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«Akte X»: I want to… go on

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Nach langer Wartezeit brachte FOX doch noch eine zehnte Staffel der Kultserie «Akte X» ins Fernsehen. Doch wurde diese dem Hype gerecht?

Der 19. Mai 2002 besiegelte das Ende einer Ära, nach neun Staffeln und 202 Folgen endete die Mystery-Serie «Akte X» beim amerikanischen Sender FOX in einer Doppelfolge. Die vorerst letzte Episode des Ermittlerduos Mulder (David Duchovny) und Scully (Gillian Anderson) bewegte 13,25 Millionen US-Amerikaner zum Einschalten. 2008 folgte schließlich ein kleines Lebenszeichen der «X-Files», so der US-Titel der Serie, mit dem Spielfilm «The X-Files: I Want to Believe». Bereits 1998 ließ FOX einen ersten Kinofilm zur Serie produzieren.

2015 gab das US-Network schließlich bekannt, die Kultserie wieder auferstehen zu lassen, zumindest vorübergehend. Am 24. Januar ging die erste von sechs neuen Folgen der zehnten Staffel auf Sendung und brachte alles mit, was Fans und Kritiker erwarteten oder erhofften. Showrunner Chris Carter war ebenso wie die beiden Hauptdarsteller Anderson und Duchovny wieder mit an Bord, ebenso zahlreiche Nebencharaktere und Drehbuchautoren.

Das Interesse der Fans war groß und die Premierenfolge kam am Sonntag, den 24. Januar, ab 22.30 Uhr auf 16,19 Millionen Zuschauer. Diese bescherten dem Network ein Rating von 6.1. FOX zeigte vorab das Footballspiel zwischen den Carolina Panthers und den Arizona Cardinals inklusive der Analyse des Spiels im Anschluss, welche noch immer 26,90 Millionen Zuschauer sahen.

Am direkt folgenden Montag lief «Akte X» dann auf dem neuen Stammsendeplatz um 20.00 Uhr. Dabei fanden sich 9,67 Millionen Zuschauer ein, die dem Sender bei den 18- bis 49-Jährigen ein Rating von 3.2 einbrachten. In puncto Rating sicherte man sich somit den Tagessieg und war außerdem der führende Sender auf dem 20.00-Uhr-Sendeplatz. Lediglich «Scorpion» um 21.00 Uhr und «NCIS: Los Angeles» um 22.00 Uhr erreichten mehr Zuschauer.

Eine Woche später, am 1. Februar, musste sich «Akte X» erneut mit Verlusten arrangieren, denn die Reichweite ging auf 8,37 Millionen Zuschauer zurück, ebenso verhielt es sich beim Rating, wo letztlich ein Wert von 2.7 zu Buche stand. Trotz der Verluste war die dritte Episode die meistgesehene Sendung am gesamten Abend, sowohl in Bezug auf die Reichweite als auch beim Marktanteil in der Zielgruppe des Senders.

In der Folgewoche hielt man mit 8,31 Millionen Zuschauern und einem Rating von 2.5 die Werte beinahe auf dem Niveau der Vorwoche. War «Akte X» sieben Tage zuvor allerdings noch die meistgesehene Sendung, musste man sich am 8. Februar im direkten Vergleich dem «Bachelor» auf ABC geschlagen geben. Dessen vorzeitiges Staffelhoch belief sich auf 8,62 Millionen Zuschauer, beim Rating kam der Junggeselle ebenfalls auf 2.5.

Wie schon zur Staffelpremiere steuerte Showrunner Chris Carter auch zur fünften Episode das Drehbuch bei. Dies verhalf «Akte X» jedoch zu keinem neuen Staffelbestwert, im Gegenteil. Am 15. Februar erreichte man mit 7,07 Millionen Zuschauern und einem Rating von 2.1 einen neuen Tiefstwert der zehnten Staffel. Diesmal musste man sich auf dem 20.00-Uhr-Spot gleich zwei Konkurrenten geschlagen geben, denn zum einen sahen 7,24 Millionen Amerikaner die neueste Episode des «Bachelor» und zum anderen strahlte CBS die 58. Verleihung der Grammy Awards aus und sicherte sich damit ganz klar den Tagessieg. Für den Musikpreis begeisterten sich 24,95 Millionen Zuschauer, die CBS für die dreieinhalbstündige Übertragung mit einem Rating von 7.7 beschenkten. Somit konnte man auch hier angesichts der starken Konkurrenz sehr zufrieden sein.

Am 22. Februar ging schließlich die sechste und somit letzte Episode der zehnten Staffel auf Sendung und schaffte es noch einmal ordentlich aufzudrehen. Die Gesamtzuschauerzahl kletterte auf 7,60 Millionen, damit ging ein Rating von 2.4 einher. Auf dem 20.00-Uhr-Sendeplatz musste sich «Akte X» somit nur dem «Bachelor» auf ABC geschlagen geben.

Das US-Network FOX darf also sehr zufrieden mit seiner Neuauflage von «Akte X» sein, schließlich gehörte die Sendung stets zu den meistgesehenen am Montagabend und sicherte sich regelmäßig den Spitzenplatz im 20.00-Uhr-Slot. Ebenso erfolgreich läuft es international, kürzlich gab der Sender bekannt, dass die beiden ersten Episoden weltweit von mehr als 50 Millionen Menschen gesehen wurden. Hierzulande sind die Folgen bereits zwei Wochen nach Erstausstrahlung auf ProSieben zu sehen.

Trotz einiger Kritik aus dem Lager der Fans zur Wahl der Synchronstimme von David Duchovny, zeigten sich viele sehr zufrieden mit der zehnten Staffel. Ebenso verhielt es sich mit der Kritik von Seiten der Presse. Quotenmeter-Redakteur Björn Sülter urteilte nach dem ersten Eindruck: „Wenn die nächsten Episoden dieses Niveau halten, könnten Fans weltweit vermutlich nicht glücklicher sein.“ Nach sechs Episoden urteilte Christoph Dederichs von den Kollegen von moviepilot.de: „Das Wiedersehen mit den alten Charakteren, allen voran natürlich dem Duo Mulder und Scully, war durchaus willkommen, auch wenn David Duchovny und Gillian Anderson ihrer Ironie beim nächsten Mal ruhig noch einen Löffel ernsten Enthusiasmus mehr beimischen dürfen. Nur auf den großen, zeitgenössischen Wurf warte ich dann nicht mehr.“

Gerade in Anbetracht der guten Quoten, national wie international, den internationalen Verkäufen, positiven Kritiken von Fans und Presse, sollte sich die Frage einer Verlängerung beziehungsweise einer elften Staffel eigentlich nicht stellen. Dennoch ließ sich FOX bislang noch zu keinem endgültigen Urteil hinreißen. Wie der Entertainment-Präsident des Networks, David Madden, jedoch kürzlich betonte, habe man großes Interesse an einer Fortführung der Serie und habe dies auch schon vor der Erstausstrahlung so bekundet.

Auch Hauptdarsteller David Duchovny äußerte sich mehrfach zu den Wünschen der Fans, dass «Akte X» im kommenden Jahr fortgesetzt werden könnte. Dabei betonte er, seine Lust auf die Serie neu entdeckt zu haben, verwies aber darauf, dass «Akte X» etwas Besonderes bleiben müsse. Dazu ergänzte er, dass er sich einen jährlichen Fernsehfilm oder kurze Staffeln mit wenigen Episoden vorstellen kann, er aber kein Interesse am alten Muster von 20 und mehr Folgen pro Staffel habe.

Hinzu kommt das Problem des Zeitmanagements, denn Duchovny spielt die Hauptrolle in der NBC-Kriminalserie «Aquarius», für die eine zweite Staffel gedreht wird. Auch seine Kollegin hat nach der Ausstrahlung von «Akte X» jede Menge Arbeit. So steht sie beispielsweise für die BBC-Two-Serie «The Fall» vor der Kamera.

Doch nicht nur die beiden Hauptdarsteller stehen im weiteren Verlauf des Jahres unter Termindruck, sondern auch Serienschöpfer Chris Carter. Dieser gab unmittelbar nach der Ausstrahlung vom 22. Februar dem Branchendienst THR ein Interview, in dem er betonte, dass die Geschichten von «Akte X» für ihn noch längst nicht fertig erzählt seien. Darüber hinaus gab er an, bereits mit FOX-Geschäftsführerin Dana Walden gesprochen zu haben und diese angesichts des Quotenerfolgs der zehnten Staffel gerne weitere Folgen hätte. Carter merkte allerdings im selben Interview an, dass er keinerlei Zeitdruck verspüre oder eine Entscheidung über weitere Episoden vorschnell treffen möchte. Vielmehr fokussiere er sich derzeit auf ein Projekt seiner Frau, der Autorin Dori Carter, die vor einigen Jahren eine Kurzgeschichtensammlung veröffentlichte und die nun ebenfalls für das Fernsehen adaptiert werden soll.

Die Zeichen auf eine Fortsetzung von «Akte X» stehen also gut.

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Malte
25.02.2016 19:19 Uhr 1
Hm. Bei der Episode mit der menschlichen Echse hatte ich immer das Gefühl eine Sitcom zu gucken, oder das Mulder aufwacht und alles war nur ein Traum.

Dennoch wünsche ich der deutschen Version, das sie gnadenlos untergeht, denn so eine miese TV-Synchro habe ich seit den Tudors nicht mehr gehört. Ich wollte dem neuen Sprecher ja wirklich eine Chance geben, doch sie ist nicht nur unpassend, sondern der Sprecher leiert alles runter, als würde es nur um eine Dokumentation für Teppichfliesen gehen. Wobei ich aber auch sagen muß, das Franziska Pigulla auch schon mal besser in Form war...



Nee, ich bin nach der letzten Folge ausgestiegen. Das hat mich überhaupt nicht abgeholt.

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