So schnell kann es in der heutigen Mediengesellschaft gehen. Nach «SZ»-Informationen muss Josef Andorfer, Geschäftsführer von «RTL II», zum 1. Februar seinen Platz räumen. Hauptgrund dafür sind wohl die zuletzt sinkenden Quoten und das für die Werbewirtschaft teilweise "schlechte Programmumfeld".
Der «RTL II»-Vermarkter «El Cartel» hatte bereits Anfang des Jahres beklagt, dass Sendungen wie «Big Brother» ein schlechtes Umfeld für Werbepartner darstellen würden. Doch gerade Andorfer ist als großer Freund von Reality-Shows bekannt, starteten unter ihm doch Formate wie «Frauentausch», «Die Super-Mamas», oder die Mutter aller Real-Life-Formate «Big Brother», die im März in die sechste und auf vier Jahre angesetzte Staffel gehen soll.
Weiter geht aus dem Bericht hervor, dass RTL 2 mit 67 Millionen Euro Gewinn vor Steuern das Ziel von 75 Millionen Euro im Jahr 2004 deutlich verfehlt habe.
Bei den Gesellschaftern soll der Name Andorfer also schon Geschichte sein. Doch der Wunschkandidat für den Chefsessel in München, Andreas Bartl, der die Position des Geschäftsführers bei Kabel 1 bekleidet, sagte ab. Vorerst wird Jochen Starke die Geschäftsführung übernehmen, der bisher kaufmännischer Leiter des Senders ist.
Welche Konsequenzen dies für die in fünf Wochen anlaufende Staffel von «Big Brother» hat, ist bisher noch nicht abzusehen. Eines dürfte aber feststehen: Nochmals einer Geschäftsführer zu finden, der so schonungslos hinter Reality-Formaten steht wie Andorfer, wird schwierig, wenn nicht gar unmöglich.
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