Knapp zwei Jahre nach der Ankündigung war das Ergebnis im Januar 2016 im Fernsehen zu sehen. In der Tat erinnerte die Ausgangssituation an «Breaking Bad», doch Zuschauer und Kritiker merkten schnell, dass die fünfteilige Miniserie ihre eigene Dynamik hat und bei weitem mehr ist als eine deutsche Nacherzählung der US-Erfolgsserie. Das ZDF zeigte «Morgen hör ich auf» stets samstags um 21:45 Uhr und gab dem Format damit einen durchaus dankbarem Sendeplatz direkt im Anschluss an den zumeist starken Samstagskrimi. Allerdings musste Bastian Pastewka als Jochen Lehmann ab der dritten Woche mit dem Dschungelcamp bei RTL konkurrieren, denn beide Sendungen haben sich zum Teil überschnitten.
Am 2. Januar feierte «Morgen hör ich auf» Premiere. Die Serie startete im Anschluss an einen neuen «Wilsberg»-Fall, der über sieben Millionen Zuschauer zählte. Ein besseres Quotenumfeld hätte sich der Neustart eigentlich nicht wünschen können und in der Tat legte die Pastewka-Serie einen hervorragenden Start hin. 4,65 Millionen Menschen schalteten ein und bescherten dem ZDF einen guten Marktanteil von 13,7 Prozent. Auch in der Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen schlug sich «Morgen hör ich auf» sehr gut. 1,27 Millionen Zuschauer sorgten für einen Zielgruppenwert von tollen 10,3 Prozent. Damit lag das Format bei den Werberelevanten sowie beim Gesamtpublikum oberhalb des Senderschnitts.
Die Quoten der zweiten Folge fielen zunächst schwächer aus als sie eigentlich waren. Am Tag nach der Ausstrahlung wies Media Control 4,19 Millionen Zuschauer sowie einen Zielgruppenmarktanteil von 9,9 Prozent aus. Im Nachhinein gab es aber eine Korrektur nach oben und «Morgen hör ich auf» kam auf 4,36 Millionen Fans sowie einen Zielgruppenwert von 10,9 Prozent. Damit war die zweite Episode zumindest bei den Werberelevanten gefragter als der Serienauftakt. Aber auch mit der Gesamtzuschauerzahl von 4,36 Millionen konnte das ZDF mehr als zufrieden sein, denn die Serie lag weiterhin im grünen Bereich – angesichts des äußerst starken Vorprogramms wäre alles andere aber auch verwunderlich gewesen («Ein starkes Team» lockte um 20:15 Uhr über acht Millionen Menschen vor den Fernseher).
Die dritte Episode bekam am 16. Januar dann erstmals die Konkurrenz des Dschungelcamps zu spüren, denn ab 22:15 Uhr entschieden sich über acht Millionen Menschen für die Geschehnisse bei RTL. Auch wenn «Morgen hör ich auf» bereits eine halbe Stunde vorher auf Sendung ging, machte sich die starke Konkurrenz in den Zahlen bemerkbar. Binnen Wochenfrist gingen über eine Million Zuschauer verloren. 3,44 Millionen blieben dran. Beim Gesamtpublikum stand mit 10,9 Prozent erstmals ein unterdurchschnittlicher Marktanteil zu Buche. In der Zielgruppe hielt man sich mit 7,6 Prozent im grünen Bereich.
Die vierte Ausgabe musste weitere Verluste in Kauf nehmen. 3,32 Millionen Zuschauer entschieden sich am 23. Januar für «Morgen hör ich auf». 0,70 Millionen Fans waren im werberelevanten Alter und bescherten dem Format einen Zielgruppenwert von 6,0 Prozent. Das Finale am vergangenen Samstag erreichte einen weiteren Tiefpunkt. Nur noch 2,78 Millionen Menschen interessierten sich für die letzte Folge. Damit fiel die Serie bei den Zuschauern ab drei Jahren erstmals auf einen einstelligen Marktanteil von schwachen 8,9 Prozent. Bei jungen Publikum standen 5,9 Prozent zu Buche.
In der Endabrechnung unterhielten die fünf Folgen von «Morgen hör ich auf» 3,69 Millionen Menschen. Der Marktanteil beim Gesamtpublikum lag bei 11,5 Prozent und damit 0,6 Prozentpunkte unter dem derzeitigen Senderschnitt. Bei den 14- bis 49-Jährigen sieht die Bilanz erfreulicher aus. Hier lag man mit 8,1 Prozent deutlich oberhalb der Sendernorm, was man aber in erster Linie den beiden quotenstarken ersten Folgen zu verdanken hat. Alles in allem war der Zuschauerschwund im Laufe der fünf Folgen recht hoch – ohne das Dschungelcamp hätte die Quotenentwicklung aber möglicherweise anders ausgesehen. Zudem sollte man auch in Deutschland das zeitversetzte Fernsehen nicht unterschätzen. Gerade in den Dschungelwochen ist davon auszugehen, dass «Morgen hör ich auf» beispielsweise durch die Nutzung der ZDF-Mediathek im Nachhinein noch einige Zuschauer hinzugewonnen hat.
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