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Die Kleinen: Super RTL, oder: Ein Sender behauptet sich gegen neue Konkurrenz

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Der Sender muss dem sich ändernden Markt Tribut zollen. Dass man zuletzt die Marktführung bei den Kindern übernahm, stimmt zuversichtlich. Mehr Probleme machen da die Erwachsenen.

Rund 40 Prozent Marktanteil generieren die Sender abseits der großen Vollprogramme Tag für Tag - Tendenz zunehmend. Der Markt der Kleinen ist längst ebenso attraktiv wie umkämpft. Und neue Sender stehen schon in den Startlöchern. In dieser Serie checken wir die Lage der "Kleinen" - und bieten einen Ausblick auf die Zukunft. Diesmal geht es um einen "Kleinen", der schon älter ist als sein Publikum den Tag über.

Hard Facts:


Der Sender nahm im April 1995 seinen Betrieb auf und war in diesen 21 Jahren fast durchgehend Marktführer in der für ihn besonders wichtigen Gruppe der 3- bis 13-jährigen Kinder. Betrieben wird der Kanal quasi zu fast gleichen Teilen von einem Tochterunternehmen der RTL-Gruppe und von BVI Telev. Investments, das zum Disney-Konzern gehört.

Die größten Hits:


Einst gelang Super RTL mit der Pannenshow «Upps», die immer donnerstags lief, ein riesiger Coup. Die Quoten lagen eine ganze Zeit lang weit über Senderschnitt – und waren so stark, dass sogar das große RTL einen Ableger des Formats für seine Late-Prime am Samstag entwickelte. Auch «Once Upon a Time», eine Märchenserie des Disney-Konzerns, bescherte dem Kanal eine Zeit lang sehr gute Werte am Mittwochabend. Hier wurden mitunter über vier Prozent Marktanteil eingefahren. In der vorderen TV-Liga spielte der Kanal zuletzt des Öfteren auch mit Familienfilmen am Freitag – oder mit Wiederholungen von Julia Leischiks «Vermisst» am Donnerstag.

Die jüngsten Flops:


Der Versuch, hochwertige Drama-Serien aus den Paketdeals der RTL-Gruppe bei Super RTL unterzubringen, scheiterte regelmäßig. So ließ das Super RTL-Publikum nicht nur «Scandal», die international gelobte Shonda Rhimes-Serie links liegen, sondern auch die Soap «Dallas», deren ausstehende Folgen noch auf einen Sendeplatz warten. Dass es nicht gelungen ist, mit Super RTL eine Abspielstation für junge Mädels zu machen, zeigten auch die Versuche den US-Hit «Pretty Little Liars» dort zu etablieren. Auch «Glee», auf das der Sender massiv stolz war, funktionierte nur kurze Zeit – und fristete dann ein bedauerliches Dasein.

Hinter den Kulissen:


Die Aufgaben auf oberster Ebene teilen sich seit Jahren Claude Schmit als Geschäftsführer des Senders und Carsten Göttel als Programmboss.

Alles auf die Quote:


Geht man nach dem Jahresmarktanteil beim Gesamtpublikum, so verzeichnete Super RTL früh ein rasantes Wachstum. 1998 landete man mit im Schnitt 2,9 Prozent beim bisher besten Ergebnis – und hielt sich bis 2001 auch recht stabil bei 2,8 Prozent. Mit Ausnahme von 2002 blieb SuperRTL bis 2007 immer bei mehr als zweieinhalb Prozent. Die zunehmende Fragmentierung machte dem Sender zuletzt zu schaffen. 2015 landete man bei 1,8 Prozent – und steigerte sich damit um ein Zehntel gegenüber 2014, das bisher das schwächste Jahr von SuperRTL war. Auch bei den 3- bis 13-Jährigen muss man den neuen Sendern Tribut zollen. 2015 war hier mit 19,3 Prozent das schwächste Jahr. 2005 kam der Kanal in dieser Gruppe (allerdings in gänzlich anderem Umfeld) noch auf über 30 Prozent.

Was bringt die Zukunft?


SuperRTL wird künftig sicherlich kein einfacheres Spiel haben. Der Kindermarkt ist heute so hart umkämpft wie nie. Dass man zuletzt die Marktführung zurück eroberte und seit Monaten vor dem KiKA liegt, ist eine ziemliche Überraschung - und stimmt in diesem Bereich mehr als zuversichtlich. In der Primetime setzt man inzwischen fast ausschließlich alte RTL-Ware ein; nicht zuletzt, weil neue Folgen frischer Serien sich zuletzt nicht als Zugpferd entpuppten. Mit dem im Juni startenden RTLplus steht die nächste Konkurrenz aber schon in den Startlöchern. Es scheint also in der Primetime und bei den klassisch Umworbenen eher bergab, denn wieder bergauf zu gehen.

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