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Schluss: Mateschitz macht Servus TV zu

von   |  4 Kommentare

Nach sieben Jahren mit hohen Investitionen blieben die Erfolge in Sachen Quote weitgehend aus. Trotz laufender Rechteverträge und jüngsten Neuzukäufen, wandert Servus TV auf den TV-Friedhof.

Dieses TV-Aus kommt ziemlich überraschend: Am Dienstagvormittag ließ der zu Red Bull gehörende TV-Sender Servus TV die Bombe platzen. „Obwohl wir Jahr für Jahr einen nahezu dreistelligen Millionenbetrag in Servus TV investiert haben, lässt sieben Jahre nach Einführung die aktuelle Markt- und Wettbewerbssituation keine wirklich positive Entwicklung erwarten.“ Entsprechend sei der Sender für das Unternehmen untragbar geworden und soll komplett eingestellt werden.

„Die Veränderungen am globalen Medienmarkt bestärken uns in dieser Entscheidung, weil digitale Angebote die klassischen, linearen Programme verdrängen“, heißt es weiter. Schon zuletzt hatte das Unternehmen mit diesem Verweis die Verzögerungen des Starts eines weiteren Red-Bull-Senders erklärt. In Deutschland konnte sich Servus TV trotz des Zugpferds Deutsche Eishockey Liga (DEL) nie wirklich durchsetzen. Man pendelte sich zuletzt bei rund 0,2 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe ein. Die DEL, großer Hoffnungsträger von einst, blieb mit am Ende unter 200.000 Zuschauern pro Live-Übertragung klar hinter den Erwartungen zurück – und dürfte für das Unternehmen ein klares Minusgeschäft gewesen sein.

Die Eishockey Liga wandert ab Herbst nun ins Angebot der Deutschen Telekom, mindestens 40 Spiele wird es darüber hinaus auch im Free-TV bei Sport1 zu sehen geben. In Österreich ist die Lage da schon komplizierter. Erst kürzlich erwarb Servus TV dort die Rechte an der MotoGP-Serie und holte Alex Hofmann von Eurosport in sein Team. Auch die erste österreichische Eishockeyliga war seit einigen Jahren bei Servus TV zu sehen. Der Vertrag wurde kürzlich bis 2019 verlängert, mit einer Option auf weitere zwei Jahre. Zuletzt hatte aber auch Sky hier einen Pay-TV-Deal eingetütet – und wird nun offenkundig vom Servus TV-Aus profitieren.

Zu Ende gehen werden damit auch die von Kritikern durchaus gelobten Talkshows am Abend, etwa «Sport & Talk im Hangar 7», das hierzulande aber meist nicht messbare Zuschauerzahlen einfuhr. Ebenso erging es auch dem Versuch mit «Servus am Morgen» ein eigenes Frühstücksfernsehen für die Alpen-Region zu etablieren. Die unter anderem von Thomas Ohrner moderierte Sendung wurde in Deutschland schnell wieder gekippt, in Österreich lief sie weiter.

Schlagzeilen machte der Sender zuletzt durchaus noch: Anfang 2016 bestellte man eine neue Comedy-Show mit Ingolf Lück – und benannte nach dem Weggang des langjährigen Senderchefs Martin Blank sogar einen Nachfolger auf dem Chefsessel. Ferdinand Wegschneider wurde als neuer Boss vorgestellt. „Bis auf weiteres“, so heißt es, gehe der Sendebetrieb von Servus TV uneingeschränkt weiter.

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Es gibt 4 Kommentare zum Artikel
Blue7
03.05.2016 13:05 Uhr 1
Laut den Kollegen von DWDL.de und einem Zitat aus der Salzbuger Zeitung ist Ende Juni schluss
Vittel
03.05.2016 13:57 Uhr 2
Dreistelliger Millionenbetrag pro Jahr für so einen TV Sender?

Kann ich nicht so recht glauben, zeigt aber wie überholt die Zeit für solche Spartensender ist.

Ich denke, dass wir in den nächsten Jahren noch so einige Senderkonsolidierungen erleben werden.
Manuel Weis
03.05.2016 14:18 Uhr 3
Naja, schau dir mal die Eigenproduktionen an (inklusive Übertragungen von Events wie dem Wings of Life-Run). Die waren alles andere als billig. Hinzukommen Lizenzkosten für Dokus - und das alles quasi fast ohne Werbeauslastung.
Nr27
03.05.2016 17:42 Uhr 4
Sehr schade, da fallen mir spontan mehrere Dutzend Sender ein, die ich lieber im Nirvana verschwinden sehen wollen würde. Servus TV hat viele gute Filme gebracht, die in den anderen Sendern entweder gar nicht oder nur im Nachtprogramm zum Zuge kommen, dazu hochwertige Dokus und ein paar gute internationale Serien, teils sogar als deutschsprachige Free-TV-Premiere ("Hell on Wheels", "Braquo"). Gerade um "Hell on Wheels" schade, da ich nicht wirklich sehe, daß die Serie bei einem anderen Free-TV-Sender landen könnte ("Braquo" könnte man sich ob der Herkunft natürlich bei Arte vorstellen) ...
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