Popcorn & Rollenwechsel

Der gute Klang des Schlechten

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Oft genug kommt es vor, dass ein Soundtrack den eigentlichen Film weit, weit hinter sich lässt. Wir haben die besten Beispiele.

Egal, welche negative «Batman v Superman: Dawn of Justice»-Kritik man im Netz aufruft. Drei Dinge sind nahezu garantiert: In den Kommentaren wird die Integrität des Verfassers angezweifelt. Die wenigen Szenen mit Wonder Woman werden in der Review positiv herausgestellt. Und auch der Score wird positiv besprochen. Bei mir ging die Liebe für die Kompositionen von Hans Zimmer und Junkie XL sogar so weit, dass ich mir das Soundtrackalbum in der Limited Edition gekauft habe – und das, obwohl Zack Snyders grimmiges Superheldentreffen in meinem Ansehen mit größer werdendem Abstand immer weiter sinkt.

Solche Fälle sind leider (oder zum Glück?) keine Seltenheit. Es passiert doch ziemlich oft, dass ein Komponist einen misslungenen Film vor sich hatte, und dann mit Willenskraft, Einfallsreichtum und gelegentlich auch mit einem tolldreisten Mangel an Subtilität einen guten Score draufklatschte. Allein Hans Zimmer hat mit seiner Klanggewalt diverse magere Filme aufgebessert. Neben der schockierend drögen und lahmen Angelegenheit, die «Batman v Superman» darstellt, ist auch ein weiterer Superheldenfilm seiner Zimmer-Musik weit unterlegen: Der konfuse, überfrachtete und teils lächerliche «The Amazing Spider-Man 2: Rise of Electro», den Hans Zimmer gemeinsam mit befreundeten Musikern mit einer wilden, übertriebenen, aber mutigen Klangtapete versehen hat.

Darüber hinaus ist nahezu das einzige gute an «Chappie» der kräftig dröhnende, kühle Elektrosound, den Hans Zimmer über die nervigen Sorgen dummer Figuren legt, und welchen Film auch immer der Oscar-Preisträger gesehen hat, als er die Musik zu «Illuminati» verfasste – er war wohl weitaus aufregender als Ron Howards gemäßigte Buchadaption.

Doch nicht nur Hans Zimmer weiß, wie man magere Filme gut klingen lässt: Michael Giacchino zauberte für den strunzdämlichen «Cars 2» eine tolle Mischung aus coolem Surferrock und typischem Agentenfilmsound, und auch wenn Pixars Abenteuerfilm «Merida – Legende der Highlands» im Vergleich zum Autostreifen in Ordnung war, so reicht die Schottlandmär längst nicht an Patrick Doyles unvergessliche Kompositionen heran, die den mit Bärenslapstick verwässerten Film begleiten.

Und dann wären da natürlich noch Dutzende von Filmen, bei denen offenbar mehr Geld für eine gute Song-Zusammenstellung ausgegeben, als Denkarbeit ins Skript gesteckt wurde. «Fifty Shades of Grey» etwa hat angeödete Schauspieler zu bieten, ein gähnend langweiliges Drehbuch, einen zahnlosen Score von Danny Elfman – aber die Lieder im Film haben was. Sie passen zwar selten zur Story, aber im Radio oder als Schallberieselung beim Arbeiten sind sie gut. Und bei «Noch mehr American Graffiti» ist die Qualität des Soundtracks gegenüber dem preisgünstigen Original ungefähr so stark gestiegen, wie die filmische Qualität gesunken ist. Das muss man erst einmal hinkriegen!

Doch auf diese Beispiele will ich es nicht beruhen lassen. Also, liebe Kommentatoren: Statt nachfolgend meine Meinung über «Batman v Superman» oder «Merida» zu attackieren (darüber kann man ja woanders debattieren), bringt lieber weitere Beispiele und lasst uns hier die ultimative Sammlung mieser Filme mit toller Musik erstellen!

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