US-Check

O.J.Simpson – Das Urteil: Hammer-Quoten für die «Crime Story»

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Die Kritiker und Fans überschlagen sich. Die neue Anthologie-Serie von Ryan Murphy ist ein Hit. Zahlen und Fakten zum Mega-Format.

Wie hat's uns gefallen?

FX hat gut daran getan, diesen Stoff in der ersten Staffel seiner neuen Anthologie-Serie «American Crime Story» noch einmal zu erzählen. Weil er spannend, dramatisch, polarisierend und nicht zuletzt relevant für die amerikanische Gegenwart ist. Dabei ist der Serie zumindest im Piloten eine angenehme Balance zwischen einer harten, fast journalistischen Aufarbeitung und einer stimmig-unterhaltsamen Rückschau auf eines der polarisierendsten und spannendsten Water-Cooler-Ereignisse im Amerika der neunziger Jahre gelungen.
Unser Autor Julian Miller in der Kritik zur neuen US-Serie
Starke Quoten, eine User-Bewertung von 97 Prozent Zustimmung beim Portal RottenTomatoes. Diese Bilanz haben nur ganz ganz wenige US-Formate nach ihrer ersten Saison. Vor wenigen Tagen brachte der amerikanische Kabelsender FX seinen Neustart «American Crime Story» vorläufig zu Ende. Wie schon in «American Horror Story» erzählt Ryan Murphy darin mit festem Cast unterschiedliche Kriminalfälle – in der ersten Staffel die Geschehnisse rund um den angeklagten Footballer O.J. Simpson. Dabei konzentrierten sich die Autoren aber auch darauf, wie der Ex-Sportler während des Prozesses öffentlich vorverurteilt wurde – weshalb der Beiname der Staffel auf «The People vs. O.J.Simpson» fiel.

Mit 5,11 Millionen Zuschauern startete das Format im Mutterland äußerst stark und auch die noch erreichten 3,89 Millionen bei der zweiten Episode Anfang Februar konnten sich wahrlich sehen lassen. FX spielte somit mittwochs in der Liga der ganz großen Sender mit. Das sollte sich übrigens auch im weiteren Verlauf der insgesamt zehnteiligen Staffel nicht mehr ändern. Die dritte Folge kam in den USA noch auf 3,33 Millionen Zuschauer, in der vierten Woche waren rund drei Millionen Fans dabei. 2,72 Millionen Krimifans verfolgten die fünfte Episode, die eine Art Wendepunkt war.

Danach schnellten die Werte wieder nach oben; sie lagen in den drei folgenden Wochen bei zwischen 2,89 und 3,00 Millionen Zusehenden. Am 29. März, eine Woche vor dem Finale, ging es mit 2,76 Millionen Zuschauern wieder ein kleines Stück bergab, ehe sich das Staffelfinale letztlich auf 3,27 Millionen Fans und somit das beste Ergebnis seit mehreren Wochen steigerte. Mit den Quoten wird man bei FX also sehr zufrieden sein; zumal man ähnliche Verläufe regelmäßig auch von «American Horror Story», dem weiterhin heißesten Eisen des Kanals, kennt.

Entsprechend überrascht es ein bisschen, dass sich noch niemand von FX hat durchringen können, eine offizielle Verlängerung auszusprechen. Eine zweite Staffel sollte grundsätzlich aber nur Formsache sein – nicht zuletzt, um die Konkurrenz von NBC auch unter Druck zu setzen. Dort will man mit «Law & Order: True Crime» nun ein ziemlich ähnliches Format auflegen.

Und in Deutschland?


Deutsche Fans müssen sich derweil noch etwas gedulden – was komisch ist. Normalerweise kommen heiße US-Serien inzwischen ziemlich schnell ins Pay-TV oder zu Streaming-Diensten. Dass dies bei «American Crime Story» nicht der Fall ist und es aktuell auch keine Anzeichen dafür gibt, dass sich das in den nächsten Tagen ändert, könnte an den beteiligten Firmen liegen. Produziert wird die Serie von Ryan Murphy Productions in Zusammenarbeit mit FOX21, FX Productions und 20th Century Fox. Durch bestehende Output-Verträge dürfte somit die ProSiebenSat.1-Gruppe ein Vorgriffsrecht auf das Format haben. Für große Sender ist das vorliegende Thema aber viel zu speziell – es ist nicht anzunehmen, dass ProSiebenSat.1 das Format in Kürze auf einem reichweitenstarken Kanal abspielen will. Deshalb könnte derzeit dieser luftleere Raum entstanden sein. Streaming-Dienste wie Netflix dürfen vermutlich erst nach Ablauf einer gewissen zeitlichen Frist, vermutlich Ende dieses Jahres, auf die Serie zugreifen.

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