Das Prickeln fehlt
Mal was anderes für den Sender CBS war «Supergirl» fraglos - eine weibliche Heldin, eine jüngere Publikumsansprache. Auch wenn das Ergebnis alles andere als Qualitätsware war, Mut konnte man CBS nicht absprechen. Jetzt ist «Supergirl» abgeschoben zum kleinen The CW und CBS geht wieder auf Nummer-Sicher. Fraglos, die neue Weatherly-Serie «Bull», vielleicht auch das neue Heigl-Format und eventuell sogar die Kevin-James-Sitcom, haben gute Chancen auf starke Zuschauerzahlen. Und die deutschen Sender können sich auf Seriennachschub freuen. Das Prickeln, das man noch vor zehn Jahren kannte, lösen diese CBS-Produktionen aber irgendwie nicht mehr aus. Und das gilt auch für das gesamte CBS-Programm, das aus 20 wiederkehrenden Shows besteht.Kurz kommentiert von Manuel Weis
Und nicht nur das: Einer der wichtigsten Neustarts der kommenden Saison, die Gerichtsserie «Bull» wartet mit dem ehemaligen «NCIS»-Liebling Michael Weatherly auf, der in diesen Tagen seinen letzten Auftritt in seiner bisherigen Rolle als Toni DiNozzo hat. Ganz zufällig wird das neue «Bull» ab Herbst auch den Sendeplatz hinter Quotenking «NCIS» bekommen – und auch die Promo im Vorfeld wird sich wohl massiv auf Weatherly konzentrieren. Damit könnte CBS vielleicht ein Problem lösen, das den Sender schon seit vielen Jahren umtreibt. Für den Dienstags-Slot um 22.00 Uhr hatte man nie eine Lösung gefunden. Dorthin schiebt man nun «NCIS: New Orleans», das die Zuschauer künftig also eine Stunde später bespaßen soll.
Die dritte «NCIS»-Serie soll künftig das Fiction-Line-Up am Sonntag eröffnen. Die Fälle aus Los Angeles treten somit großflächig gegen die Football-Übertragungen bei NBC an. «Madame Secretary» und «Elementary» sind ebenfalls sonntags zu sehen. Freitags gibt es eine Änderung im CBS-Programm. Der bisher nicht gerade mit Glück begleitete neue Aufguss von «MacGyver» wird den Abend vor dem Wochenende eröffnen – und dort «The Amazing Race» ersetzen. Die Reality-Show soll erst später ins Line-Up zurückkehren. Sonst bleibt freitags alles beim Alten.
Die Hit-Sitcom «The Big Bang Theory» wird wie schon in den Jahren zuvor in der Regel donnerstags gezeigt, wandert zu Beginn der (Football)-Saison aber auf den Montag, wo sie zuerst die neue Serie «Kevin can Wait» anschieben soll. Später dann soll das Format mit Kevin James selbst genug Power haben, um als Lead-In für das ebenfalls neue «Man with a Plan» zu dienen. Dieser Montagabend ist also nicht ohne Risiko bei CBS. Und die Sitcom-Strecke wird dort wieder ausgebaut – von eine auf zwei Stunden. Nach 21.00 Uhr folgen «2 Broke Girls» und «The Odd Couple». «Scorpion» rutscht dann um eine Stunde nach hinten auf den bisherigen «Supergirl»-Slot – die Superheldin wechselt bekanntlich rüber zu The CW.
Ebenfalls neu im Line-Up: Die Krankenhaus-Serie «Pure Genius», die sich am Donnerstagabend um 22 Uhr in den Quotenkampf wirft und dort unter anderem gegen Shonda Rhimes‘ «How to Get Away with Murder» (ABC) ins Duell geht. Nicht mehr dabei ist «Limitless»: Die Serie ist nach einer Staffel vorerst zu Ende. Vorerst deshalb, weil CBS Studios derzeit mit anderen Interessenten über eine Fortsetzung spricht. Ausgang: Offen.
Für die Mid-Season hebt sich CBS noch die Film-Adaption von «Training Day» und das Katherine-Heigl-Comeback in «Doubt» auf. Starke Köpfe – gepaart mit bekannten, alten Zöpfen wird es also auch 2017 noch bei CBS geben.
Abgesetzt: «Angel From Hell», «CSI», «CSI: Cyber», «The Good Wife», «Mike & Molly», «Person of Interest» und «Rush Hour».
Verlängert: «2 Broke Girls», «The Amazing Race», «The Big Bang Theory», «Blue Bloods», «Code Black», «Criminal Minds», «Criminal Minds: Beyond Borders», «Elementary», «Hawaii Five-0», «Life in Pieces», «Madam Secretary», «Mom», «NCIS», «NCIS: Los Angeles», «NCIS: New Orleans», «The Odd Couple», «Scorpion», «Survivor», «Thursday Night Football» und «Undercover Boss».
Neu: «Kevin Can Wait», «Man with a Plan», «The Great Indoors», «Bull», «MacGyver», «Pure Genius», «Training Day», «Doubt».
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