeit weiterer Kinogänger auf ihn lenken. Darüber hinaus bedeutet Leonardo DiCaprios Globe-Sieg für «The Revenant – Der Rückkehrer», dass im Blätterwald nunmehr die Rufe lauter werden, dass der «The Wolf of Wall Street»-Star dieses Jahr wohl nun endlich seinen ersten Oscar gewinnen wird.

Aber nicht so schnell: Dies ist bereits DiCaprios dritter Golden Globe, acht weitere Male wurde der «Titanic»-Hauptdarsteller für den berühmten Preis nominiert. Somit ist er der lebende Beweis, dass ein Globe-Gewinn nicht automatisch in einen Oscar-Sieg mündet. Es ist jedoch so, dass wenigstens in den vergangenen drei Jahren der Globe-Gewinner für den besten Hauptdarsteller eines Filmdramas letztlich auch den Academy Award für den besten Hauptdarsteller mit nach Hause genommen hat. Die Statistik spricht momentan also tatsächlich für DiCaprio – aber hinterher ist man bekanntlich immer schlauer …

Da es keinerlei Überschneidungen bei den Mitgliedern der für die Globes verantwortlichen Hollywood Foreign Press Association und der Academy of Motion Picture Arts and Sciences gibt, stellen die Globes letztlich nur ein Stimmungsbarometer dar, was zur Awards-Saison in der Glitzerstadt Los Angeles besonders angesagt ist: Jennifer Lawrence kann auch für einen Film Preise abräumen, der bei US-Kritikern als Enttäuschung abgetan wurde. Kate Winslets Performance in «Steve Jobs» blieb mehr Menschen in Erinnerung, als man aufgrund des enttäuschenden Kinoeinspiels denken würde. Und «Der Marsianer – Rettet Mark Watney» beweist mit zwei Globes, wie sehr in Hollywood aufwändige, optimistische Nicht-Franchise-Filme für ein breites Publikum gefeiert werden: Selbst wenn Ridley Scotts Romanverfilmung keinerlei Oscars gewinnen sollte, stellen das sehr gute Box Office und die diversen Auszeichnungenalso ein wichtiges Signal für Hollywood dar, dass in dieser Preiskategorie nicht nur Franchiseware ankommt.

Ähnlich große Signalwirkung dürfte der Globe-Gewinn von «Mozart in the Jungle» als beste Comedy- oder Musicalserie sowie für den besten Hauptdarsteller einer Comedy- respektive Musicalserie haben: Die von Roman Coppola, Jason Schwartzman und Alex Timbers erdachte Serie der Amazon Studios führt mit ihrem doppelten Globe-Sieg vor, dass der VoD-Dienst keine qualitative Eintagsfliege ist, sondern neben «Transparent» ein weiteres auszeichnungswürdiges Format aufzuweisen hat. Mit zwei Globes für die Thrillerserie «Mr. Robot» wird zudem das USA Network dafür entlohnt, außerhalb seiner früheren Komfortzone zu handeln – und in Deutschland profitiert Amazon von der Globe-Entscheidung, schließlich hat der Webriese hierzulande die Rechte am (nun nicht mehr ganz so geheimen) Serien-Geheimtipp.

In Sachen Mini- und Anthology-Serien hatten bei den Globes derweil die großen Favoriten «Fargo» und «American Horror Story: Hotel» das Nachsehen. Letztere Produktion wurde zwar für die Schauspielleistung von Lady Gaga belohnt (was wären die Globes ohne etwas Bonus-Glamour auf der Bühne?), als beste abgeschlossene Serie wurde aber die britische Produktion «Wölfe» ausgezeichnet, die Ende Januar bei arte anläuft.

Aber auch HBO muss sich nicht grämen: Zwar blieb ein Erdrutschsieg wie bei den letztjährigen Emmys aus, allerdings wurde immerhin die inhaltlich sehr ambitionierte Miniserie «Show Me a Hero» mit einem Globe bedacht: Das Format des «The Wire»-Schöpfers David Simon holte einen Preis für den besten Hauptdarsteller eines Fernsehfilms oder einer abgeschlossenen Serie. Besagter Hauptdarsteller: Hollywoods große Schauspielhoffnung Oscar Isaac, der schon für die Musiker-Tragikomödie «Inside Llewyn Davis» großes Lob erhielt und mit «Star Wars: Das Erwachen der Macht» aktuell auch einen Riesenblockbuster aufzuweisen hat.

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