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«Der Meisterfälscher»

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Nur auf Senderschnitt, aber mit klarer Tendenz nach oben, verlief die zweite Staffel der Reportagereihe um den „Jahrhundertfälscher“ Wolfgang Beltracchi.

Wolfgang Beltracchi hat, zusammen mit seiner Ehefrau, über viele Jahre rund 16 Millionen Euro ergaunert – und darf sich dennoch über ein Ausmaß an Sympathie freuen, das nur wenigen deutschen Künstlern der Gegenwart zuteil wird. Über Jahrzehnte hat Beltracchi bis zu 300 Gemälde im Stile verschiedenster Meister von Renaissance bis Moderne imitiert und erfolgreich an Kunstsammler verkauft – ein Verbrechen, für das er bis Anfang vergangenen Jahres im Gefängnis saß, wurde erst daraus, als er gefälschte Signaturen auf die Bilder setzte. Viele Jahre narrte er weltweit Experten, bis ihm ein Farbpigment zum Verhängnis wurde, dass in der vermeintlichen Entstehungszeit eines Werks von Heinrich Campendonk nicht existiert hatte.

Dass ihn zusätzlich zu Geld- und Haftstrafe nicht auch noch soziale Ächtung ereilte, mag damit zusammenhängen, dass seinen vermögenden Opfern, nach gängigem Verständnis, kaum existenzbedrohender Schaden entstand. Die Anerkennung, über die sich Beltracchi seit seiner Enttarnung freuen darf, nutzte er bereits für eine in den Kinos ausgewertete Dokumentation, ein Buch und zahlreiche Ausstellungen.

Auf 3sat portraitierte er im vergangenen Jahr unter anderem Christoph Waltz, nun fand das Format mit dem Titel «Der Meisterfälscher» eine Fortsetzung. Die fünf neuen Folgen wurden am 13. und 20. Februar in Doppelfolgen sowie am 27. Februar im Rahmen einer einzelnen Episode erstausgestrahlt. Der Sendestart lag jeweils am Samstagabend zwischen 22.00 Uhr und 22.30 Uhr.

Zum Auftakt schalteten 0,22 Millionen und 0,8 Prozent ab drei Jahren ein, was einem unterdurchschnittlichen Marktanteil entsprach. Mit 0,02 Millionen und 0,2 Prozent war das Interesse der 14- bis 49-Jährigen, die Begegnung zwischen Beltracchi und dem Schweizer Schauspieler Emil Steinberger («Die Schweizermacher») zu verfolgen, der sich zusammen mit seiner Frau Niccel malen ließ, noch geringer. Rund eine halbe Stunde später fanden sich trotz des späteren Sendeplatz 0,25 Millionen und 0,9 Prozent des Gesamtpublikums ein, um Katarina Witts Stillsitzen vor der Leinwand des Künstlers zu sehen. Auch bei den 14- bis 49-Jährigen wurden deutlich bessere Zahlen gemessen; 0,05 Millionen machten hier 0,5 Prozent aus.

Sieben Tage später lockte Hape Kerkeling 0,30 Millionen und 1,0 Prozent aller Fernsehenden zum Programm von 3sat. Bei den jüngeren Zuschauern generierten 0,07 Millionen ordentliche 0,6 Prozent. Mit Annette Dasch zogen die Zuschauerzahlen erneut an, als ab kurz nach 23.00 Uhr die vierte Folge von «Der Meisterfälscher» gezeigt wurde. 0,32 Millionen und 1,2 Prozent insgesamt sowie 0,09 Millionen und 0,9 Prozent im Alter zwischen 14 und 49 Jahren entsprachen dem ersten Ergebnis über dem Senderschnitt. Noch deutlich übertroffen wurde das Resultat, als Otto Waalkes am 27. Februar zu seinem Auftritt kam. Das Aufeinandertreffen mit Wolfgang Beltracchi interessierte 0,39 Millionen und 1,5 Prozent aus dem Gesamtpublikum, für die Jungen wurden 0,07 Millionen und 0,8 Prozent ausgewiesen.

Im Durchschnitt verfolgten 0,30 Millionen und 1,1 Prozent aller Fernsehenden die fünf Folgen der zweiten Staffel von «Der Meisterfälscher». Aus den Reihen der 14- bis 49-Jährigen interessierten sich 0,06 Millionen und 0,6 Prozent für die Sendung. Der Senderschnitt von 3sat belief sich in der vergangenen TV-Saison auf 1,1 Prozent für das Gesamtpublikum, bei den Jungen erreichte der Kulturkanal 0,6 Prozent Marktanteil. Zum Start der Staffel war das Interesse gering, nahm bei den späteren Ausstrahlungen aber stetig zu. Möchte 3sat dem Format eine dritte Staffel geben, bestände bei einer klügeren Programmierung und besseren Marketing im Vorfeld wohl das Potential für einen beachtlichen Erfolg.

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