Hintergrund

«The Messengers» läuten den Untergang ein

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Mit «The Messengers» wollte The CW 2015 den Untergang der Welt einläuten, nach mäßigen Kritiken und schlechten Quoten kam das Ende für die Serie jedoch schneller als für die Erde.

Im vergangenen Jahr startete auf dem amerikanischen Sender The CW die Serie «The Messengers», in der fünf Fremde außerordentliche Kräfte erhalten und fortan die Erde vor dem Untergang bewahren sollen. Bei den Zuschauern stieß der Mix aus Science-Fiction, Drama und Bibelkunde jedoch nur auf wenig Anklang und so gab der Heimatsender bereits nach drei ausgestrahlten Episoden bekannt, dass die Serie nach ihrer 13-teiligen ersten Staffel nicht verlängert wird. Früh sicherte sich jedoch die ProSiebenSat.1-Gruppe die Rechte an der Fernsehserie, nach den verhaltenen Kritiken und dem negativen Zuschauerecho aus den USA, war eine Ausstrahlung auf einem der beiden großen Sender quasi ausgeschlossen. Stattdessen startet die Serie am Montagabend um 21.15 Uhr auf ProSieben Maxx und wird fortan in Doppelfolgen ausgestrahlt.

Die Handlung


Fünf Fremde beobachten von verschiedenen Orten aus, wie ein mysteriöses Objekt vom Himmel fällt und begeben sich daraufhin auf die Suche nach diesem. Am Fundort eingetroffen, sendet der Himmelskörper einen sonderbaren Energieimpuls aus, der das Quintett in Ohnmacht fallen lässt. Nachdem die Protagonisten wieder aufwachen, stellen sie überrascht fest, dass sie nicht nur unversehrt sind, sondern auch, dass sie mit außergewöhnlichen Kräften gesegnet wurden. Dazu zählen beispielsweise Telepathie, heilende Phönix-Tränen oder übermenschliche Kraft. Jedoch sind die Momente nach dem Aufwachen für die Beteiligten alles andere als leicht, denn in ihrer direkten Umgebung erfahren sie Schmerz, Leid und Hass und zu allem Überfluss untersucht bereits das Militär den Vorfall.

Der Asteroid bringt jedoch weitaus mehr als die Kräfte mit, in seinem Inneren versteckte sich ein geheimnisvoller Mann, der überall wo er auftaucht den Tod hinterlässt. Schnell wird den Fünfen klar, dass sie ein Teil der bevorstehenden Apokalypse sind und dass der ominöse Mann der Teufel sein muss. Die Frage ist jedoch: Sind sie der Auslöser des Jüngsten Gerichts oder können sie es noch verhindern? Die neuen Boten der Apokalypse sind folglich nicht mehr nur gezwungen, den Untergang der Welt zu verhindern und den mysteriösen Mann zu finden, sondern auch die sieben wahren Engel der Apokalypse wieder zu vereinen, um so die Erde zu retten. Serientypisch tauchen dabei stetig neue Gegenspieler auf, ebenso bauen die Auserwählten sich ein kleines Netzwerk von Unterstützern auf, um im metaphorischen Kampf zwischen Himmel und Hölle zu bestehen.

Die Darsteller


Während sich über Jahre hinweg erfahrene Filmschauspieler weigerten, TV-Rollen anzunehmen, da sie dies als Abstieg betrachteten, erfuhr die Serienlandschaft in der vergangenen Dekade eine Revitalisierung. Inzwischen ist es keine Seltenheit mehr, dass erfahrene Leinwanddarsteller, Regisseure und Produzenten dem Kino, zumindest vorübergehend, den Rücken kehren und stattdessen TV-Serien drehen. Diese betonen dabei stets die Vorzüge des Serienformats, dass sie sich beispielsweise besser ausleben können oder dass mehr Zeit für die Erzählung der Geschichten zur Verfügung steht. Dabei entstehen häufig Synergien, so erhalten bekannte Darsteller interessante Rollen, Serien bekommen zusätzliche Aufmerksamkeit und Nachwuchsstars erhalten die Chance, sich in Ruhe zu entwickeln.

Auf all diese Faktoren verzichteten die Produzenten von «The Messengers» und besetzten die Rollen mit weitestgehend unbekannten Mimen, wobei das bekannteste Gesicht das der weiblichen Hauptrolle ist. Shantel VanSanten spielt die Figur der Wissenschaftlerin Vera Buckley. Ihre bisher wohl größte Rolle war ihr rund dreijähriges Engagement in der Serie «One Tree Hill» oder im Spielfilm «The Final Destination». Das frühe Ende von «The Messengers» wirkte sich jedoch nicht negativ auf ihre Karriere aus, sie blieb The CW treu und ist inzwischen als Patty Spivot in «The Flash» zu sehen.

Der Antagonist, der nur als Der Mann bekannt ist, wird von Diogo Morgado verkörpert. Zuvor war der Latino hauptsächlich in spanischsprachigen Seifenopern und einigen Nebenrollen zu sehen. Den ersten Hauch von Durchbruch hatte er mit einer weiteren Figur aus der Bibel, Jesus in «Son of God» auf FOX. Ironischerweise spielte er also einmal den Teufel und einmal den Sohn Gottes. Im Gegensatz zu VanSanten ergaben sich für Morgado nicht besonders viele Optionen nach dem Ende der Serie und so hatte er lediglich zwei Auftritte in «CSI: Cyber» und einem Fernsehfilm. Ähnlich wie Morgado erging es auch dem übrigen Main-Cast, der aus JD Pardo, Jon Fletcher, Sofia Black-D’Elia und dem Jungstar Joel Courtney bestand. Sie alle fanden nach dem Ende nur noch Platz in Nebenrollen von kleineren Serien oder Filmproduktionen.

Das Konzept, primär auf junge und weniger bekannte Gesichter zu setzen, zahlte sich für The CW nicht aus. Auch wenn junge Darsteller günstiger sind als arrivierte Stars, wurde das gesparte Geld scheinbar nicht in die Drehbuchautoren investiert. Denn trotz der interessanten Prämisse der drohenden Apokalypse, blieben die Zuschauer fern und die Kritiken fielen zum Großteil negativ aus.

Die Kritiken


Mario Giglio von Serienjunkies.de zeigte sich nach der Premierenepisode durchaus gespannt auf weitere Folgen: „Ob die Serie die Spannung halten kann und interessante Antworten auf die Fragen bietet, wird sich in den nächsten Wochen zeigen. Was den Piloten angeht, wurde jedoch einiges richtig gemacht. Amen!“

Deutlich verhaltener fiel die Kritik von Variety-Kritiker Brian Lowry aus: „Trotzdem, so konstruiert – in einem Piloten geschrieben von Eoghan O’Donell, gedreht von Stephen Williams und beaufsichtig vom «Revenge»-Veteran Trey Callaway – «The Messengers» ist eines dieser andeuteten Konstrukte, das mehr Skepsis als Begeisterung hervorruft, zunächst wenig über die Natur der Gefahr preisgibt oder was zur Verhinderung dieser unternommen werden muss und dabei die Darsteller ohne große Vorstellung einführt.“

David Wiegand vom San Francisco Chronicle fasste seine Meinung eindeutig zusammen: „Früher waren bestimmte Serien wie «Arrow», «The Originals» und «The Flash» die Ausnahme der CW-Regel. Mit «The Messengers» kehrt das Network zurück zu seinen zweitklassigen Wurzeln.“

Ob die Serie hierzulande besser ankommt als im Heimatland oder wer sich sein eigenes Bild von «The Messengers» machen will, hat dazu immer montags ab 21.15 Uhr auf ProSieben Maxx die Möglichkeit.

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