
Seit vier Wochen läuft das Pflaume-Quiz inzwischen wieder im ARD-Vorprogramm und zunächst schien die Hürde nach dem leicht enttäuschenden Vorgänger-Format recht hoch, um wieder auf die im Januar und Februar nach vielen Jahren erstmals wieder kennengelernten «Gefragt - Gejagt»-Topwerte zu verweisen: Mit 2,13 Millionen Zuschauern gingen im Mittel der ersten Woche 11,7 Prozent des Gesamtpublikums und 5,6 Prozent der 14- bis 49-Jährigen einher. Die 18-Uhr-«SOKO»s gelangten derweil auf deutlich bessere Marktanteile zwischen 18 und 19 Prozent bei stets deutlich mehr als drei Millionen Fernsehenden, waren also ein gutes Stück erfolgreicher. Etwas anders sah es bei den jüngeren Zuschauern aus, wo im Bestfall nur 5,0 Prozent auf der Uhr standen, an schlechteren Tagen auch schon mal nur zwei bis drei Prozent.

Wer nun von Pflaume jedoch erwartete, weiterhin im Sauseschritt vorzupreschen und die Konkurrenz förmlich niederzuwalzen, sah sich Mitte April getäuscht: Beim Gesamtpublikum blieb man zwar weitgehend stabil, bei den 14- bis 49-Jährigen kamen allerdings drei der fünf Folgen nicht einmal auf fünf Prozent Marktanteil. Mit Abstand am stärksten schnitt die Donnerstagsepisode ab, die insgesamt mit 15,5 Prozent einen neuen Allzeit-Rekord verbuchte und an einem schlechten «SOKO»-Tag ganz nahe an das ZDF hätte heranrücken können - hier aber präsentierte sich das Format aus Stuttgart mit 17,9 Prozent bei 3,03 Millionen stark und hielt somit die Stellung. Bemerkenswert: Ihren schwächsten Tag erwischte die Krimireihe hier mit "nur" 16,5 Prozent am Dienstag - wo Das Erste ausnahmsweise mal nicht das Quiz zeigte, sondern ein mit 10,6 Prozent bei 2,16 Millionen bestenfalls mäßig erfolgreiches Frauenfußball-Länderspiel. Beim jungen Publikum lag die ARD auch diesmal wieder mit derselben Selbstverständlichkeit vor dem ZDF, wie es insgesamt andersrum ausschaute.

Alles in allem scheint es derzeit, als könnten Quiz und Krimi im öffentlich-rechtlichen Fernsehen problemlos koexistieren, ohne dass eines der beiden Konzepte das andere aus Sicht der Quoten kannibalisiert. Betrachtet man die Werte längerfristig, lassen sich hingegen schon leichte Verluste der «SOKO»-Serien ausmachen, denn noch vor ein bis zwei Jahren erreichten sie häufiger mal rund 20 Prozent aller Fernsehenden ab drei Jahren. Hierzu sei allerdings angemerkt, dass einige Ableger derzeit nur mit Reruns aufwarten - was bei ihrem Publikum erfahrungsgemäß kein allzu großes Konsumhemmnis darstellt, zumindest leichte Abschläge aber durchaus erklären kann. Viel mehr sprechen die Zahlen dafür, dass die Quizshows sukzessive Publikum entweder den Privaten wegnehmen oder neue Fernsehende erschließen, die zuvor dem TV um diese Zeit den Rücken gekehrt hatten - denn blicken wir mal in die triste Quotenwüste von vor zwei Jahren, lag Das Erste damals gerade einmal bei rund der Hälfte der derzeitigen Werte, das ZDF war aber bei weitem nicht so viel stärker frequentiert, dass sich seriös von einem 1:1-Transfer sprechen ließe.
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23.04.2016 15:28 Uhr 1