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Ich habe mir das viel einfacher vorgestellt, um ehrlich zu sein. Ich bin da ins Studio reingegangen mit dem Gedanken: „Das krieg‘ ich ja wohl schon hin.“ Hinter dem Mikro habe ich dann erst einen riesigen Respekt davor entwickelt, wie genau und nuancenreich Synchronsprecher arbeiten. Die Originalstimmen haben es ja fast schon einfacher, auf deren Stimme wird die Animation überhaupt erst gemacht. Beim Synchron musst du dagegen ja deine Stimme auf die Lippenbewegungen setzen. Ich blicke jetzt mit ganz neuen Augen auf diese Arbeit. Das war echt nicht der einfachste Job meines Lebens!
Wie viele Takes hat das gedauert?
Ohje … Es gibt da zum Beispiel eine Szene, wo meine Figur ein langes „Ommmm …“ von sich gibt. Allein davon haben wir sicherlich 50 Takes gemacht. Mal, weil meine Stimme nicht genug gebrochen war, oder die Länge nicht stimmte oder der Ausdruck … Die sind da schon sehr, sehr, sehr genau!
Haben Sie sich auf Ihre Synchronarbeit besonders vorbereitet?
Nein. Das sollte ich auch gar nicht. Wie mir zu Ohren kam, wollen die vom Synchronstudio das nicht, weil Schauspieler sich da zu viele Gedanken machen. (lacht) Das Ziel ist ja, zu dubben, also das Original, wie es ist, möglichst getreu ins Deutsche zu übertragen. Und dieser Vorgang spielt sich im Tonstudio ab: Ich habe mir das Original angehört und versucht, das bestmöglich nachzuahmen.
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Vielleicht kommt es ja wegen dieser ersten Rolle nun öfter dazu, dass ich synchronisiere … Bock habe ich jedenfalls drauf. Aber ich habe vor allem nun, noch mehr als zuvor, einen riesigen Respekt vor den Profis.
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Frederick Lau
Schon, nur fürchte ich, dass das bei mir was länger dauern würde. (lacht) Josefine Preuß hat mir erzählt, dass für sie eine Woche eingeplant war, und sie alles in nur dreieinhalb Tagen geschafft hat! Ich habe nur für meine etwas längere Szene vier Stunden gebraucht. Vielleicht kommt es ja wegen dieser ersten Rolle nun öfter dazu, dass ich synchronisiere … Bock habe ich jedenfalls drauf. Aber ich habe vor allem nun, noch mehr als zuvor, einen riesigen Respekt vor den Profis.
Schauen Sie Filme bevorzugt in der Synchro oder im Originalton?
Das kommt immer drauf an. Es gibt Filme, die kann man sich wunderbar auf Deutsch anschauen, wo die Texter auch richtig kreativ waren. In «Donnie Brasco» etwa gibt es den Standardsatz „Komm, piss die Wand an“, und im Original ist der Standardsatz total langweilig. Und dann gibt es Filme, wo die Synchro nicht so gut ist. Ich gucke mir auch vieles von vornherein im Original an. Ich bin da beidem generell aufgeschlossen. Wir haben aber schon einige richtig tolle Stimmen in Deutschland, die Feststimme von Robert De Niro etwa – Christian Brückner. Den würde ich gerne einmal kennenlernen.
Machen Sie auch Sprechtraining?
(mit kratziger Stimme) Neee, neee, leida nischt. Vielleicht sollt isch aba … (lacht) Haben mir schon viele nahe gelegt.
Der Nudisten-Yak in «Zoomania» erkennt sein eigenes Potential ja nicht so wirklich. Gibt es in Ihrer eigenen Vita auch Bereiche, wo Sie sagen: „Da habe ich mein Potential noch nicht ausgeschöpft!“?
Auf jeden Fall möchte ich mal probieren, Theater zu spielen. Das ist eine Sache, an die ich mich aber aktuell nicht ganz herantraue und wo ich auch nicht weiß, ob das zeitlich so passt neben meinen Filmrollen.
Gibt es Schauspieler, mit denen Sie gerne noch zusammenarbeiten wollen würden?
Ja, ganz viele, etwa Fahri Yardım. Es gibt so viele Kollegen, die ich gern kennenlernen würde, und bei denen ich es spannend fände, rauszufinden, ob wir charakterlich zusammenpassen. Wir Schauspieler sind ja alle nicht ganz normal. (lacht)
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Anfragen sind schon da, aber ich finde: Wenn man da hingeht, muss man ein gewisses Know-how und Selbstbewusstsein mitbringen. [...] Mein Englisch ist ja schon in Ordnung, aber ich möchte gerne mitreden können, und wenn das nicht der Fall ist, finde ich das immer albern. Vielleicht gehe ich für ein paar Monate in die USA oder nach Edinburgh oder sonst wohin, um mein Englisch etwas zu festigen und da Normalität reinzubringen.
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Frederick Lau erklärt, ob bei ihm schon Hollywood angeklopft hat
Ja, Anfragen sind schon da, aber ich finde: Wenn man da hingeht, muss man ein gewisses Know-how und Selbstbewusstsein mitbringen. Und ich bin keiner, der wo hingeht und sagt: „So, hier bin ich!“ Ich möchte mir erstmal Sicherheit aufbauen, damit eine Zusammenarbeit möglich ist. Mein Englisch ist ja schon in Ordnung, aber ich möchte gerne mitreden können, und wenn das nicht der Fall ist, finde ich das immer albern. Vielleicht gehe ich für ein paar Monate in die USA oder nach Edinburgh oder sonst wohin, um mein Englisch etwas zu festigen und da Normalität reinzubringen. Das gehört sich so. Wenn jemand mit mir über Berlin reden will, und da nicht herkommt, nehme ich den ja auch nicht ernst. (lacht)
Wie stehen Sie dazu, dass sich Menschen aufgrund Ihres Bekanntheitsgrades auch für Ihr Privatleben interessieren? Gehört das einfach dazu oder wäre es Ihnen lieber, wenn dem nicht so wäre?
Ich habe da kein Problem damit. Ich mach mit meiner Familie ja nichts, was andere Familien nicht auch tun würden. Mein Familienleben ist wirklich gar nicht so interessant, darum habe ich nichts zu erzählen. (lacht) Das macht es natürlich einfacher. Ich verrate den Menschen immer so viel, wie ich gerade Bock habe. Ich bin da ganz entspannt.
Wann haben Sie erkannt, dass sie Schauspieler werden wollen?
Ehrlich gesagt nie. Ich habe mir das nie vorgenommen, und ich habe mich selber nie so gesehen. Es gibt viele tolle Menschen, die ich als Schauspieler bewundere. Und ich selbst komme erst jetzt langsam zu einem Punkt, wo ich mir sage, dass ich wohl auch Schauspieler bin. Aber der Gedanke, zu sagen: „Ich möchte Schauspieler werden“, der war mir immer zu obskur. Ich hatte auch nie den Drang, in andere Rollen zu schlüpfen. Ich bin da so reingerutscht, und das ist auch etwas, das ich sehr gern mache. Aber es waren immer die Anderen, die mir was zugetraut haben.
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Viele Kinogänger sind junge Menschen, und die haben einfach keinen Bock, sich deutsche Filme anzugucken. Weil sie Vorurteile haben. [...] Vielleicht reicht schon ein Tag in der Woche, an dem nur deutsche Filme aufgeführt werden, um den Leuten zu zeigen, dass Filme aus Deutschland mehr sein können als nur Dramen über die deutsch-deutsche Geschichte.
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Frederick Lau
Ich glaube, das liegt zum Teil auch am Publikum. Viele Kinogänger sind junge Menschen, und die haben einfach keinen Bock, sich deutsche Filme anzugucken. Weil sie Vorurteile haben. Und ich glaube, dagegen hilft es, wenn man es so ähnlich macht wie in Frankreich, wo ein gewisser Prozentsatz der im Radio gespielten Lieder französisch sein muss. So sollte man das hier mit dem Kinoprogramm machen. Vielleicht reicht schon ein Tag in der Woche, an dem nur deutsche Filme aufgeführt werden, um den Leuten zu zeigen, dass Filme aus Deutschland mehr sein können als nur Dramen über die deutsch-deutsche Geschichte. Die Kinobetreiber wird das sicher erstmal nicht freuen, das ist klar. (lacht) Aber wenn es die deutsche Filmkultur voranbringt? In Frankreich klappt das ja auch, da freuen sich viele Leute, wenn ein Film aus dem eigenen Land im Oscar-Rennen ist. Hier ist das sehr vielen Menschen völlig egal. Und wenn dann noch manche deutsche Filme in Frankreich mehr Zuschauer haben als hierzulande, dann zeigt das ja, dass was falsch gelaufen ist. Ich glaube, wir müssen anfangen, eine Sensibilität für deutsche Filme zu erschaffen.
Danke für das Gespräch.
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