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«Supergirl» und andere Stehauffiguren: Die Comeback-Comichelden

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Mit der «Supergirl»-Fernsehserie ist es einer einst vom Mainstream verschmähten Figur gelungen, Fuß zu fassen. Solche Comeback sind bei Superhelden jedoch keine Seltenheit.

Die CBS-Serie hat es «Supergirl» gelehrt, in die Herzen des Massenpublikums zu fliegen. Aber sie ist nicht die erste Realfilm-Flugstunde der blonden Superheldin. Bereits 1984 wurde die DC-Comicfigur zum Leben erweckt – wenngleich zu einem bedauerlichen Leben. Der britische Spielfilm «Supergirl» von Jeannot Szwarc wurde von der Presse gemeinhin verrissen, so bezeichnete ihn Kritikerpapst Roger Ebert als „Schande“, zudem heimste er zwei Nominierungen für die Goldene Himbeere ein. Bei einem Budget von 35 Millionen Dollar generierte der knallbunte Actionfilm mit Helen Slater, Peter O’Toole und Faye Dunaway weltweit bloß ein Einspiel von 14,3 Millionen Dollar.

Somit zählt das Projekt zu den größten Flops des Filmjahres '84 und zu einer langen Reihe von Filmen über weibliche Superhelden, die an den Kinokassen scheiterten. Dass Supergirl erst über 30 Jahre später eine zweite Chance erhält, als von einer Schauspielerin verkörperte Figur durch die Medienwelt zu spazieren, zeigt auch, wie übervorsichtig Hollywood mit Comicheldinnen umgeht. Denn die männlichen Helden bekommen rascher eine Gelegenheit, sich zu rehabilitieren: 2011 floppte das Ryan-Reynold-Vehikel «Green Lantern», und nicht nur das zahlende Publikum missachtete den Film, sondern auch ein Großteil der Kritiker. Trotzdem haben DC Comics und Warner Bros. bereits mitgeteilt, als Teil der anhaltenden Flutwelle von Superheldenfilme 2020 ein «Green Lantern»-Reboot veröffentlichen zu wollen.

Und schon jetzt feiert ein abseits der Comicseiten zunächst geschundener, von Ryan Reynolds gespielter Superheld mit seinem zweiten Anlauf satte Erfolge: Deadpool. Als Nebenfigur in «X-Men Origins: Wolverine» dem wenig comicaffinen Publikum vorgestellt, wurde diese Version der derben Marvel-Schöpfung von Fans harsch kritisiert. Die Gemeinsamkeiten mit der Comicvariante Deadpools sei im 2009 veröffentlichten Film lächerlich gering – und generell sei der komplette Film für die Katz. Bei IMDb hat der erste Wolverine-Soloausflug nur 6,7 von 10 Punkten, die Userwertung bei Rottentomatoes liegt sogar nur bei 59 Prozent. Doch all dies liegt nun hinter Reynolds und seinem scherzenden Comichelden: «Deadpool» räumt bei Kritikern und zahlenden Kinogängern ab, ein Sequel ist bereits bestätigt und mit mehr als 683 Millionen Dollar an den Kinokassen schlägt der ungewöhnlich tickende Schwertschwinger auch finanziell zahlreiche Werke aus etablierten Comicfilm-Franchises.

Und man darf keineswegs vergessen: Selbst Batman musste einst aus einem Tief gerettet werden. Nach «Batman & Robin» fiel es zahlreichen Kritikern und Filmfans schwer, den Gedanken an einen Batman-Realfilm weiterhin ernst zu nehmen. Doch dann kam Christopher Nolans Trilogie – und in wenigen Tagen wird Batman erneut neu auf der Leinwand interpretiert. Als Supermans Rivale in «Batman v Superman – Dawn of Justice». Die Karriere von Comicfiguren lässt sich also immer retten. Es ist stets nur eine Frage der Zeit. Und der Qualität.

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