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Zum Auftakt am Montag wusste der Neustart vor allem in der werberelevanten Zielgruppe zu begeistern und generierte mit 13,5 Prozent bei 0,35 Millionen auf Anhieb einen Marktanteil, der beinahe fünf Prozentpunkte oberhalb der Sendernorm rangierte. Beim Gesamtpublikum lief es nicht ganz so spektakulär, was jedoch keinesfalls in Richtung mäßiger Einschaltquoten gedeutet werden sollte: Die hier erreichten 10,9 Prozent bei 0,93 Millionen waren ebenfalls weit oberhalb des Normalniveaus von Sat.1 anzusiedeln. Bemerkenswerter Nebeneffekt: Während die beiden zuvor gezeigten «Auf Streife»-Folgen der direkten Scripted-Reality-Konkurrenz von RTL zumindest in der Zielgruppe mit 11,6 und 10,1 Prozent recht deutlich unterlegen waren, schlug das Team aus Berlin die «Verdachtsfälle» nicht nur, sondern bewirkte überdies, dass der Dauerbrenner der Kölner mit 12,5 Prozent knapp unter den Senderschnitt rutschte.
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Auch die dritte Folge ließ keinen eindeutigen Trend nach oben oder unten erkennen: Während die Berliner hinsichtlich der Marktanteile in beiden wichtigen Konsumentengruppen auf 12,1 bzw. 11,9 Prozent zulegten, waren die Reichweiten im Vergleich zum Dienstag jeweils leicht rückläufig. Insgesamt sahen 1,11 Millionen Menschen zu, wovon 0,32 Millionen der klassischen werberelevanten Zielgruppe angehörten. Zumindest bei den jüngeren Zuschauern wäre an diesem Tag wohl etwas mehr drin gewesen, verzeichnete «Auf Streife» zuvor doch noch wunderbare 15,6 und 13,1 Prozent. «Verdachtsfälle» ergraute parallel hierzu wieder merklich und hatte sich mit 12,5 Prozent der jungen Zuschauer zu begnügen, während man insgesamt mit weit unter einer Million sogar dem auf Streife befindlichen Konkurrenten klar das Feld überlassen musste.
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Damit schlägt sich «Auf Streife - Berlin» bis dato sehr respektabel und weiß mindestens an das Niveau von «Anwälte im Einsatz» um 16 Uhr anzuknüpfen, das zuletzt meist an der Schwelle zwischen Ein- und Zweistelligkeit stand, in seinen beiden letzten Ausstrahlungswochen vor der Pause allerdings häufig sehr gute Werte verbuchte. Positive Auswirkungen auf das anschließend um 17 Uhr ausgestrahlte «Mein dunkles Geheimnis» hat der neueste Erfolg allerdings noch nicht, weiterhin fährt diese Scripted-Reality mehrheitlich einstellige Marktanteile ein. Möglich also, dass der Sender bald sogar auf den kompletten «Auf Streife»-Overkill setzt, schließlich kommen die um 18 Uhr präsentierten Spezialisten zumindest beim jüngeren Publikum ebenfalls sehr, sehr gut an. Fünf Stunden für ein einziges Format und seine Ableger am Nachmittag? Bedenkt man, dass es derzeit schon vier sind, erscheint dies alles andere als illusorisch - so gruselig es sich für Menschen mit einem idealistischen Blick aufs TV-Business auch anhören mag.
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