Bereits die erste Folge im laufenden Jahr am 5. Januar setzte ein deutliches Ausrufezeichen. Direkt 1,64 Millionen Zuschauer schalteten ein – sofort die zweithöchste Reichweite 2016. In der Folgewoche kamen direkt nochmal 1,61 Millionen Zuschauer zusammen. Beide Male generierte «Goodbye Deutschland» gute 5,5 Prozent Marktanteil beim Gesamtpublikum. In der werberelevanten Zielgruppe standen unterdessen tolle 8,0 und 8,3 Prozent Marktanteil zu Buche – der VOX-Senderschnitt in Höhe von 6,7 Prozent war mit solchen Werten nicht mal ansatzweise ein Problem.

Am 26. Januar steigerte sich die Auswanderer-Doku sogar auf 1,67 Millionen Zuschauer und markierte damit die höchste Reichweite des Jahres. Nur in den Marktanteilen wollte sich das nicht ausdrücken. Beim Gesamtpublikum standen trotzdem noch schöne 5,7 Prozent zu Buche, bei den 14- bis 49-Jährigen waren es allerdings nur 7,4 Prozent. Damit lag die reichweitenstärkste Folge bei den Umworbenen unter dem Durchschnitt der Sendung. Eine mögliche Erklärung: an diesem Abend waren die Serien bei RTL und ProSieben («CSI» bzw. «Simpsons») etwas stärker als üblich.
Doch danach fiel «Goodbye Deutschland» in ein drei Wochen andauerndes Tief. Nach der hohen Reichweite vom 26. Januar kämpfte die Doku drei Mal hintereinander mit der Millionen-Marke und fiel am 9. Februar sogar unter diese Grenze. Mit 0,96 Millionen ab drei und 0,47 Millionen zwischen 14 und 49 markierten die Auswanderer bei VOX im betrachteten Zeitraum in beiden Gruppen ein Tief. Der Grund ist schnell gefunden: lief «Goodbye Deutschland» im Januar noch um 20.15 Uhr, schob VOX das Format ab Februar auf die zweite Primetime. Gegen 22 Uhr startete die Doku von nun an.

Die sinkenden Reichweiten sind dementsprechend keine Überraschung, doch die gleichzeitig fallenden Marktanteile sind recht untypisch. In aller Regel steigen diese im Falle einer Ausstrahlung zu späterer Stunde aufgrund der insgesamt schwächeren Konkurrenz. Doch «Goodbye Deutschland» verzeichnete drei Wochen lang nur Werte unter dem Durchschnitt der Sendung und musste sogar ein Tief in Höhe von 6,1 Prozent hinnehmen, das sogar unter dem Senderschnitt lag. Auf der Suche nach dem Grund für diesen niedrigen Wert vom 9. Februar stoßen wir schnell auf ein zeitgleich ablaufendes DFB-Pokalspiel zwischen Stuttgart und Dortmund. Ebenfalls ein großes Problem in diesen Wochen: der schwache Vorlauf in Form der VOX-Reihe «Ewige Helden», das meistens mit dem Senderschnitt zu kämpfen hatte.
Doch die Werte von «Goodbye Deutschland» pendelten sich danach wieder ein, auch wenn die hohen Werte der 20.15-Uhr-Ausstrahlungen in die Ferne rückten. 1,10 bis 1,35 Millionen schalteten zwischen dem 23. Februar und dem 22. März ein; in der werberelevanten Zielgruppe verzeichnete die Sendung mit starken 8,6 Prozent sogar ihr 2016er-Hoch. Nach dem Ende von «Ewige Helden» rückte «Goodbye Deutschland» dann auch wieder auf den begehrten 20.15-Uhr-Sendeplatz und zeigte in den zwei Folgewochen erneut, welches Potenzial es besitzt. Am 29. März und 5. April standen zwei Mal 1,46 Millionen Zuschauer auf dem Papier, wobei bei den 14- bis 49-Jährigen schöne 8,0 und 8,6 Prozent Marktanteil heraussprangen. Der Clou an der Geschichte: am 29. März behauptete sich «Goodbye Deutschland» – ganz im Gegensatz zum DFB-Pokalspiel im Februar – gegen die scheinbare Übermacht des Länderspiels Deutschland gegen Italien, das zeitgleich über 35 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen verbuchte. Ergo: in der Primetime besteht die Auswanderer-Doku auch unter widrigsten Umständen.

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