Ein Bericht der ‚Süddeutschen Zeitung‘ über die KEF-Prüfung der öffentlich-rechtlichen Anstalten sorgte in den vergangenen Tagen für Rummel im Medienjournalismus: Laut Angaben der KEF, die ARD und ZDF auf ihre Wirtschaftlichkeit prüfte, würden sie nur 40 Prozent ihres Gesamtaufwands in Programmausgaben stecken. Dies rief unter anderem die Sprecherin für Medien der Grünen-Bundestagsfraktion, Tabea Rößner, auf den Plan. Sie warf ARD und ZDF Fehlkalkulation vor. Schließlich sollte mehr der aus dem Rundfunkbeitrag generierten Einnahmen wieder ins Programm gesteckt werden.
Laut Prof. Dr. Karola Wille, ARD-Vorsitzende und Intendantin des MDR, sind die Angaben der KEF jedoch missverständlich. Wille gab auf einer Pressekonferenz der ARD zu Protokoll, dass die KEF unter Programmaufwendung nur jene Ausgaben zählt, die in Löhne für freie Mitarbeiter fließen. Auch nach außen gegebene Produktionsaufträge seien darin eingeschlossen. Die in Programminhalte resultierenden Ausgaben an festangestellte Mitarbeiter würden dabei hingegen nicht berücksichtigt.
Eine weitere wirtschaftliche Frage bleibt derweil ungeklärt, nämlich die hinsichtlich einer höheren Transparenz bei den Ausgaben der ARD für Bundesligarechte. Volker Herres, Programmdirektor des Ersten, erklärte, dass er das Interesse an höherer Transparenz nachvollziehen könnte, dieses aber im Spannungsfeld zur hohen Konkurrenz in diesem Programmsektor stünde. Offenlegungen würden den Mitbewerbern einen unerwünschten Vorteil geben. Herres versicherte allerdings, dass sich das Erste nicht in Unkosten stürzen würde: Die Bundesligarechte würden aus einem festgelegten Topf für Sportlizenzen gezahlt. Sollte die Bundesliga kostspieliger als erwartet werden, so müsste die ARD, sofern sie weiter mitbietet, auf andere Sportrechte verzichten.
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